BuG: BuG II, A 2312
Weimar Ende März 1785

An Knebel 2. 4. 1785 (WA IV 7, 36)

Weimar Ende März 1785

Neulich war ein ehemaliger katholischer Geistlicher bey mir der sich zur Protestantischen Kirche gewendet hatte und der nicht begreifen konnte daß alle Fürsten des Reichs nicht im Stande seyn sollten ihm Brodt zu geben. Er war schon an mehreren Höfgen abgewiesen worden ...

Herder ist ganz vergnügt.

Bericht an Carl August 1. 4. 1785 (AS 1, 378)

Weimar Ende März 1785

Der von dem Herrn Grafen Schmettau empfohlne Ingenieur Friedrich Wibeking ist ... hier angekommen und scheint, so viel man ihn hat prüfen können, ein brauchbares Subjeckt zu seyn. Er ist in seinen Metier wohl erfahren, an dasselbe attachirt und zeigt sein Bestreben nach Vollkommenheit, indem er was ihm noch abgeht offenherzig gesteht, und die höhere Analysis bey Hofrath Karsten in Halle noch zu studiren wünscht. Dabey hat er sich in der Baukunst Mühe gegeben und an seinem Ernste sich ausbilden zu wollen ist wohl kein Zweifel ... Als ich ihm ... für seine Bemühungen täglich einen Thaler anbot, erklärte er sogleich daß er davon nicht subsistiren könne, und da ich ihm darüber Bedenckzeit gegeben hatte, wiederhohlte er jene Erklärung, zwar auf eine bescheidne, jedoch entschlossne Weise und versicherte: daß er unter solcher Bedingung das Geschäffte nicht übernehmen könne.

Es wurde hierauf von der Preusischen Cammertaxe gesprochen ... und er versicherte daß er aus Erfahrung wisse, wie er sich nach solcher über 500 rtl. jährlich verdienen könne. Er wolle daher den Vorschlag thun und bitten ihm 500 rtl. für das Jahr auszusetzen, dabey er die Erlaubniß wünschte, die Winter Monate in Halle zubringen zu dürfen, damit er neben den Ausarbeitungen derer Sommer Aufnahmen, noch des Unterrichtes des Hofraths Karsten geniesen könnte. Er hoffte zugleich die Direcktion der Aufnahmen in dem Herzoglich Gothaischen führen zu dürfen, versprach dagegen mit möglichstem Fleise zu arbeiten, und durch die abgelegten Proben seines Diensteifers und seiner Fähigkeiten, sich Ew. Durchlaucht Gnade und Dienstes würdig zu zeigen.

An C. F. v. Wiebeking 21. 6. 1821 (WA IV 34, 294)

Weimar Ende März 1785

Immer erinnere ich mich noch sehr gern jener schönen Tage, wo Sie, zu uns gerufen, in früherer entschiedener Wirksamkeit, so manches Nützliche schaffend auszuführen und vorzubereiten wußten.

An Charlotte v. Stein o. Dat. (WA IV 7, 283)

Weimar Ende März(?) 1785

Ich will doch lieber zu dir kommen ... so können wir doch etwas vornehmen. Etwa mit der Elecktrisir Maschine.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2312 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2312.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 514 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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