BuG: BuG I, A 82
Leipzig 7. 11. 1767

An Behrisch 7. 11. 1767 (WA IV 1, 132)

Leipzig 7. 11. 1767

... da ich komme das größte Glück gehabt zu haben, daß sich ein Mensch von meiner, von Unsrer Empfindung wünschen kann. Ja Behrisch ich habe meine Jetty [Käthchen Schönkopf] eine halbestunde ruhig, ohne Zeugen unterhalten, ein Glück daß ich jetzt manchmal genieße, sonst nie genoß. Diese Hand die jetzt das Papier berührt um dir zu schreiben, diese glückliche Hand drückte sie an meine Brust ... Ich binn bey Fritzgen gewesen, die ganz eingezogen geworden ist. So sittsam, so tugendhaft. Ich wette sie verliebt sich in mich, wenn ich noch etlichemal herauskomme, faute de quelque chose de mieux. Sie ist abscheulich erber, erber im eigentlichen Verstande. Kein nackend Hälsgen mehr, nicht mehr ohne Schnürbrust, daß es mir ordentlich lächerlich tuht. Sie ist manchmal Sontags alleine zu Hause.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0082 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0082.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 96 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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