26. Früh
Briefe pp. zu Mittag zu ♃. den Rest des Tags bis Abends 8
gezeichnet. Es fängt an besser zu gehen, und ich komme mehr in die Bestimmtheit und in das lebhaftere Gefühl des Bildes. Das Detail wird sich nach und nach heraus machen. Auch hier seh ich dass ich mir vergebne Mühe geben, vom Detail ins ganze zu lernen,
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ich habe immer nur mich aus dem ganzen ins Detail herausarbeiten und entwickeln können, durch Aggregation begreiff ich nichts, aber wenn ich recht lang Holz und Stroh zusammengeschleppt habe und immer mich vergebens zu wärmen suche, wenn
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auch schon Kohlen
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drunter liegen und es überall raucht, so
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schägt
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denn doch endlich
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die Flamme in Einem Winde übers ganze zusammen. Ich sprach
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davon mit ♃ er sagte eine gute Idee. Die Sachen haben kein Detail sondern ieder Mensch macht sich drinn sein eignes. Manche konnens nicht und die gehn vom Detail aus, die andren vom ganzen. Wenn man diesen Gedanke bestimmte und ihm nachgienge eigentlich was er sagen will nicht was er sagt beherzigte, würde es sehr fruchtbaar seyn.
H: GSA 27/6
Das Tagebuch 1780 ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf Durchschußblättern (170 × 190/195 mm), dazwischen ein quer beschriebenes Blatt (175 × 160 mm), in einem vorgedruckten Kalender mit dem Titel: »〈…〉 Sachsen-Weimarischer / Calender, auf das Schalt-Jahr 〈…〉 1780. / in welchem / das Leben / der Durchl. Herzoge zu Sachsen / zu erzehlen fortgesetzet wird. 〈…〉 Weimar 〈…〉 Conrad Jacob Leonhard Glüsing, / Fürstl. Sächs. privil. Hof-Buchdrucker.« Vgl zu 1776.
Druckseiten des Kalenders: 42 (unpaginiert)
Durchschußblätter insgesamt: 25
Beschriebene Blätter: 20 (einschließlich des hinteren Vorsatzblattes)
Kalendereinband (170 × 195 mm) aus hellbraunem Kartonpapier. Auf der Vorderseite achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1780. von Goethes Hand und dem Zusatz »und 1781« (siehe die Handschriftenbeschreibung 1781, S. 531) von fremder Hand. Der Rücken des Kalenders stark abgegriffen. Die bedruckten Kalenderseiten aus holzhaltigem Druckpapier, die Durchschußblätter und die Innenseiten des Einbands aus festem Schreibpapier, die Ränder beschnitten. Fadenheftung, zum Teil aufgelöst.
Inhalt des »Sachsen-Weimarischen Calenders« 1780:
Ks 1: Titelblatt des Kalenders
Ks 2: »Unterricht«
Ks 3: Historische und astronomische Daten (vgl das Verzeichnis der Abkürzungen, astronomischer und anderer Zeichen Goethes, S. 366)
Ks 4: Kalender für Januar mit Angabe der Namenstage, des Sonnenund des Mondlaufes, der »Planetenscheine und Witterung, 1777«, Geburtstage
Ks 5: Weitere Angaben zum Monat Januar: Zählung der Tage, »Gewitters Beschreib.«, »Lebensbeschreibung 〈…〉 Herrn Wilhelm Ernst, Herzogs zu Sachsen«, Spruch
Ks 6–27: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben
Ks 28–36: »Calender-Anhang auf das Schaltjahr 1780«
Ks 37–42: »PostBericht. Verzeichniß der fürnehmsten Messen und Jahrmärckte. Resolvirung, Thaler zu Gülden, und Gülden zu Thalern zu machen. ThorSperrOrdnung.«
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze Tinte, Schrift zum Teil stark verblaßt, zum Teil verwischt.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
17. Januar: (Kraffts Epistel p sexti.) (zu ☽ bis zur Tus. Dann) (Nach Tiefurt bis Baty gelesen.)
18.–20. Januar: (d 18. bis An Sinnern).
20.–22. Januar: (Zu Clauern bis 10.) (Ward d. Schnuppen bis in acht nehmen.)
18.–26. Februar: (Ich blieb bis Briefe pp. zu)
27. Februar: (d. 27. bis aushalten wird.)
vor 4. März – 6. März: (Ward ♃ bis mit W. ♀ )
11. März: (war d. 11ten.)
12.–13. März: (Bey Amtm. Schmidt bis zu Tische.)
15. März: (15. bis zu ☉ )
16. März: (bey Kraus bis erzahlte vielerley.)
20. März: (20. (Aerger bis Theater erleuchtet.)
21. März: (vorher Monzanb.)
22.–25. März: (22 bis beym Schlingen.)
27.–28. März: (27. bis geschw. und gut.)
31. März: (zu ♃ bis ☉ Kranck.)
1. April: (d. 1 bis mit ♃ gessen).
2. April: (zu ☽ bis neuen Büffon.)
vor und um 15. April: (bis d. 15. bis fort arbeiten.) (Auch leid’ ich bis Clima.) Mai: (Bracht ich bis Ordnung.) (Für Krafft bis auch wissen.) Klammer vor | War ein Musikus
25. Mai: (d. 25 bis aufgeführt.)
26.5.–22. Juni: (NB. vom 26 bis ad protocollum.) getilgte Klammer vor Vogtens Mineralogische Untersuchungen (Wenn pppp. bis zum Höchsten!)
22. Juni: (22. bis Schritte.)
23.–24. Juni: (23. bis ▭ .)
25. Juni: (Reise Marschall bis Vogeln p.)
1.–14. Juli: (1 Alles bis Abends Tiefurth.)
nach 14. Juli – vor 18. August: (In dem weitern Lauf bis in Alstädt.)
vor 18. August: (Geschichte bis in Lobda.)
23.–25. August: (d. 23. bis noch spazieren.)
26. August: (kam nach Tisch bis Abends im Garten.)
27. August: (d. 27. bis Belvedere)
29.–30. August: (d. 29. bis 30.)
2.–4. September: (2) bis Schnaus Hochzeit.)
nach 4. September: Klammer nach Meiningen pp
31. Oktober: (d. 31. bis Schardt.)
1.–8. November: (D. 1. bis d’Entrugues da).
Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift, gelegentlich mit Rötel (Kanzler von Müller?):
18. Januar: über u in neues Bogen ergänzt
vor 11. März: im Leerraum über War ich sehr still »bis d. 11« ergänzt
21. März: nach zu fus Punkt ergänzt
2. April: nach machen will Komma ergänzt
3. April: nach Wetter Punkt ergänzt
um 15. April: in Flügel verdeutlicht »el«; in erhohle verdeutlicht »ohle«; Ubel korr zu »Übel«, darin verdeutlicht »l«
Mai: vor Verzogen sich senkrechter Strich ergänzt
25. Juni: nach Gros Brembach Komma ergänzt; in Die vor Dürrung! verdeutlicht »D«
Dezember: Volgst. ergänzt durch »edt«
Auf den beschriebenen Blättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts bzw Rs links oben, die Blätter 6 und 7 paginiert »7« und »6«, das linke hintere Vorsatzblatt mit der Tgb-Eintr d. 2 Sept. im Anschluß an die Eintragungen zu 1781 paginiert »5«. Bleistiftvermerke: auf dem Titelblatt rechts oben »24 Bl«, auf dem vorderen Inneneinband rechts unten der Signaturvermerk »6«.
Zählung und Anordnung der Handschrift:
Bl 1–2 (zwischen Ks 4 und 5)
Bl 1 Vs leer; Federprobe
Bl 1 Rs–2:
Tgb-Eintr Januar
Bl 3–4 (zwischen Ks 6 und 7)
Bl 3 Vs–4 Vs:
Tgb-Eintr Februar
Bl 4 Rs leer
Bl 5–7 (zwischen Ks 8 und 9; Bl 6 quer beschrieben)
Bl 5:
Tgb-Eintr Anfang–16., 29.–30. März
Bl 6 Vs:
Tgb-Eintr 31. März
Bl 6 Rs leer
Bl 7:
Tgb-Eintr 20.–28 März
Bl 8–9 (zwischen Ks 10 und 11):
Tgb-Eintr April
Bl 10–11 (zwischen Ks 12 und 13)
Bl 10 Vs–11 Vs:
Tgb-Eintr Mai
Bl 11 Rs:
Tgb-Eintr 25. Mai,
26. Mai – 22. Juni
Bl 12–13 (zwischen Ks 14 und 15)
Bl 12 Vs:
Tgb-Eintr 26. Mai – 22. Juni
Bl 12 Rs–13 Vs:
Tgb-Eintr Juni
Bl 13 Rs leer
Bl 14–15 (zwischen Ks 16 und 17)
Bl 14 Vs
Tgb-Eintr Juli
Bl 14 Rs:
Tgb-Eintr Juli/August
Bl 15 leer
Bl 16–17 (zwischen Ks 18 und 19)
Bl 16:
Tgb-Eintr August
Bl 17 leer
Bl 18–19 (zwischen Ks 20 und 21)
Bl 18 Vs:
Tgb-Eintr September
Bl 18 Rs–19 leer
Bl 20–21 (zwischen Ks 22 und 23)
Bl 20 Vs:
Tgb-Eintr Oktober
Bl 20 Vs–21 leer
Bl 22–23 (zwischen Ks 24 und 25)
Bl 22 Vs:
Tgb-Eintr November
Bl 22 Rs–23 leer
Bl 24–25 (zwischen Ks 26 und 27)
Bl 24 Vs:
Tgb-Eintr Dezember
Bl 24 Rs–25 leer
Linkes hinteres Vorsatzblatt (Vs):
Tgb-Eintr d. 2 Sept.
Prof. Gabler v. Ingolstadt.
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 108–125 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 121–127 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 207–233 und 237–248
WA III 1, 105–126, udT: 1780., und in den Lesarten zu Tgb 1781, WA III 1, 362
Briefe] Von diesem Tag sind keine Briefe Goethes überliefert. Auch in Goethes Ausgabenbuch sind für diesen Tag keine Sendungen verzeichnet.
zu Mittag zu ♃] Laut FB 26. Februar 1780 speiste Carl August mittags allein.
gezeichnet] Siehe die zweite Erläuterung zu 105,12.
Aggregation] Mechanische Anhäufung von nicht integrierten Teilen (GWb 1, Sp 286).