d. 12 Sept. Sonntags früh halbsechse 1 von Ettersburg. Schön Wetter ¼ 2 auf 9 in Erfurt, nach Eilfen in Gotha. Ahndung 3 der freyen Lufft und Projeckte 4 künftiger Wandrungen. Gottern zu Tische, 5 Nach Tische 6 Mrs. 7 du bois und seine Tante die sich präsentirten. Nach Eisenach gefahren, um halb 7 daselbst 8 angekommen, unsre Pferde kamen um ½ 9. hattens satt. Wir gingen zum Kanzlar. 9 Präs. Vize Kanzl. W. as bei Herds. G. war bis 10 bey Vicktorgen. Nachts 10 Krause geschwäzt bis ½ 12 über. W.th.rs.
H1: GSA 25/XXIII,10,3
Tagebuch 12.–16. September, von Goethe eigenhändig geschrieben. Schwarze, zum Teil ins Bräunliche verblaßte Tinte.
Doppelblatt (175 × 200/205 mm), stark vergilbtes Schreibpapier, der obere Rand ist beschnitten.
Bl 1 Vs: Tgb-Eintr 12.–16. September
Bl 1 Rs–2 leer
Bleistiftvermerke von unbekannter Hand: auf Bl 1 Vs links oben der auf WA bezügliche Vermerk »Tageb. 1,98 8«, rechts oben Paginierung »1«.
H2: GSA 25/XXIII,10,2
Tagebuch 8.–12. Oktober, von Goethe eigenhändig geschrieben. Bleistift.
Die Eintragungen befinden sich auf den Druckseiten, dem hinteren Inneneinband und auf Durchschußblättern (100 × 155 mm) in J⟨acob⟩ S⟨amuel⟩ Wyttenbach: »Kurze Anleitung / für diejenigen, welche eine Reise durch einen Theil der merkwürdigsten Alpgegenden des Lauterbrunnenthals, Grindelwald, und über Meyringen auf Bern zurück, machen wollen. / [Vignette] / Bern, / Bey Wagner, Hoch-Obrigkeitlichen Buchdrucker, / 1777.«
Druckseiten: 24
Beschriebene Druckseiten: 7
Durchschußblätter insgesamt: 5
Beschriebene Blätter: 5 (einschließlich des hinteren Inneneinbandes)
Bucheinband (100 × 157 mm) aus goldbraunem Kartonpapier. Innenseiten des Kalendereinbands aus dünnem holzfreiem Druckpapier, die Durchschußblätter aus etwas festerem Schreibpapier.
Inhalt des Buches:
S. 1 (unpaginiert): Titelblatt
S. 3–4 (paginiert III–IV): »Vorrede«
S. 5–24 (paginiert 1–20): »Wenn man die an Merkwürdigkeiten so reichen Alpen ...«
Tagebuch-Eintragungen auf den Druckseiten des oben genannten Buches:
S. 7 (paginiert 3): Octbr. bis abgefahren (Tgb-Eintr 8.–9. Oktober)
S. 12 (paginiert 8): Ergänzungszeichen Gegen 12 kam bis auserordentl. Schon (Tgb-Eintr 10. Oktober)
von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »die Steinbergalp«
S. 13 (paginiert 9): der Steinberg bis gefangen (Tgb-Eintr 10. Oktober)
S. 14 (paginiert 10): d. 11ten bis im Grindelw (Tgb-Eintr 11. Oktober)
S. 15 (paginiert 11): angekomm bis reg- Anschlußzeichen (Tgb-Eintr 11. Oktober)
S. 18 (paginiert 14): Des Morgns nach 7 bis Alm× (Tgb-Eintr 12. Oktober)
von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »Scheideggalp«
S. 19 (paginiert 15): auf die Scheideg alp bis brachen wir auf, (Tgb-Eintr 12. Oktober)
vor »Rosenlauigletscher« im Drucktext am linken Rand von Goethe geschrieben: um 11 h
von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »Wetterhorn⟨s⟩«, »nicht grossen Gletscher 〈…〉 Schwarzwaldgletschers«, »Rosenlauigletscher«
S. 24 (paginiert 20):
am linken und am unteren Rand Bleistiftskizzen Goethes
hinterer Inneneinband:
Ergänzungszeichen d. 10.
Tagebuch-Eintragungen auf Blättern, eingeheftet im oben genannten Buch:
Bl 1–4 beschrieben von hinten nach vorn (Bl 5–2)
Bl 1 Vs (5 Rs): Einfügungszeichen Uber Radschocken bis Br. L. Gl über auf (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 1 Rs (5 Vs): eine Weile bis aus dem Gletscher kommen Anschlußzeichen (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 2 Vs (4 Rs): Wir assen auf Steinbergs Alp bis viel Kässuppe (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 2 Rs (4 Vs): gessen habe bis in Holen schmilzt (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 3 Vs (3 Rs): Ergänzungszeichen ich sagt ihm bis w nicht. ¾ Auf 3 bis bedeckt. Das Seele (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 3 Rs (3 Vs): liegt nahe vorm Tschingelhorn bis Gletscher Prall sahen auch einen. (Tgb-Eintr 10. Oktober)
Bl 4 Vs (2 Rs): Ergänzungszeichen ⟨reg-⟩net es bis seit wir in d. Schn sind (Tgb-Eintr 11.–12. Oktober)
Bl 4 Rs–5 (1–2 Vs) leer
Die Folge der Druckseiten des oben genannten Buches und der handschriftlichen Blätter in der chronologischen Reihenfolge des edierten Textes:
paginierte Druckseite 3, hinterer Inneneinband, Bl 1 Vs–1 Rs, paginierte Druckseiten 8–9, Bl 2 Vs–3 Rs, paginierte Druckseiten 10–11, Bl 4 Vs, paginierte Druckseiten 14–15
H3: GSA 25/XXIII,10,3
Tagebuch 8.–13. November, von Goethe eigenhändig geschrieben.
Einzelblatt (165 × 225/230 mm), dünnes Schreibpapier, durch Tintenfraß stark beschädigt. Die Ränder unbeschnitten, in der Mitte des Blattes Falzung.
Bl 1 Vs: Tgb-Eintr 8.–9. November
Bl 1 Rs: Tgb-Eintr 10.–11. November, Ergänzung zum 9. November
Bleistift (Tgb-Eintr 8. November), schwarze, stellenweise verblaßte Tinte (Tgb-Eintr 9. November), ins Bräunliche verblaßte, auf die Rückseite des Blattes durchfärbende Tinte (10.–11. November).
Zwei Einzelblätter (130 × 185 mm), festes Schreibpapier. Die Ränder unbeschnitten, in der unteren Hälfte von Bl 1 Vs am rechten Rand Tüpfel von rotem Siegellack.
Bl 1 Vs–2 Vs: Tgb-Eintr 12.–13. November
Bl 2 Rs leer
Schwarze Tinte. Von unbekannter Hand auf Bl 1 Vs rechts oben Bleistiftpaginierung »3«, auf Bl 2 Vs rechts oben »4«.
D (für H1–H3):
WA III 1, 98–104, udT: 1779. (S. 76; im Inhaltsverzeichnis udT: Schweiz 1779)
Projeckte künftiger Wandrungen] Ziel der Reise war zunächst Frankfurt, die weiteren Unternehmungen plante Goethe unterwegs; siehe die zweite Erläuterung zu 2. August 1779.
Gottern] Über den Schriftsteller und sachsen-gothaischen Beamten Friedrich Wilhelm Gotter, mit dem Goethe in Wetzlar bekannt geworden war, siehe »Dichtung und Wahrheit«, Zwölftes Buch (DuW 1, 441; WA I 28, 138–139).
Mrs. du bois und seine Tante] Der Familie Dubois oblag bis 1777 die Pflegschaft für Peter im Baumgarten.
Kanzlar] Johann Christian Ludwig von Göckel.
Präs.] Carl Christian von Herda.
Vize Kanzl.] Johann Ludwig von Bechtolsheim.
W.] Otto Joachim Moritz von Wedel.
G.] Wohl gemeint: Goethe.
Vicktorgen] Victoria Streiber.
Krause bis W.th.rs.] Mit Georg Melchior Kraus unterhielt sich Goethe über die Familie von Jacob Friedemann von Werthern-Beichlingen, im besonderen wohl über die Neigung Carl Augusts zu Johanna Louise von Werthern-Beichlingen. Vgl Brief an Charlotte von Stein, 16. und 17. März 1782 (WA IV 5, 281): Der Herzog ist vergnügt, doch macht ihn die Liebe nicht glücklich sein armer Schatz ist gar zu übel dran, an den leidigsten Narren geschmiedet, kranck, und für dies Leben verlohren.