BuG: BuG II, A 881
Weimar Mitte Apr. 1780

Wieland an Merck 16. 4. 1780 (Wagner1 S. 235)

B2 210

Weimar Mitte Apr. 1780

Göthe hat sich mir von dieser Seite [Anerkennung des Oberon] in dem schönsten Lichte gezeigt, und ich kann Dir nicht ausdrücken, wie gänzlich ich mit Allem, was er thut und sagt und kurz mit seiner ganzen Art zu seyn, zufrieden bin. Das Nehmliche gilt auch vom Herzog. Ich rede, wie Du präsumiren wirst, blos von dem Augenpunkt, woraus Sie mir erscheinen, und bekümmere mich um die übrigen Verhältnisse gar nichts, weiß auch nichts davon, außer daß mich überhaupt bedünkt, es gehe im Ganzen merklich besser als vordem, und daß ich in Göthens öffentlichem Benehmen eine σωφροσύνην wahrnehme, welche die Gemüther nach und nach beruhigt, und mir Bürge ist, daß noch alles so gut bei uns gehen wird, als man’s rationabiliter verlangen kann.

F. H. Jacobi an W. Heinse 24. 10. 1780 (Zoeppritz 1, 41)

B2 211

Weimar Mitte Apr. 1780

Knebel versicherte, das Lob, das Göthe dem Oberon ertheilt habe, sey aufrichtig gewesen. Aber vor Nathan dem Weisen sey er ordentlich prosterniert. Er werde nicht müde ihn als das höchste Meisterstück menschlicher Kunst zu bewundern und zu preisen. Leßing selbst hatte mir schon gesagt, daß man ihm von Weimar aus große Complimente über sein Stück gemacht.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0881 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0881.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 235 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

Zurück zum Seitenanfang