17. Ward Cristel v. Lasberg in der Ilm vor der Flosbrücke
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unter dem Wehr
von meinen Leuten gefunden. sie war Abends vorher ertruncken. Ich war mit ♃ auf dem Eis. Nachmittags beschäfftigt mit der Todten die sie herauf zu ☉ gebracht hatten. Abends zu den Eltern.
Zu Cr aus der Probe.
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H: GSA 27/4
Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf Durchschußblättern (170 × 205/210 mm) in einem vorgedruckten Kalender mit dem Titel: »Verbesserter / Calender / Vor / Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit / zu Sachsen / Churfürstenthum, incorporirt- und andere Lande, / Auf das Jahr Christi / 1778. / Aus den neuesten und besten Astronomischen Tabellen berechnet, und / auf den Leipziger Mittags-Zirkel gerichtet. / [Wappen] / Auf gnädigsten Churfürstlich Sächsischen Befehl, / und unter der Universität Leipzig ertheiltem PRIVILEGIO. / Leipzig, / Gedruckt und zu finden bey Gotthelf Albrecht Friedrich Löper.«
Druckseiten des Kalenders: 62 (unpaginiert)
Durchschußblätter insgesamt: 24
Beschriebene Blätter: 16
Kalendereinband (175 × 210 mm) aus gemustertem dunkelblauem Kartonpapier. Auf der Vorderseite achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1778. von Goethes Hand. Vorderseite am Bund links unten 3 cm eingerissen. Der Rücken des Kalenders abgegriffen. Die bedruckten Kalenderseiten und die Innenseiten des Einbands aus holzhaltigem Druckpapier, die Durchschuß- und Einlageblätter aus zum Teil stark vergilbtem Schreibpapier, die Ränder unbeschnitten, gewellt. Fadenheftung.
Inhalt des »Calenders« 1778:
Ks 1: Titelblatt des Kalenders
Ks 2–4: »〈…〉 Mandat wegen des Verkaufs und der Stempelung der Calender.«
Ks 5: Historische und chronologische Daten
Ks 6: Kalender für Januar mit Angabe der Namenstage, des Sonnenund des Mondlaufes, »Himmels- und Erden-Zufälle«, jeweils zu Wochenanfang Angabe einer Bibelstelle
Ks 7: Chronologische und astronomische Daten zum Monat Januar, Angabe weiterer Bibelstellen
Ks 8–29: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben
Ks 30–31: »Erklärung der vornehmsten ⟨astronomischen⟩ Zeichen und Kunstwörter«
Ks 32–39: »Astronomische Daten«
Ks 40–44: »Post-Wesen« in Dresden und Leipzig
Ks 45: »Chur- und Fürstlich-Sächsische Tribunalien«
Ks 46–62: »Europäisches Geburts-Register 1778«
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze, zumeist ins Bräunliche verblaßte Tinte.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
1. Januar: (Ass Haussen.)
2.–4. Januar: (Mittags bis Garten.)
6.–10. Januar: (6.) bis in Garten.)
Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
13. Januar: nach gespielt. zwei im Rückenteil sich überschneidende runde Klammern ergänzt
16. Januar: nach Reitbahn Komma ergänzt
13. Februar: Veranderten korr zu »Veränderten«
11.–12. März: den Punkt nach blieb und die nachfolgende Zahl 12 umgebende Klammer mit Tinte ergänzt
15. März: gezeichnet mit Bleistift umrandet
Auf den Kalenderseiten und den Durchschußblättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts unten, auf den beschriebenen Durchschußblättern zusätzlich jeweils Vs rechts bzw Rs links oben.
Auf dem Titelblatt rechts unten mit Bleistift der Signaturvermerk »4«.
Zählung und Anordnung der Handschrift:
Bl 1–2 (zwischen Ks 6 und 7)
Bl 1:
Tgb-Eintr Januar
Bl 2 leer
Bl 3–4 (zwischen Ks 8 und 9)
Bl 3:
Tgb-Eintr Februar
Bl 4 leer
Bl 5–6 (zwischen Ks 10 und 11)
Bl 5:
Tgb-Eintr März
Bl 6 leer
Bl 7–8 (zwischen Ks 12 und 13)
Bl 7:
Tgb-Eintr April
Bl 8 leer
Bl 9–10 (zwischen Ks 14 und 15)
Bl 9 Vs–10 Vs:
Tgb-Eintr Mai
Bl 10 Rs leer
Bl 11–12 (zwischen Ks 16 und 17)
Bl 11 Vs:
Tgb-Eintr Juni
Bl 11 Rs–12 leer
Bl 13–14 (zwischen Ks 18 und 19)
Bl 13:
Tgb-Eintr Juli
Bl 14 leer
Bl 15–16 (zwischen Ks 20 und 21)
Bl 15 Vs:
Tgb-Eintr August
Bl 15 Rs–16 Vs leer
Bl 16 Rs:
undatierte Tgb-Eintr August
Bl 17–18 (zwischen Ks 22 und 23)
Bl 17 Vs:
Tgb-Eintr September
Bl 17 Rs–18 leer
Bl 19–20 (zwischen Ks 24 und 25)
Bl 19 Vs–20 Vs:
Tgb-Eintr Oktober
Bl 20 Rs leer
Bl 21–22 (zwischen Ks 26 und 27)
Bl 21 Vs:
Tgb-Eintr November
Bl 21 Rs–22 leer
Bl 23–24 (zwischen Ks 28 und 29):
Tgb-Eintr Dezember
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 55–78 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1778. In: Die Grenzboten 33 (1874), 1. Semester, 2. Bd, Nr 25. S. ⟨4⟩54–459 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 145–172 WA III 1, 59–75, udT: 1778.
Cristel v. Lasberg] Siehe die Mitteilung Carl Wilhelm Heinrich von Lynckers (Lyncker, S. 66): »Nach mancherlei Forschen und Suchen wurde sie ⟨Laßberg⟩ ertrunken in der Ilm gefunden, und alle Wiederbelebungsversuche blieben fruchtlos. Man sagte, ein Liebesverhältnis mit dem v. Wrangel, einem Livländer, habe Anlaß gegeben. Daß dieses Ereignis Stoff genug gab, die empfindsame Stimmung zu schmähen, in welche die Goetheschen Bücher und Theaterstücke die Jugend versetzt haben sollten, läßt sich wohl denken.«
unter dem Wehr] Unter dem Wehr an der Floßbrücke im Ilmpark.
von meinen Leuten] Johann Georg Paul Goetze, Philipp Seidel, Christoph Erhard Sutor.
zu den Eltern] Zu Friederike Wilhelmine und Johann Maximilian Albrecht von Laßberg. Die Todesnachricht überbrachte Gottlob Ernst Josias von Stein; siehe Caroline von Goertz an Johann Eustachius von Goertz, 18. Januar 1778 (BG 2, 59).
Probe] Probe zum »Triumph der Empfindsamkeit«.