Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 11
Von Johann Kaspar Lavater

16. Oktober 1773, Zürich

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So gern ich Ihnen sagen mögte, daß Sie der
erste seyen, der mir die angenehme Nach-
richt von der Verbindung unsers liebsten
Schloßers mit Ihrer liebenswürdigen Schwe-
ster – melde, so muß ich doch hierinn Hrn:
Hofr: Deinet den Vorzug geben; aber mehr,
als Sie's glauben können, angenehm war's
mir, es auch von Ihnen zuvernehmen. Ich
kann von dieser Verbindung alles erwarten,
– u: erwarte alles – folglich wünsch'ich
nichts.


Noch eine eigennützige Bitte – Ihren, Ih-
rer Schwester, Hrn: Schloßers Schattenriß
auf den Quart ins kleine gezeichnet – u:
Herders seinen, wenn Sie ihn haben. Wer
mag wohl unter Deütschen, Franzosen,
Engländern u: Italjenern; Porta, Par-
sons, Pernetty, Peüschel (par Hazard 4.
von 4. Nationen aus dem P) ausgenom-
men – die besten physiognomischen | 2 |
Beobachtungen u: Reflexionen geschriebℓ
haben?


Dürft' ich Ihnen gelegentlich einige Bogen
meines Gewäsches zur Durchsicht senden –
Kennen Sie keine Zeichner u: Kupferste-
cher, die ich brauchen könnte?


   
    J.C.L.


S:  Zentralbibliothek Zürich  D:  Briefe HA Nr. 8  B : 1773 Oktober vor 16 (vgl. RA 1, Nr. 11)  A : -  V:  Abschrift 

Zu G.s Nachricht über die bevorstehende Vermählung J. G. Schlossers mit G.s Schwester Kornelia. - Bitte um Schattenrisse von G., dessen Schwester, Schlosser und Herder. - Hinweis auf Autoren physiognomischer Werke: G. della Porta, J. Parsons, J. Pernetti und C. A. Peuschel. Anfrage, ob L. einige Bogen (seiner "Physiognomischen Fragmente") zur Durchsicht senden dürfe und G. keine Zeichner u. Kupferstecher kenne.

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 So gern ich Ihnen sagen mögte, daß Sie der erste seyen, der mir die angenehme Nachricht von der Verbindung unsers liebsten Schloßers mit Ihrer liebenswürdigen Schwester – melde, so muß ich doch hierinn Hrn: Hofr: Deinet den Vorzug geben; aber mehr, als Sie's glauben können, angenehm war's mir, es auch von Ihnen zuvernehmen. Ich kann von dieser Verbindung alles erwarten, – u: erwarte alles – folglich wünsch'ich nichts.

 Noch eine eigennützige Bitte – Ihren, Ihrer Schwester, Hrn: Schloßers Schattenriß auf den Quart ins kleine gezeichnet – u: Herders seinen, wenn Sie ihn haben. Wer mag wohl unter Deütschen, Franzosen, Engländern u: Italjenern; Porta, Parsons, Pernetty, Peüschel (par Hazard 4. von 4. Nationen aus dem P) ausgenommen – die besten physiognomischen| 2 | Beobachtungen u: Reflexionen geschriebℓ haben?

 Dürft' ich Ihnen gelegentlich einige Bogen meines Gewäsches zur Durchsicht senden – Kennen Sie keine Zeichner u: Kupferstecher, die ich brauchen könnte?

    J.C.L.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 11, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0011_00012.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 11.

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