BuG: BuG I, A 632
Weimar 29. 6. 1776

Tagebuch 29. 6. 1776 (WA III 1, 15)

Weimar 29. 6. 1776

Wiel[and] und Sie Morgends im Garten dazu Bechtolsheim ... die Gothische Herrschafft war seit 10 Uhr da. Abends bey Hof. Harfenspieler. Nachts Klinger.

Klinger an E. Schleiermacher 16. [30.?] 6. 1776 (Rieger S. 389)

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Weimar 29.(?)6. 1776

Ich kann dir nicht sagen wie gut und treu die Menschen aus Goethes Cirkel, der groß ist, hier sind. Gestern Abend war ich in Goethes Garten, und laß auf einem Rasen Siz in meinem Homer ... Goethes Liebe für mich ist unendlich reich und groß. Und verflucht seyen alle Augenblike des Zweifels und Wankens. Mein Schiksaal quälite und drängte ihn seit er hier ist, und er gestund mir daß ich ganze Tag vor seinem Geiste gestanden. Aber es kann alles nicht anders seyn, und blikst du tief, so wird dirs kein Räzel seyn. Das aber all sind Dinge die aufs Papier nicht taugen. Mit Goethe stehts fest wie Felsen und geht alles den großen simplen Gang den’s geht wo er ist. Außerhalb ist und kann keine Ahndung seyn. Laß dich nicht irren. Du bist eine seiner liebsten Erscheinungen und hast dich tief in sein Herz geprägt mit all deinen herrlichen Gaben, mit all deiner edlen Bescheidenheit ... Er [Wieland] meint ich sollte Lieutenant unter den Preußen werden. Das sind nur aber alles Zukungen. Goethe hat mit mir über alles ein für allemal geredt.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0632 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0632.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 436 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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