BuG: BuG II, A 2411
Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

J. Graf v. Potocki an Herder o. Dat. (GJb 11, 125)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Dites bien des choses tendres a Monsieur Göte. Je suis bien faché q’il n’ait pas volu faire ce petit voyage avec moi. Il auroit vu toutes les boutiques de Londres remplies de Lotte, peinte gravée et émaillée de mille manieres differentes. Mais s’il est plus flateur d’etre admiré par un grand peuple, il est sans doute plus satisfaisant de travailler au bonheur d’un petit.

M. Graf v. Brühl, Miscellanea (GJb 11, 134)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Parodie auf des Geheimen Raths Göthe Scherzhaftes Gedicht [Schneider-Courage].

  Schwätzer.  Hier ist ein Brief gekommen   G[eh]. R[ath]  mein bleibt doch iezt dadraus   Schwätzer.  Aus Sachsen sagt der Träger   er sitzt im Hinterhaus   G. R.  Ihr hättet sollen warten   iezt macht es mir Verdruss   (nachdem er den Brief gelesen)   ich dacht es wohl ia leider   er ist nicht werth ein Schuss.   (greift in die Tasche, gibt Geld)   hir ist Geld vor den Boten   und kommt nicht mehr so keck   (vor sich) ich wollt es wär vor Schoten   (gibt den Brief wieder)   den Brief den werft in’ Dreck!

An Christine Gräfin v. Brühl 19. 2. 1786 (WA IV 7, 180)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Il me vient l’idée de parler de Neumann en parlant de Naumann, on les a vu si longtemps s’unir pour chanter Vos louanges qu’on est accoutumé a les regarder comme freres rivaux inseparables.

K. Graf v. Brühl an Goethe 9. 4. 1823 (GSA Eing. Br. 1823, 108)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Meine schönsten Jugend Erinnerungen knüpfen sich an die Zeit, wo Sie in Carlsbad es der Mühe werth fanden, dem 15jährigen Jünglinge mit so vieler Freundlichkeit die ersten Begriffe der Steinkunde zu geben.

J. V. Teichmann, Goethe in Berlin (Teichmann S. 11)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Durch eine Gunst des Schicksals hatte der Herausgeber das Glück dem verewigten Grafen Brühl lange Zeit nahe zu stehen. Auch dieser bedeutende Mann erachtete es für den größten Gewinn seines Lebens, daß er in früher Jugend Goethe persönlich kennen gelernt und schon als Knabe sich seines fördernden Wohlwollens zu erfreuen gehabt. Graf Brühl kam nämlich mit seinen Eltern im Jahre 1785, 13 Jahr alt, nach Weimar [Karlsbad] und von dieser Zeit an, wo er hier und zwar durch Goethe selbst, an seiner Hand, auf Spaziergängen, die ersten Anweisungen in der Mineralogie erhielt, bis in die Jahre, wo er dem Königlichen Theater in Berlin vorstand, ja bis zum Ende der Goethe’schen Lebenstage hat sich der gegenseitige Antheil und die Liebe unwandelbar erhalten.

An Christine Gräfin v. Brühl 19. 2. 1786 (WA IV 7, 180)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

On me dit que ce Maitre coquin [J. F. A. Darbes] cache tres bien son pied fourchu, qu’il contrefait le Sage, le complaisant, le modeste, enfin qu’il plait a tout le monde. A ces traits je reconnois mon admirable Mephistophele.

An Christine Gräfin v. Brühl 12. 3. 1786 (WA IV 7, 190)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

La veste plus que belle que Vous aves eu la bonté de m’envoyer ... me prouve combien Vous etes esclave de Votre parole ...

J’entends ... Mephistophele [J. F. A. Darbes] s’ecrier: voila de ce Firlefanz enchanteur qui me fait sauter et rire.

An Fürst A. C. Czartoryski 13. 1. 1803 (WA IV 16, 164)

Karlsbad 5. 7./14. 8. 1785

Ew. Durchl. besitzen die große Gabe sich eines jeden zu erinnern der irgend das Glück gehabt hat Höchstdenenselben vorgestellt zu werden, und zugleich die noch höhere sich in den Herzen aller derjenigen die eines solchen Vorzugs genossen unauslöschlich einzuschreiben.

Den weimarischen Freunden welche gewürdigt wurden eine Zeit lang an einer Gesellschaft Theil zu nehmen in welcher Ew. Durchl. als die höchste Zierde glänzten war es oft eine erfreuliche Unterhaltung wenn Sie sich jener günstigen Zeiten erinnerten.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2411 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2411.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 537 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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