Die Ausgabe

Die Regestausgabe erschließt den Bestand der Briefe an Goethe, d.h. sie bietet die Gesamtheit der an Goethe gerichteten Briefe in chronologischer Folge dar, informiert über ihren Inhalt und stellt sie in den Zusammenhang von Goethes persönlichen Korrespondenzbeziehungen. Durch die Regestausgabe werden die in den Briefen enthaltenen Informationen unterschiedlichsten Nutzerkreisen zugänglich gemacht. Von circa 3.800 Absendern sind mehr als 20.000 Briefe (die amtliche Korrespondenz nicht eingeschlossen) überliefert, von denen bislang weniger als die Hälfte, verstreut auf über 600 Druckorte, komplett gedruckt vorliegen. Mehr als 90 Prozent dieser Briefe werden im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt. Zu Goethes Briefpartnern gehörten unter anderem Friedrich Schiller, Alexander und Wilhelm von Humboldt, Karl Friedrich Zelter, Charlotte von Stein, Karl Friedrich Reinhard und Marianne von Eybenberg. Die Briefe begleiten Goethes Leben und Werk, spiegeln aber auch die Lebenswelt seiner Korrespondenzpartner wider. Neben literarischen Fragen werden auch naturwissenschaftliche, philosophische, politische, historische und ästhetische Themen erörtert. Gleichzeitig wird in diesen Briefen von den kleinen Sorgen des Alltags erzählt, wobei auch Klatsch und Tratsch nicht zu kurz kommen. Sie stellen noch heute ein lebendiges Zeugnis der klassischen Zeit dar.

Vgl. Abschnitt IV. Arbeitsgrundsätze für die Gesamtausgabe der Briefe an Goethe in Regestform, in: Bestandserschließung im Literaturarchiv. Hrsg. von Gerhard Schmid. München u.a. 1996, S. 185 - 255.