d. 17. früh im Wälschen 1 Garten Hasen getrieben und in der kalten Küche. dann auf der Ilm Schrittsch. gefahren mit ☉. dann 2 mit Knebeln im Kloster gessen, 3 nach Tische ☉ ♃ Lichtenbg. Abend mit 4 Knebeln wohl eine Stunde starckes Gespräch auf dem Eis. Dann ins Conzert zu ☾. spielte Kayser Abends zu ☉. 5
H: GSA 27/6
Das Tagebuch 1781 ist von Goethe fast durchweg eigenhändig geschrieben. Die Korrektur in der Tgb-Eintragung Jan. 81. und die Tgb-Eintragung Aprill. bis studirt. von der Hand Philipp Seidels. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf nachträglich eingehefteten Blättern (170 × 210 mm) im »Sachsen-Weimarischen Calender« für 1780, zwischen der letzten bedruckten Seite und dem linken hinteren Vorsatzblatt des Kalenders.
Blätter insgesamt: 6
Beschriebene Blätter: 4
Die Blätter aus festem Schreibpapier, stark abgegriffen. Die oberen Ränder beschnitten, die unteren und äußeren Ränder einwärts gebogen. Auf der Rückseite von Blatt 5 Tintenflecke. Fadenheftung.
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze, etwas verblaßte Tinte.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
1.–4. August: (d. 1. bis Carolingen waren,)
8.–13. August: (d. 8. bis dann zu ☉.)
14. August: (14 bis bey ☉ essen).
15. August: (Bey den Arbeitern bis Kinderlehre)
16. August: Waldner war(.)
22. August: Klammer nach von Gluck.
28. August – 15. Oktober: (28. bis nach Hause.)
Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
1. August: in merckwürdig vertikaler Strich über g
4. August: nach Parade Silbentrennungsstrich ergänzt
Auf den beschriebenen Blättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts oben.
Zählung und Anordnung der Handschrift:
Bl 1:
Vs:
Tgb-Eintr Jan. 81. / Aprill.
Rs leer
Bl 2:
Vs:
Tgb-Eintr 1.–16. Januar
Rs:
Tgb-Eintr 17. Januar, 1.–4. August
Bl 3:
Tgb-Eintr August
Bl 4:
Vs:
Tgb-Eintr 25. August – 2. Oktober
Rs:
Tgb-Eintr Oktober-Dezember
Bl 5–6 leer
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 126–139 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 127–128 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 237–248 WA III 1, 127–133, udT: 1781., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 362
in der kalten Küche] Gemeint ist das Ufergelände am »Louisenkloster« im Ilmpark.
auf der Ilm] Auf dem Eis der Ilm.
Schrittsch.] Schrittschuh; Schlittschuh (Adelung 3, Sp 1660).
im Kloster gessen] Im »Louisenkloster« im Ilmpark. Siehe Knebel, Tagebuch 17. Januar 1781: »Mittags mit Göthe im Closter.«
Abend mit Knebeln bis Eis] Siehe Knebel, Tagebuch 17. Januar 1781: »Auf der Ilm Schlittschuh.«
Abends zu ☉] Siehe Knebel, Tagebuch 17. Januar 1781: »Abends bey Fr. v. St.«