war ich nicht ganz wohl plagte 1 mich ein verdorbner Magen doch hielt ich mich in dem was zu thun war aufrecht. ♃ ist bald 2 über die grose Crise weg und giebt mir schöne Hoffnung dass er auch auf diesen Fels herauf kommen und eine weile in der Ebne wandeln wird viel Hoffnung auf Batty. Dunckler 3 Plan der Red des Mil. und Hoffnung den gew bald 4 loszuwerden vorahndung vom 30 Jahr. 5
H: GSA 27/5
Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf Durchschußblättern (165/170 × 200/210 mm) und auf einem eingelegten, zweifach gefalteten Doppelblatt (185 × 280 mm) in einem vorgedruckten Kalender mit dem Titel: »Verbesserter / Calender 〈…〉 Auf das Jahr Christi / 1779. 〈…〉 Leipzig, / 〈…〉
Gotthelf Albrecht Friedrich Löper.« Vgl zu 1778.
Druckseiten des Kalenders: 62 (unpaginiert)
Durchschuß- und Einlageblätter insgesamt: 32
Beschriebene Blätter: 20
Der Kalender (175 × 210 mm) am Rücken eingebunden, der Rückeneinband (25 × 210 mm) aus gemustertem zinnoberrotem Kartonpapier. Auf dem Titelblatt achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1779 von Goethes Hand. Vorder- und Rückseite (Titelblatt und letzte Druckseite) stark vergilbt, tintenfleckig, stark abgegriffen. Die bedruckten Kalenderseiten aus holzhaltigem Druckpapier, die Durchschuß- und Einlageblätter zumeist aus stark vergilbtem Schreibpapier, die Ränder unbeschnitten, gewellt. Bl 17–20, 23–24 aus festem, leicht vergilbtem Schreibpapier, die Ränder beschnitten. Fadenheftung.
Zum Inhalt des »Calenders« 1779 siehe zu 1778.
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze, zum Teil ins Bräunliche verblaßte Tinte.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
2. Januar: (Volgst. bis hoher Mond.)
13. Januar: Klammer nach die heilsamste Diät.
30. Januar: (Clauer bis bewundern.) (Die Geschichte bis vergessen.)
14. Februar: (Mit Friz bis gessen)
1.–9. März: (1. bis N. Robling Einfügungszeichen)
9.–11. März: (besehen bis allein)
12. März: (gedacht bis Saukram.)
13. März: (Glauers Arb. bis hübsch.)
14. März: (14. bis Gessen.)
14. Juli: (Machte bis nach Hause) spitze Klammer nach Kr. Casse
18.–20. Juli: (18) bis närrisch.)
25. Juli: (Meine Idee bis schmerzen mich.)
26. Juli: (Der Herzog bis von Erfurt.)
30.–31. Juli: (Projeckt bis imitirt.)
22. August: Klammer vor Zeichnete
26. August: (Er erzählte bis mit Knebeln.)
28.–30. August: (d. 28 bis und Nacht.)
3. September: (d. 3 bis im Garten,)
Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
5. Januar: nach ☾ und nach Punkt ergänzt; nach korr zu »Nach«; im Leerraum nach auf weniges eingefügt: »vom 6.–10.«
10. Januar: nach Verhältnisse, sind und benuzen Komma ergänzt; Endets korr zu »Endet’s«
13. Januar: Gotter korr zu »Götter«
30. Januar: nach 30 Punkt ergänzt
1. Februar: nach Fr. senkrechter Strich ergänzt
Auf den beschriebenen Durchschußblättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts bzw Rs links oben.
Bleistiftvermerke: auf dem Titelblatt rechts oben »26 Bl.« (»26« korrigiert aus »20«), rechts unten der Signaturvermerk »5«, auf Bl 5 Vs rechts unten »(Tagebuch 1779, März)«, auf Bl 6 Vs rechts oben »a«.
Zählung und Anordnung der Handschrift:
Bl 1–2 (zwischen Ks 6 und 7):
Tgb-Eintr Januar
Bl 3–4 (zwischen Ks 8 und 9)
Bl 3 und 4 Rs:
Tgb-Eintr Februar
Bl 4 Vs leer
Bl 5–6 (zwischen Ks 10 und Bl 7 eingelegtes Doppelbl)
Bl 5 leer
Bl 6 Vs:
Tgb-Eintr März: Dornb. 79
Bl 6 Rs:
Tgb-Eintr März: Apolda.
Bl 7–8 (zwischen Ks 10 und 11)
Bl 7 Vs–8 Vs:
Tgb-Eintr März
Bl 8 Rs leer
Bl 9–10 (zwischen Ks 12 und 13)
Bl 9 Vs und 10 Vs:
Tgb-Eintr April
Bl 9 Rs und 10 Rs leer
Bl 11–12 (zwischen Ks 14 und 15)
Bl 11:
Tgb-Eintr Mai
Bl 12 leer
Bl 13–14 (zwischen Ks 16 und 17)
Bl 13:
Tgb-Eintr Juni
Bl 14 leer
Bl 15–20 (zwischen Ks 18 und 19)
Bl 15 Vs–18 Vs:
Tgb-Eintr Juli
Bl 18 Rs–20 leer
Bl 21–24 (zwischen Ks 20 und 21)
Bl 21 Vs–24 Vs:
Tgb-Eintr August
Bl 24 Rs leer
Bl 25–26 (zwischen Ks 22 und 23)
Bl 25:
Tgb-Eintr September
Bl 26 leer
Bl 27–28 (zwischen Ks 24 und 25) leer
Bl 29–30 (zwischen Ks 26 und 27) leer
Bl 31–32 (zwischen Ks 28 und 29) leer
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 79–100 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1779. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 3. Bd, Nr 27. S. 18–26 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 175–203 WA III 1, 76–98, udT: 1779.
plagte mich ein verdorbner Magen] Siehe Briefe an Charlotte von Stein, 8. Juni 1779 (WA IV 4, 41): 〈…〉 ich habe schon einige Tage den Magen verdorben 〈…〉; und 13. Juni 1779 (WA IV 4, 42): Ich habe wieder die Medizin zu Hülfe gerufen, so lang sie als Schlotfeger zu würcken hat hab ich immer Vertrauen auf sie.
Crise] Siehe Goethes Äußerung über Carl August, Tgb 14. Dezember 1778.
Hoffnung auf Batty] Siehe 111,22–24.
Dunckler Plan bis Mil.] Erwägung, das Militär personell und finanziell zu entlasten.
den gew] Den Gewaltigen, Friedrich II. von Preußen; vgl Brief an Jenny von Voigts, 21. Juni 1781 (WA IV 5, 145).
30 Jahr] Goethe vollendete am 28. August 1779 das dreißigste Lebensjahr.