Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1080
4. September 1784, Samstag, Elend

d. 4 Sept.

Die Arendsberger Klippen richten sich auch mit einander hor. 12.

Nach den Werningeröder Feuer steinen das feste thongestein.

bey Schiercke in der Bude nach dem Serpentino1 zu suchen angefangen bis Elende nichts gefunden. Bey Elende eine Gestein art die sich ihm nähert

  1. Ver → Serpentino  ↑

H: UB Leipzig, Bibliotheca Albertina, Slg. Hirzel B 165


Das foliierte Tagebuch umfaßt fünf vergilbte gerippte Doppelblätter und ein halbiertes (ca 160 × 197 mm), jeweils Vs rechts oben eigenhändig paginiert (1–11). Es ist auf ganzer Blattbreite, nur links einen schmalen Rand lassend, eigenhändig mit brauner und schwarzer Tinte beschrieben; Bl 11 Rs ist unbeschrieben. Einzelne Korrekturen und Ergänzungen wurden mit Bleistift vorgenommen.

Innerhalb des Textes zwei Gesteinszeichnungen: auf Bl 2 Rs, 45 × 70 mm, Feder mit brauner Tinte (S. 145; nicht im Corpus); auf Bl 7 Vs, 30 × 50 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 151; nicht im Corpus).



h: GSA 26/LVII,14


Es handelt sich um eine Abschrift von Johann August Friedrich John, angefertigt im Oktober 1820 (Tgb 5. Oktober 1820: Mundum der Harzreise von 1784.). Sie befindet sich in einem Umschlag von derberem, vergilbt grauem Konzeptpapier (ca 210 × 350 mm), der mit schwarzer und brauner Tinte von zwei verschiedenen Schreiberhänden beschriftet ist: »Mineralogie und Geologie / enthaltend / a. Geologische Reise v. J. 1784 durch / Thüringen. / b. Den Dornburger Schlossberg betr. / v. J. 1830.«

Die Abschrift besteht aus 6 Doppelbättern (Foliobögen) grauen gerippten Papiers, ca 195 × 320 mm. Jede Doppelblatthälfte ist auf der Vorderseite rechts oben paginiert (1–12). Die Blätter sind vertikal auf Mitte gebrochen und nur rechtshälftig beschrieben; die Zeichnungen aus der Vorlage blieben weg.

Goethe hat die Abschrift eigenhändig mit Bleistift durchkorrigiert. Tgb 7. Oktober 1820: Harzreise von 1784. Tagebuch derselben. Von seinen Korrekturen sind im Variantenverzeichnis diejenigen aufgeführt (mit der Sigle A), die Varianten gegenüber H darstellen, nicht aber diejenigen, die Versehen betreffen und nur den ursprünglichen Text wiederherstellen. Sonstige Varianten der Abschrift (orthographische Abweichungen und abweichende Abkürzungen Johns ausgenommen) werden mit dem Zusatz »J 2 in A« verzeichnet.



Notizen und Entwürfe zu H:

Sie sind beschrieben und gedruckt in LA II 7, 121–126 als Texte 55 (c), (d) und (e) sowie 56; vollständig und mit verbesserten Lesungen gegenüber WA II 9, 409.


D:

WA II 9, 155–168, udT: Geognostisches Tagebuch der Harzreise.

WA bietet eine Mischform von H und h, ohne die beiden Zeichnungen innerhalb des Textes; h ist außerdem berücksichtigt in den Lesarten, WA II 9, 367–371.

Arendsberger Klippen] Granitklippen am Ahrensklint, von Goethe mehrfach gezeichnet: zwei Bleistiftskizzen mit eigh Lokalisierungsvermerk Arendsklind (Corpus V B, Nr 167b und c) und fünf weitere Bleistiftskizzen mit eigh Notizen und dem Vermerk Arendsklind, wo die eine Seite ausgezeichnet ist (Corpus V B, Nr 169). Auch von Kraus gezeichnet (LA I 2, Tafeln VIII und XXIII, 2; Verzeichnis 1824, Nr 2 und Buchstabe b).

Werningeröder Feuer steinen] Die aus Granit bestehenden Feuerstein-Klippen bei Schierke. Von Kraus gezeichnet; LA I 2, Tafel XI; Verzeichnis 1824, Nr 7.

das feste thongestein] Verhärtete Gesteine des Unterdevon, im Unterschied zum Brockengranit. Die Scheidelinie zwischen beiden Gesteinsgruppen verläuft südwestlich von Schierke.

Serpentino] Magnesiumhaltiges Verwitterungsgestein (Metamorphit).

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 4.9.1784 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1080.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 147–148 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 561 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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