BuG: BuG II, A 2209
Weimar 16. 10./2. 11. 1784

Herder an F. H. Jacobi 2. 11. 1784 (Düntzer3 2, 258)

Weimar 16. 10./2. 11. 1784

Goethe lebt, wie er gelebt hat. Er hat uns neulich einen neuen, sehr schönen Band von seinem „Wilhelm Meister“ und ein andermal den Anfang einer neuen, sehr vortrefflichen Arbeit [Versuch aus der vergleichenden Knochenlehre] vorgelesen. Die Arbeiten und die Stunden sind wohl die einzigen, die den trefflichen Menschen ihm selbst zurückgeben; wiewohl er auch in der kleinsten und sogar gehässigsten anderweiten Beschäftigung mit einer ganzen Ruhe wohnet, als ob sie die einzige und eigenste für ihn wäre.

Herder an Knebel 6. 11. 1784 (Knebel, Lit. Nachl. 2, 236)

B2 251

Weimar 16. 10./2. 11. 1784

Goethe hat uns seine Abhandlung vom Knochen vorgelesen, die sehr einfach und schön ist; der Mensch geht auf dem wahren Naturwege, und das Glück geht ihm entgegen. Wir haben indeß neulich ausgemacht, daß er, alten Münzen nach, einmal in Rom dictator perpetuus und imperator unter dem Namen Julius Caesar gewesen; zur Strafe aber nach beinahe achtzehnhundert Jahren zum Geheimerath in Weimar avancirt und promovirt sei.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2209 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2209.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 498 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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