24 Donn. Timoth.
Früh. mancherley abgethan Kriegsk. dann zu ♃ wo Colloquium über die Holz sache war. zur Herzoginn Mutter zu Tafel. Streit über die Wünschelruthe. Aufs Theater. war Probe. Abends zu ☉. war ich sehr müde, und hatte den Kopf durch 1 das tausendfache Zeug verwüstet.
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H: GSA 27/7–8
Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich im ersten Band eines zweibändigen vorgedruckten Kalenders mit dem Titel: »Gothaisch-verbesserter / Schreib- / Calender / auf / das Jahr 1782. / Mit Sr. Herzogl. Durchl. zu Sachs. Gotha / gnädigstem Privilegio. / [Wappen] / Gotha, / zu haben bey Johann Christoph Reyhers sel. / Wittwe und Erben.«
Bd 1: Januar – Juni (Tgb-Eintragungen Januar-Juni)
Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »4« bis »209«.
Beschriebene Blätter: 43
Bd 2: Juli-Dezember (keine Eintragungen)
Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »212« bis »423«.
Brauner französischer Ledereinband (115 × 190 × 3 mm). Auf der Vorderseite beider Bände ein achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1782. a bzw 1782. b. von Goethes Hand. Auf der Vorder- und Rückseite eingeprägt eine Ornamentleiste, Silberdruck. Der Rücken von Bd 1 oben eingerissen. Goldschnitt. Die bedruckten Kalenderseiten aus festem, die Innenseiten des Einbands aus dünnerem geripptem Schreibpapier. Fadenheftung.
Inhalt des »Gothaisch-verbesserten Schreib-Calenders« 1782:
Ks 1: Titelblatt des Kalenders
Ks 2 leer
Ks 3–37: Kalender für Januar
Ks 3: Aufschrift des Monatsnamens
Ks 4–35: auf der linken Seite die Daten zu jeweils zwei Tagen und Raum für Eintragungen; von oben nach unten: Seitenzahl, Monatsname, Vermerk über Sonnen- und Mond- auf- und -untergang, Datum, abgekürzter Wochentag und Heiligenname des ersten und ab Seitenmitte des zweiten Tages; neben den Heiligennamen gegebenenfalls Angaben über die Mondphasen; auf der rechten Seite Raum für Eintragungen; am Außenrand der linken und rechten Kalenderseite jeweils drei Spalten mit der Überschrift »thlr.«, »g⟨r⟩«., »pf.«
Ks 36: »Recapitulatio der Einnahme.«
Ks 37: »Recapitulatio der Ausgabe.«
Ks 38 leer
Ks 39–421: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben
Ks 422–423: »Rekapitulation vom ganzen Jahr.«
Ks 424–431 (unpaginiert): Kalenderanhang (»Das Hofgericht zu Jena«; kalendarische und astronomische Angaben; »Post-Bericht«, Zinstabellen für Taler und Gulden)
Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:
Schwarze, zum Teil ins Braune verblaßte Tinte.
Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):
11.–12. Januar: (Früh bis Nach Hause.)
19.–20. Januar: (Den Morgen bis nicht wohl.) ⟨19. Januar:⟩ (Jeder Stand bis erzeugen.)
5. Februar: (Aufnahme bis in der ▭ )
2. Juni: (in die Stadt bis geschlafen.)
10. Juni: (War Kalb bis Entlassung.)
In der Tgb-Eintr 12. Januar W. mit Bleistift ergänzt durch »edels« (Kanzler von Müller?). Bleistiftvermerke in Bd 1 »1782. a«:
Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links oben »43 Bl«, links unten der Signaturvermerk »27/7«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »7«.
Bleistiftvermerke in Bd 2 »1782. b«:
Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links unten der Signaturvermerk »27/8«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »8«.
D:
Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 140–153 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 128–129 (Auszüge)
Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 251–260 WA III 1, 134–141, udT: 1782., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 363
Kriegsk.] Sitzung der Kriegskommission.
Colloquium über die Holz sache] Beratung über Holzverkäufe; siehe die Mitteilung von Johann August Ludecus, März 1782 (Düntzer 1889, S. 230): »Herr von Kalb hat mit dem Dessauer Juden Meyer den Handel mit Eichen im Allstedter und Hardisleber Forst für die Holländer geschlossen.«
zu Tafel] Siehe Brief an Charlotte von Stein, 24. Januar 1782 (WA IV 5, 254): Der Herzog hat uns zu seiner Frau Mutter geladen, weil des Königs ⟨Friedrich II. von Preußen⟩ geburtstag ist. Anna Amalia war eine Nichte Friedrichs II.
die Wünschelruthe] Wohl Requisit.
Theater] Komödienhaus.
Probe] Probe zum »Pantomimischen Ballet«.