BuG: BuG II, A 2524
Irrtümliches und Zweifelhaftes 25./29. 9. 1784

J. I. Baggesen, Tagebuch Mai 1793 (Bobé 8, T 50)

25./29. 9. 1784

Freundschaftliches Gespräch [mit Claudius], zuletzt über Goethe, den er besonders herzlich grüssen ließ. Ich: seine Züge. Rebecca [Claudius] voll Entsetzen darüber. Claudius (voll Nachsicht): Geniestreicher. „Ja, er ist kein guter Mensch, alle Menschen sind schlecht.“ Ich: mit allen dem, ich besuche ihn doch, denn er kann sich verändert, gebessert haben. Cl.: Nein – Er ist nicht gut und kann nicht gut werden – denn er glaubt nichts. Er glaubt nichts gutes und der, so nichts gutes glaubt, kann nicht gut werden – denn er glaubt nichts. Er glaubt nichts gutes und der, so nichts gutes glaubt, kann unmöglich gut seyn. Umgekehrt, lieber Cl. Der, der nicht gut ist, kann nichts gutes glauben. Rebecca: Das ist wahr, das ist wahr, Claudius! Claudius schwieg.


Reflex von Claudius’ Goethelektüre oder seines Besuches in Weimar 1784?

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2524 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2524.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 566 f. (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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