BuG: BuG II, A 2179
Weimar 20. 9. 1784

Knebel, Tagebuch 20. 9. 1784 (GSA Nachlaß Knebel)

Weimar 20. 9. 1784

Nachmittags Jacobi mit seiner Schwester, Göthe, Wieland, Herder in Tiefurth. Abends Illumination.

Knebel an Henriette v. Knebel 23. 9. 1784 (Düntzer4 S. 27)

Weimar 20. 9. 1784

Den Morgen darauf fuhr ich nach Tiefurt, weil mich die Herzogin dahin bestellt hatte. Sie wollte mir eine kleine Fête geben ... Die Herzogin war gar gütig und artig. Wir sahen die Zeichnungen, die Kraus mit Goethe von den Harzgegenden aufgenommen hatte, seltsam schön und wohl vierzig an der Zahl. Gegen Abend kamen unsre Werthen aus der Stadt und mit Ihnen Jacobi aus Düsseldorf und seine Schwester ... Abends war Illumination, die schon zu Goethes Geburtstag bereitet war. Der alte Oeser, der auch zugegen war, hatte einen herrlichen Transparent dazu gemalt, wo sich Tugend und Genie über einem Altar die Hände geben und mit der Fackel die Flamme des Altars anstecken; oben sah man in Olivenkränzen Goethes und Herders Silhouette. Meine Verse darunter waren folgende:

  Reine Glut entflammet vom Himmel; Ihr bracht’ sie hernieder:   Nehmt von unserm Altar Freundschaft und Liebe zurück.
Oeser ließ noch in dem gegenüber etwas erhaben liegenden Hölzchen einige Reisbündel anzünden, welches eine herrliche Erleuchtung gab, zumalen da er einige große Figuren, in Form von Statuen, die er dazu gemalt hatte, hineinsetzen ließ.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2179 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2179.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 488 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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