BuG: BuG II, A 444
Weimar Sommer 1778

Merck an Wieland 1. 8. 1778 (Im neuen Reich 1877, 1 S. 856)

Weimar Sommer 1778

Ich habe die Herzogin [Anna Amalia] von Anfang biß zu Ende [ihrer gemeinsamen Reise nach Düsseldorf] gleich mit sich – auch gegen mich gefunden. Das allerschönste ist, wie bei dem Sohn, der gesunde große Verstand, daß man im Urtheil mit ihr coincidirt, gerad über Punkte, wo’s Einem am liebsten ist, mit gescheuten Leuten zu coincidiren – wie über Dich, und über Goethe ... Daß mir aber kein Mensch außer der Herzogin von G. mit Liebe hat reden wollen, das befremdete mich, u. Gott weiß, Er kans nicht um die Menschen verdient haben. Denn Er ist nicht böse – thut aber den Leuten den Willen nicht, und wer kan das thun?

Merck an Wieland 8. 8. 1778 (Im neuen Reich 1877, 1 S. 858)

Weimar Sommer 1778

Das ganze Geheimniß warum Goethe wo er ist, unentbehrlich ist, das ist seine wahre Liebe gegen die Menschen mit denen er lebt, und darin wirds ihm niemand gleich thun.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0444 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0444.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 93 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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