BuG: BuG I, A 118
Frankfurt Dez. 1768

An Käthchen Schönkopf 30. 12. 1768 (WA IV 1, 183)

Frankfurt Dez. 1768

Sie werden ohne Zweifel zum neuen Jahre, durch Hornen die Nachricht von meiner Genesung erhalten haben ... Es ist vorbey, und ich binn wieder ganz munter, ob ich gleich drey volle Wochen nicht aus der Stube gekommen binn, und mich fast niemand besucht, als mein Docktor, der, Gott sey Danck, ein liebenswürdiger Mann ist ... selbst meine Kranckheit über, hat meine Munterkeit meine Famielie getröstet, die gar nicht in einem Zustande war, sich, geschweige mich zu trösten.

An Charlotte v. Stein 9. 12. 1777 (WA IV 3, 196)

Frankfurt Dez. 1768

Es ist eben um die Zeit, wenige Tage auf ab, dass ich vor neun Jahren kranck zum Todte war, meine Mutter schlug damals in der äusersten Noth ihres Herzens ihre Bibel auf und fand, wie sie mir nachher erzählt hat: „Man wird wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samariä, pflanzen wird man und dazu pfeifen.“ Sie fand für den Augenblick Trost, und in der Folge manche Freude an dem Spruche.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0118 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0118.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 120 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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