Kurz vor Lauterberg in der Gegend von erscheinen zu erst blosstehende Felsen von einem rauhen, porösen, ein sandiges Ansehn habenden Kalckstein 1 ich 2 vermuthe daß der Sandstein draufruht, denn dieser K.Stein ruht unmittelbar auf der grauen Wacke bey 3 der Königshütte, 4 in welcher Gegend auch ein Kalckstein in kleinen Lagen zum Vorschein kommt der sehr klüftig ist und zum 5 Zuschlag beym Eisen 6 Schmelzen gebraucht wird. Die graue Wacke an dieser Seite ist Glimmrich.
Auf der Konigs hütte schmelzen sie Eisenstein 7 von Elbingerode, Lerbach, und Andreasberg. der erste ist sehr dichte und mit hochrothen Punkten und Theilen einer Jaspisart gemischt. Der letzte kommt nur klein dahin.
H: UB Leipzig, Bibliotheca Albertina, Slg. Hirzel B 165
Das foliierte Tagebuch umfaßt fünf vergilbte gerippte Doppelblätter und ein halbiertes (ca 160 × 197 mm), jeweils Vs rechts oben eigenhändig paginiert (1–11). Es ist auf ganzer Blattbreite, nur links einen schmalen Rand lassend, eigenhändig mit brauner und schwarzer Tinte beschrieben; Bl 11 Rs ist unbeschrieben. Einzelne Korrekturen und Ergänzungen wurden mit Bleistift vorgenommen.
Innerhalb des Textes zwei Gesteinszeichnungen: auf Bl 2 Rs, 45 × 70 mm, Feder mit brauner Tinte (S. 145; nicht im Corpus); auf Bl 7 Vs, 30 × 50 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 151; nicht im Corpus).
h: GSA 26/LVII,14
Es handelt sich um eine Abschrift von Johann August Friedrich John, angefertigt im Oktober 1820 (Tgb 5. Oktober 1820: Mundum der Harzreise von 1784.). Sie befindet sich in einem Umschlag von derberem, vergilbt grauem Konzeptpapier (ca 210 × 350 mm), der mit schwarzer und brauner Tinte von zwei verschiedenen Schreiberhänden beschriftet ist: »Mineralogie und Geologie / enthaltend / a. Geologische Reise v. J. 1784 durch / Thüringen. / b. Den Dornburger Schlossberg betr. / v. J. 1830.«
Die Abschrift besteht aus 6 Doppelbättern (Foliobögen) grauen gerippten Papiers, ca 195 × 320 mm. Jede Doppelblatthälfte ist auf der Vorderseite rechts oben paginiert (1–12). Die Blätter sind vertikal auf Mitte gebrochen und nur rechtshälftig beschrieben; die Zeichnungen aus der Vorlage blieben weg.
Goethe hat die Abschrift eigenhändig mit Bleistift durchkorrigiert. Tgb 7. Oktober 1820: Harzreise von 1784. Tagebuch derselben. Von seinen Korrekturen sind im Variantenverzeichnis diejenigen aufgeführt (mit der Sigle A), die Varianten gegenüber H darstellen, nicht aber diejenigen, die Versehen betreffen und nur den ursprünglichen Text wiederherstellen. Sonstige Varianten der Abschrift (orthographische Abweichungen und abweichende Abkürzungen Johns ausgenommen) werden mit dem Zusatz »J 2 in A« verzeichnet.
Notizen und Entwürfe zu H:
Sie sind beschrieben und gedruckt in LA II 7, 121–126 als Texte 55 (c), (d) und (e) sowie 56; vollständig und mit verbesserten Lesungen gegenüber WA II 9, 409.
D:
WA II 9, 155–168, udT: Geognostisches Tagebuch der Harzreise.
WA bietet eine Mischform von H und h, ohne die beiden Zeichnungen innerhalb des Textes; h ist außerdem berücksichtigt in den Lesarten, WA II 9, 367–371.
Lauterberg] Ziel am zweiten Reisetag, dem 9. August 1784.
Felsen bis Kalckstein] Es »sollen die Westersteine bei Bartolfelde und die Klippen am Kiebitzfang gewesen sein« (MA 2/2, 886). Sie bestehen aus Riffkalken des Zechsteins.
grauen Wacke] Grauwacke: ein Sedimentgestein; am genannten Ort aus der Devon-Formation.
Königshütte] Eisenhütte bei Bad Lauterberg.
Zuschlag] Zusatzstoffe, die den Schmelzprozeß von Erzen bei ihrer Verhüttung befördern sollen.
Glimmrich] Mit Einschlüssen von Glimmer (Silikaten).