Die Regesten

Die aufwendige Methode der Erschließung der einzelnen Briefe durch Briefregesten wurde eigens für die Aufbereitung dieses Bestandes aus der historischen Tradition der Urkundenregesten entwickelt. Sie trägt der Besonderheit Rechnung, dass die Briefe auf vielfältige Weise untereinander, aber auch mit Goethes Werken und mit anderen Teilen des Nachlasses verknüpft sind. Diese Besonderheit unterscheidet den Bestand der Briefe an Goethe von "gewöhnlichen" Briefsammlungen.

Seit dem Erscheinen des ersten Bandes 1980 haben sich die Regeln zum Regestieren sukzessive weiterentwickelt. Waren in den frühen Regesten nur die wichtigsten Themen anzuzeigen, wurde dies in späteren Bänden auf alle im Brief erwähnten Themen, Personen und Werke ausgeweitet.

Das einzelne Regest vermittelt den sachlichen Gehalt des zugrundeliegenden Briefes. Es informiert in knapper, immanent erläuternder Form über die im Brief angesprochenen Sachverhalte, Personen und Werke und führt Nutzerinnen und Nutzer zu den Digitalisaten und den erstmals auf der Plattform dargebotenen Transkriptionen der Briefe. Ermittlungen zu Sachverhalten, die im Brief nicht explizit angesprochen werden, erscheinen in Klammern innerhalb des Regesttextes und übernehmen auf diese Weise die Funktion von Stellenkommentaren.

Im Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar sind bis heute neun Bände der "Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform" erschienen, dazu ein Ergänzungsband zu den Bänden 1-5, der zusätzliche Register (ein Goethe-Werkregister, ein allgemeines Werkregister und ein Ortsregister) für die bis dahin erschienenen Bände vorlegt und darüber hinaus die vorhandenen Register kumuliert. Die gedruckten Regesten werden zusammen mit den Digitalisaten und Transkriptionen Schritt für Schritt auf der Plattform abrufbar sein. Die Informationen des Ergänzungsbandes und der Korrigenda und Addenda ab Band 6 sind integrativer Bestandteil der Plattform; marginale Korrekturen werden auf der Plattform stillschweigend aktualisiert. Gegenüber den gedruckten Bänden neu hinzugekommene Regesten sind durch ein „+“-Zeichen hinter der Regestnummer gekennzeichnet. Die Daten der ersten 5 Bände wurden über ein OCR-Verfahren retrodigitalisiert und die so gewonnene Textmasse anschließend aufwendig nachcodiert. Durch das Scannen und die automatisierte Texterkennung haben sich Fehler eingeschlichen, die bislang beharrlich allen Korrekturen ausgewichen sind. Für diesbezügliche Hinweise auf Fehler und Ungereimtheiten ist das Team der Ausgabe dankbar.