Tagebuch 9. 2. 1782 (WA III 1, 138)
Weimar 9. 2. 1782
Abends bey der regierenden [Herzoginn] Thee und Essen. War zugegen der Prinz [August von Gotha]. d. Herzog Herder, Wieland. Ward der Agamemnon des Eschyl[os] gelesen. War die Gesellschafft vergnügt und angenehm.
An Charlotte v. Stein 10. 2. 1782 (WA IV 5, 259)
Weimar 9. 2. 1782
Es war recht schade daß du gestern nicht beym Thee und Abendessen warst, es ging alles recht gut. Herder sagte Wielanden einmal etwas unartiges und dieser erwiederte was grobes. Ich will nur erleben wenn Wieland älter wird, wie es mit seinem Radotage werden kann, denn er schwätzt alle Tage ärger in den Tag hinein. Der Herzog schmiss die schöne Vestale um und es sprang ein Finger ab, die Herzoginn betrug sich gar himmlisch schön dabey. Übrigens war man vergnügt und gut, mir raunte Mephistopheles einige Anmerckungen Leise zu, und lies mir den Punsch schmecken.