Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 773
12. September 1779, Sonntag, Eisenach

d. 12 Sept. Sonntags früh halbsechse1 von Ettersburg. Schön Wetter ¼2 auf 9 in Erfurt, nach Eilfen in Gotha. Ahndung3 der freyen Lufft und Projeckte4 künftiger Wandrungen. Gottern zu Tische,5 Nach Tische6 Mrs.7 du bois und seine Tante die sich präsentirten. Nach Eisenach gefahren, um halb 7 daselbst8 angekommen, unsre Pferde kamen um ½ 9. hattens satt. Wir gingen zum Kanzlar.9 Präs. Vize Kanzl. W. as bei Herds. G. war bis 10 bey Vicktorgen. Nachts10 Krause geschwäzt bis ½ 12 über. W.th.rs.

  1. z → halbsechse  ↑
  2. um → ¼  ↑
  3. Nachts → Ahndung  ↑
  4. im im T → und Projeckte  ↑
  5. zu Tische. → zu Tische,  ↑
  6. Nach Tisch. → Nach Tische  ↑
  7. Me → Mrs.  ↑
  8. daselbt > daselbst  ↑
  9. V > Kanzlar.  ↑
  10. Abernds Krau → Nachts  ↑

H​1: GSA 25/XXIII,10,3


Tagebuch 12.–16. September, von Goethe eigenhändig geschrieben. Schwarze, zum Teil ins Bräunliche verblaßte Tinte.

Doppelblatt (175 × 200/205 mm), stark vergilbtes Schreibpapier, der obere Rand ist beschnitten.

Bl 1 Vs: Tgb-Eintr 12.–16. September

Bl 1 Rs–2 leer

Bleistiftvermerke von unbekannter Hand: auf Bl 1 Vs links oben der auf WA bezügliche Vermerk »Tageb. 1,98 8«, rechts oben Paginierung »1«.



H​2: GSA 25/XXIII,10,2


Tagebuch 8.–12. Oktober, von Goethe eigenhändig geschrieben. Bleistift.

Die Eintragungen befinden sich auf den Druckseiten, dem hinteren Inneneinband und auf Durchschußblättern (100 × 155 mm) in J⟨acob⟩ S⟨amuel⟩ Wyttenbach: »Kurze Anleitung / für diejenigen, welche eine Reise durch einen Theil der merkwürdigsten Alpgegenden des Lauterbrunnenthals, Grindelwald, und über Meyringen auf Bern zurück, machen wollen. / [Vignette] / Bern, / Bey Wagner, Hoch-Obrigkeitlichen Buchdrucker, / 1777.«

Druckseiten: 24

Beschriebene Druckseiten: 7

Durchschußblätter insgesamt: 5

Beschriebene Blätter: 5 (einschließlich des hinteren Inneneinbandes)


Bucheinband (100 × 157 mm) aus goldbraunem Kartonpapier. Innenseiten des Kalendereinbands aus dünnem holzfreiem Druckpapier, die Durchschußblätter aus etwas festerem Schreibpapier.


Inhalt des Buches:

S. 1 (unpaginiert): Titelblatt

S. 3–4 (paginiert III–IV): »Vorrede«

S. 5–24 (paginiert 1–20): »Wenn man die an Merkwürdigkeiten so reichen Alpen ...«


Tagebuch-Eintragungen auf den Druckseiten des oben genannten Buches:

S. 7 (paginiert 3): Octbr. bis abgefahren (Tgb-Eintr 8.–9. Oktober)

S. 12 (paginiert 8): Ergänzungszeichen Gegen 12 kam bis auserordentl. Schon (Tgb-Eintr 10. Oktober)

von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »die Steinbergalp«

S. 13 (paginiert 9): der Steinberg bis gefangen (Tgb-Eintr 10. Oktober)

S. 14 (paginiert 10): d. 11ten bis im Grindelw (Tgb-Eintr 11. Oktober)

S. 15 (paginiert 11): angekomm bis reg- Anschlußzeichen (Tgb-Eintr 11. Oktober)

S. 18 (paginiert 14): Des Morgns nach 7 bis Alm× (Tgb-Eintr 12. Oktober)

von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »Scheideggalp«

S. 19 (paginiert 15): auf die Scheideg alp bis brachen wir auf, (Tgb-Eintr 12. Oktober)

vor »Rosenlauigletscher« im Drucktext am linken Rand von Goethe geschrieben: um 11 h

von Goethe im gedruckten Text unterstrichen: »Wetterhorn⟨s⟩«, »nicht grossen Gletscher 〈…〉 Schwarzwaldgletschers«, »Rosenlauigletscher«

S. 24 (paginiert 20):

am linken und am unteren Rand Bleistiftskizzen Goethes

hinterer Inneneinband:

Ergänzungszeichen d. 10.


Tagebuch-Eintragungen auf Blättern, eingeheftet im oben genannten Buch:

Bl 1–4 beschrieben von hinten nach vorn (Bl 5–2)

Bl 1 Vs (5 Rs): Einfügungszeichen Uber Radschocken bis Br. L. Gl über auf (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 1 Rs (5 Vs): eine Weile bis aus dem Gletscher kommen Anschlußzeichen (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 2 Vs (4 Rs): Wir assen auf Steinbergs Alp bis viel Kässuppe (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 2 Rs (4 Vs): gessen habe bis in Holen schmilzt (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 3 Vs (3 Rs): Ergänzungszeichen ich sagt ihm bis w nicht. ¾ Auf 3 bis bedeckt. Das Seele (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 3 Rs (3 Vs): liegt nahe vorm Tschingelhorn bis Gletscher Prall sahen auch einen. (Tgb-Eintr 10. Oktober)

Bl 4 Vs (2 Rs): Ergänzungszeichen ⟨reg-⟩net es bis seit wir in d. Schn sind (Tgb-Eintr 11.–12. Oktober)

Bl 4 Rs–5 (1–2 Vs) leer


Die Folge der Druckseiten des oben genannten Buches und der handschriftlichen Blätter in der chronologischen Reihenfolge des edierten Textes:

paginierte Druckseite 3, hinterer Inneneinband, Bl 1 Vs–1 Rs, paginierte Druckseiten 8–9, Bl 2 Vs–3 Rs, paginierte Druckseiten 10–11, Bl 4 Vs, paginierte Druckseiten 14–15



H​3: GSA 25/XXIII,10,3


Tagebuch 8.–13. November, von Goethe eigenhändig geschrieben.

Einzelblatt (165 × 225/230 mm), dünnes Schreibpapier, durch Tintenfraß stark beschädigt. Die Ränder unbeschnitten, in der Mitte des Blattes Falzung.

Bl 1 Vs: Tgb-Eintr 8.–9. November

Bl 1 Rs: Tgb-Eintr 10.–11. November, Ergänzung zum 9. November

Bleistift (Tgb-Eintr 8. November), schwarze, stellenweise verblaßte Tinte (Tgb-Eintr 9. November), ins Bräunliche verblaßte, auf die Rückseite des Blattes durchfärbende Tinte (10.–11. November).

Zwei Einzelblätter (130 × 185 mm), festes Schreibpapier. Die Ränder unbeschnitten, in der unteren Hälfte von Bl 1 Vs am rechten Rand Tüpfel von rotem Siegellack.

Bl 1 Vs–2 Vs: Tgb-Eintr 12.–13. November

Bl 2 Rs leer

Schwarze Tinte. Von unbekannter Hand auf Bl 1 Vs rechts oben Bleistiftpaginierung »3«, auf Bl 2 Vs rechts oben »4«.


D (für H​1–H​3):

WA III 1, 98–104, udT: 1779. (S. 76; im Inhaltsverzeichnis udT: Schweiz 1779)

Projeckte künftiger Wandrungen] Ziel der Reise war zunächst Frankfurt, die weiteren Unternehmungen plante Goethe unterwegs; siehe die zweite Erläuterung zu 2. August 1779.

Gottern] Über den Schriftsteller und sachsen-gothaischen Beamten Friedrich Wilhelm Gotter, mit dem Goethe in Wetzlar bekannt geworden war, siehe »Dichtung und Wahrheit«, Zwölftes Buch (DuW 1, 441; WA I 28, 138–139).

Mrs. du bois und seine Tante] Der Familie Dubois oblag bis 1777 die Pflegschaft für Peter im Baumgarten.

Kanzlar] Johann Christian Ludwig von Göckel.

Präs.] Carl Christian von Herda.

Vize Kanzl.] Johann Ludwig von Bechtolsheim.

W.] Otto Joachim Moritz von Wedel.

G.] Wohl gemeint: Goethe.

Vicktorgen] Victoria Streiber.

Krause bis W.th.rs.] Mit Georg Melchior Kraus unterhielt sich Goethe über die Familie von Jacob Friedemann von Werthern-Beichlingen, im besonderen wohl über die Neigung Carl Augusts zu Johanna Louise von Werthern-Beichlingen. Vgl Brief an Charlotte von Stein, 16. und 17. März 1782 (WA IV 5, 281): Der Herzog ist vergnügt, doch macht ihn die Liebe nicht glücklich sein armer Schatz ist gar zu übel dran, an den leidigsten Narren geschmiedet, kranck, und für dies Leben verlohren.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 12.9.1779 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_0773.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 93 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 490 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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