Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 89
Von Anton von Catharin

1. Juni 1778, Graz

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Hochwohl gebohrner
Hoch zu verehrender Herr



Das mich Euer Hoch wohl gebohrn
   mit ihrem Schreiben vom 30ten May
   ersthin, in welchem sich vier zur
   Probe der B: Tohstℓ Sipschaft dien-
   ende Urkhunden befanden, zu
   beehren beliebeten, ware mir zu
   einem ausnehmenden Vergnü-
   gen; ich ermanglete nicht
   nach dero Ausserung diese Docu-
   menta Hℓ~̣​n D~̣​r Griendl unter
   meinem Petschaft zuzufertigen
   und die Einsichte der in der
   Kanzley befindlich zur Sache | 2 |
Diensamen acten an zu bütteℓ,
   Dero an Hℓ~̣​n Köhrer den 18
   Märzen gesteltes Schreiben
   wurde mir von der Poste ange-
   drungen, vermuthlich weiln
   keiner unter diesen Namen
   sich hier sondern in Radkerspurg
   befindet, nebst deme kamme
   mir ein an selben gesteltes
   Schreiben von Wernigerode der
   Mad~̣​e Plessing gebohrnen von
   Lampe zu, ferners eines von
   Ober Krgs Commiß:ℓ
   von Lipper zu Khur Koln, welch leztern
   ein in Wien zahlbarer
   Wechsel zu 30: f: beylage, | 3 |
Beiden hab ich geantwortet, und
   leztern den Wechsel remittirt,
   weilen die Gerichts Kosten, und
   advocatens Sportlen ohnehin aus
   dem Verlass Bestritten werden
   müssen; und der Verlass nur
   hinaus Geld zu schaffen, und
   nicht herein zu bringen hat,
   so sich leicht zum Voraus Abnehmeℓ
   lasset,


Wenn ich etwas zu bedienen
   im Stand seyn solle, bitte
   ich zu befehlen, da ich jederzeit
   bin, und in voller Hochachtung
   beharre


   Eurer Hoch wohl gebohrnen

   gehsterDr

    vCatharin


S:  Veste Coburg, Kunstsammlungen  D:  -  B : 1778 Mai 30 (vgl. RA 1, Nr. 89); an Röhrer (? oder Köhrer), 1778 März 18 (vgl. RA 1, Nr. 89)  A : - 

C. bestätigt den Empfang von G.s Schreiben vom 30ten May mit vier Urkunden, die Erbschaft F. W. von Tosts betreffend. Er habe die Urkunden Dr. J. Griendl übermittelt und diesem die Einsicht in die Akten angeboten. - Außerdem habe C. ein unzustellbares Schreiben G.s an Herrn Röhrer (? oder Köhrer) vom 18. März 1778 erhalten, des weiteren ein Schreiben der Frau Plessing aus Wernigerode an ebendenselben sowie eines vom Ober Krgs Commissarius von Lipper zu Khur Koln. Über deren Beantwortung.

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Hochwohl gebohrner Hoch zu verehrender Herr


 Das mich Euer Hoch wohl gebohrn  mit ihrem Schreiben vom 30ten May  ersthin, in welchem sich vier zur  Probe der B: Tohstℓ Sipschaft dien ende Urkhunden befanden, zu  beehren beliebeten, ware mir zu  einem ausnehmenden Vergnü gen; ich ermanglete nicht  nach dero Ausserung diese Docu menta Hℓ~̣​n D~̣​r Griendl unter  meinem Petschaft zuzufertigen  und die Einsichte der in der  Kanzley befindlich zur Sache| 2 | Diensamen acten an zu bütteℓ,  Dero an Hℓ~̣​n Köhrer den 18  Märzen gesteltes Schreiben  wurde mir von der Poste ange drungen, vermuthlich weiln  keiner unter diesen Namen  sich hier sondern in Radkerspurg  befindet, nebst deme kamme  mir ein an selben gesteltes  Schreiben von Wernigerode der  Mad~̣​e Plessing gebohrnen von  Lampe zu, ferners eines von  Ober Krgs Commiß:ℓ  von Lipper zu Khur Koln, welch leztern  ein in Wien zahlbarer  Wechsel zu 30: f: beylage,| 3 | Beiden hab ich geantwortet, und  leztern den Wechsel remittirt,  weilen die Gerichts Kosten, und  advocatens Sportlen ohnehin aus  dem Verlass Bestritten werden  müssen; und der Verlass nur  hinaus Geld zu schaffen, und  nicht herein zu bringen hat,  so sich leicht zum Voraus Abnehmeℓ  lasset,

 Wenn ich etwas zu bedienen  im Stand seyn solle, bitte  ich zu befehlen, da ich jederzeit  bin, und in voller Hochachtung  beharre

 Eurer Hoch wohl gebohrnen  gehsterDr   vCatharin

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 89, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0089_00098.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 89.

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