BuG: BuG I, A 722
Weimar Ende Sept. 1776

Klinger an E. Schleiermacher 29. 8. 1789 (Rieger S. 171)

Weimar Ende Sept. 1776

Ein elender Mensch [Chr. Kaufmann], dessen Herz so schlecht ist, als sein Verstand verwirrt, hat uns [Goethe und Klinger] durch Tretschereyen in Weimar, aus einander gesprengt. Er glaubte ihm erbärmliches Zeug, ich war zu stolz mich über Plakereyen zu rechtfertigen, und die hohe Meinung, die ich von Goethe habe, ließ es auch nicht zu, und so reißt ich ab ... Kann ich doch jezt seiner nicht denken, ohne eine Melancholie, die mir die angenehmste Stunde verbittert. Er der mir schrieb und sagte: ich trage dein Schiksal in meinem Herzen, wie das meinige!

Klinger an Goethe 26. 5. 1814 (GJb 3, 263)

Weimar Ende Sept. 1776

Das Letzemal, da ich Sie sah, war in Weimar während des ersten Sommers Ihres dortigen Aufenthalts; zu jener Zeit, als ich hoffte, durch Vermittelung der unvergesslichen Herzogin Amalie, in Amerika meine militärische Laufbahn, anzutreten ... Hätte ich mich bey meiner Abreise, mehr als durch Blicke des Herzens, gegen Sie erklärt, ich wäre Ihnen gewiss werther als je geworden, aber ich sollte es nicht, vermöge dessen, was Sie in mir erkannt hatten.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0722 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0722.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 458 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

Zurück zum Seitenanfang