BuG: BuG II, A 372
Weimar 12. 8. 1777/17. 8. 1778

An C. L. A. v. Scholley 26. 4. 1779 (WA IV 4, 30)

Weimar 12. 8. 1777/17. 8. 1778

Aus Liebe zu meinem seeligen Freunde [H. J. v. Lindau] ... nahm ich ihn [Peter Im Baumgarten] vor zwei Jahren zu mir und sorgte so viel mir die Umstände erlaubten in meinem Hause selbst für ihn ... Ich habe diese Zeit her ihn in allem erhalten, die nöthige Lehrmeisters bezahlt ihn etlichemal gekleidet.

K. v. Stein, Goethe (Wahl2 S. 9)

Weimar 12. 8. 1777/17. 8. 1778

Er hatte sich zwey Erziehungen vorgenommen, nemlich die meines jüngern Bruders und die von Peter Lindau [Im Baumgarten] ... Den Buben ... mit mir von gleichen Alter brachte Göthe nach Kochberg in unser Haus und übergab ihn mit an meinen Hoffmeister. Da meine Mutter alle Sommer und Herbst mit ihre Kinder in Kochberg zuzubringen pflegte, so sollte also auch Peter Lindau bey uns bleiben ... Göthe, bey dem Princip, daß ein Mensch sich lediglich selbst bilden müße, bekümmerte sich nicht viel um ihn, als daß er sich, erinnere ich mir, ein paar Mal seine Vorschrifften zeigen ließ, die viel Fehler hatten, worüber er einen Verweis bekam, und das war alles. Als er aber älter wurde und ein Mädgen verführte, schien sich Göthe ganz von ihm losgesagt zu haben.

K. Im Baumgarten an Drechsler 28. 2. 1835 (Ernst S. 62)

Weimar 12. 8. 1777/17. 8. 1778

Einstens soll Se. Excellenz für meinen Vater [Peter Im Baumgarten] gesagt haben ‚Peter Deine Gelder sind alle!‘ worauf mein Vater erwidert haben soll: ‚Was, meine Gelder sollen alle sein und Sie schämen sich nicht und sagen mir dieses erst jetzt und lassen mir Stunden geben, wo eine Stunde einen Dukaten kostet?’ Darauf wäre mein Vater in völliger Hitze fortgegangen und hätte dieses unserer Durchlauchtigsten Anna Amalie sagen wollen, aber Se. Excellenz wäre ihm nachgesprungen, hätte ihn wieder besänftiget und gesagt: ‚Sei nur ruhig, Peter, die Familie schenkt Dir wieder 2000 Taler.’

J. G. Müller, Reisebericht 14. 10. 1780 (Baechtold1 S. 79)

Weimar 12. 8. 1777/17. 8. 1778

Der Bub [Peter Im Baumgarten], den Goethe von Baron Lindau zu sich genommen hat, machte ihm viel Verdruß, war sehr störrisch und stolz. Einst stund Lavaters Büste von Gips im Zimmer, er ging hin, überschmierte ihn ganz mit Dinte und ließ ihm nur weiße Augen und Schnauz. Nun ist er zu Ilmenau und wird unter den herzoglichen Jägern erzogen, das ihn sehr freuen soll.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0372 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0372.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 71 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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