BuG: BuG II, A 684
Weimar 6. 9. 1779

An Charlotte v. Stein 7. 9. 1779 (WA IV 4, 58)

Weimar 6. 9. 1779

Gestern hab ich der Herzoginn Louise eine Zeichnung von mir gegeben, da ich bey der lezten Ausstellung nichts vorlegen konnte ... Gestern war in Ettersburg Euridice eine Parodie, nach dem Englischen von Einsiedel. es machte sich recht hübsch und Wedel spielte den Orpheus recht brav.

Wieland an Merck 21. 9. 1779 (Wagner1 S. 180)

Weimar 6. 9. 1779

In kurzem wird auch die ganze Welt von der Ehre instruirt seyn, die mir vor 14 Tagen zu Ettersburg erzeigt worden, nehmlich, daß in einer Farce, Orpheus und Eurydice genannt, die Arie Weine nicht du meines Lebens Abgott aus meiner Alceste auf die allerlächerlichste Art, die sich denken läßt, parodirt und dem Hohnlachen einer sehr zahlreichen Versammlung zu zweienmalen preisgegeben worden.

So sind wir nun hier! Der unsaubre Geist der Polissonerie und der Fratze, der in unsere Oberen gefahren ist, verdrängt nach gerade alles Gefühl des Anständigen, alle Rücksicht auf Verhältnisse, alle Delicatesse, alle Zucht und Schaam.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0684 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0684.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 134 f. (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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