An Knebel 30. 4. 1785 (WA IV 7, 50)
Jena 25./27. 4. 1785
Wie gut es ist vertraulich über seinen Zustand mit Freunden hin und wiederreden! ich ging mit viel freyerem Muthe von dir weg und habe meine Arbeiten wieder angegriffen als wenn es für ewig seyn sollte.
Ich dancke dir daß du mich hast fühlen lassen daß ich so nah in dein Daseyn verwebt bin, fern sey es von mir solche Bande vorsetzlich zu trennen.
Knebel an Herder 7. 5. 1785 (Düntzer7 3, 21)
Jena 25./27. 4. 1785
Goethe hat sich hier wieder etwas Muth geholt. Er gibt sich selbsten, was er empfängt, aber er weiß sich doch sehr glücklich zu nehmen und sein Herz hat einen tiefen Ton der Freundschaft. Sein reifendes Gefühl für das, was menschlich im Leben ist, nimmt ihm nach gerade alle Freude seines politischen Zustandes. Dies ist nicht trostvoll, weder für seine Freunde, noch für das armselige Land ...
Unser vortrefflicher Redacteur hat mir über unsere Exemplare von Götzens Gedichten noch nichts wissen lassen, ob ich ihn gleich letzhin bei Goethens Hiersein darum befragen ließ.