Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 204
Von Johann Lorentz Streiber

7. Januar 1786, Eisenach

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   HochwohlGebohrener Herr.
   Gnädiger Herr Geheimder Rath.



Nach Ew HochwohlGebohren mir gegebenen gnädigen
Befehl habe die Ehre die verlangte Rechnung hier bey zu
übersendℓ. und ich verhoffe, daß diese bey dem nach
sehen richtig seyn wird. Betrefend die geringe
und gemünzte Französche Neue Ld'ors, binn ich vor der
Hand nicht im stande Ew HochwohlGebohℓ einige
auskunfft zu geben, bis erstℓ in Franckfurt des
wegen ein reglement gemacht worden ist und Ihren
werth wie solche circuliren sind bestimbt ist
ich habe an verschiedtne Kaufleüte geschrieben. | 2 |
um Ihre Meinung zu hören, Sie haben mir aber
sämtlich nichts sagen können, und sind so verlegen
darüber als ich selbsten, der unterschied zwischen
denen neüen ausgezeugten, und alten Trägt
6 2/3 procent, so viel ist gewiß daß wir Kauf-
leute hier nicht allein anjetzo einen großen
Verlust durch das Geldt so wir ausstehen haben
sondern, daß auch die hiesige Handlung vor die
Zukunfft dadurch eine große Erschitterung leiden
wird, welchem aber nicht aus zu weichen ist, so balt
ich nähere Nachricht habe, werde ich die Ehre haben EwHochwohlgebℓ
es zu melden. Das mir übersande Paquet an
die Frau Rathin Goethe ist gleich per Einschluß eines
meiner Freundt besorgt worden; ich habe die Ehre mit dem
größten Respect zu verharren



    Ew Hochwohlgebohℓ
    gantz gehorsamster Diener
    Johann Lorentz Streiber


S:  GSA 28/899 St. 4  D:  -  B : 1786 Januar 2 (vgl. 7, 347)  A? : 1786 Januar 17 (vgl. 7, 347) 

Auf G.s Befehl übersende S. die verlangte Rechnung. - Über den Wert des französischen neuen Louisdor sei er selber noch im unklaren, rechne jedoch mit Verlusten für die Kaufleute. - Das Paket an G.s Mutter sei besorgt worden.


Anlage(n): Zinsberechnung und Kontoauszug für August 1784 bis Dezember 1785.
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 HochwohlGebohrener Herr.  Gnädiger Herr Geheimder Rath.


 Nach Ew HochwohlGebohren mir gegebenen gnädigen Befehl habe die Ehre die verlangte Rechnung hier bey zu übersendℓ. und ich verhoffe, daß diese bey dem nach sehen richtig seyn wird. Betrefend die geringe und gemünzte Französche Neue Ld'ors, binn ich vor der Hand nicht im stande Ew HochwohlGebohℓ einige auskunfft zu geben, bis erstℓ in Franckfurt des wegen ein reglement gemacht worden ist und Ihren werth wie solche circuliren sind bestimbt ist ich habe an verschiedtne Kaufleüte geschrieben.| 2 | um Ihre Meinung zu hören, Sie haben mir aber sämtlich nichts sagen können, und sind so verlegen darüber als ich selbsten, der unterschied zwischen denen neüen ausgezeugten, und alten Trägt 6 2/3 procent, so viel ist gewiß daß wir Kaufleute hier nicht allein anjetzo einen großen Verlust durch das Geldt so wir ausstehen haben sondern, daß auch die hiesige Handlung vor die Zukunfft dadurch eine große Erschitterung leiden wird, welchem aber nicht aus zu weichen ist, so balt ich nähere Nachricht habe, werde ich die Ehre haben EwHochwohlgebℓ es zu melden. Das mir übersande Paquet an die Frau Rathin Goethe ist gleich per Einschluß eines meiner Freundt besorgt worden; ich habe die Ehre mit dem größten Respect zu verharren

  Ew Hochwohlgebohℓ   gantz gehorsamster Diener   Johann Lorentz Streiber

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 204, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0204_00234.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 204.

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