BuG: BuG II, A 78
Weimar März/Apr. 1777

Wieland an Merck 4. 4. 1777 (Wagner2 S. 90)

B2 171

Weimar März/Apr. 1777

Göthe grüßt Sie, und läßt Ihnen wissen, daß er fleißig in seinem Garten arbeite, und hoffe, daß Sie einst zu ihm kommen und mit Augen sehen und Freude dran haben werden. Zeichnen ist ausser’m Pflanzen izt sein Lieblingsgeschäft; Sie werden auch hierin über die Wunder seines Genies erstaunen. Er zeichnet völlig wie er dichtet und schreibt. Nur sollen Sie seinen Pflanzungen Zeit lassen recht einzuwachsen, ehe Sie kommen.

Aus einem französischen Briefe der Gräfin von ††† den 9. April 1777 (Deutsches Museum 5. Stück May 1777)

Weimar März/Apr. 1777

Ich bin auf einige Tage in Weimar gewesen, und habe da alles ganz anders gefunden, als ganz Deutschland glaubt ... Ich habe Göthe gar nicht, oder wenig, gesehen; aber Wieland hat mir denselben äusserst zu seinem Vortheil beschrieben. Er umfängt die Natur mit seiner ganzen Liebe. Sein Leben ist gerade das Gegentheil von dem, was Auswärtige davon glauben. Die regierende Herzogin ist ihm gewogen und denkt gut von ihm. Jedermann sagt, daß er nichts als Gutes bey dem Herzoge thut, und daß er demselben keinen einzigen Fehler nachsieht.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_0078 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_0078.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 12 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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