Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 83
Von Gottfried August Bürger

26. März 1778, Wöllmarshausen

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   Antwort.


   


Wenn ich lebe und gesund bleibe, wil ich freilich meine teutsche Ilias
volenden. Ich habe nur deswegen noch keine öffentliche Anzeige gethan,
weil ich vor der Zeit noch nichts gewisses bestimmen kann.


Mein Leben ist von mancherlei andern anomalischen Geschäften be-
gleitet. Weil ich indessen in vielen Briefen um die Fortsezung ge-
fragt worden bin, die ich ohnmöglich alle beantworten kan,
so wil ich denn doch nächstens ein algemeines gedrucktes Ja-
wort von mir geben. – Natürlicher Weise, werden die Edlen,
die mich aufmuntern wollen, die Pramie eben so wenig umsonst
ausgeben wollen, als ich sie umsonst einnehmen mag. Wie weit
nun mir und meiner Sache unter solchen Umständen zu trauen sey,
das mus ich Denselben eignem Ermessen anheim geben.


   Ich lebe noch immerfort, wie vorher mein einsames grönlän-
disches Leben. Kunftigen Sommer oder Herbst habe ich mir vorgenommen,
nach W. zu kommen.


    GAB


S:  GSA 29/121,I  D:  BrBü Nr. 463  B : 1778 März ? 19 (WA IV 3, Nr. 684)  A : 1778 April 20 (WA IV 3, Nr. 692)  V:  Konzept 

B. wolle seine Übersetzung der "Ilias" vollenden und werde, vielfach befragt, nächstens ein algemeines gedrucktes Jawort auch mit Rücksicht auf die angebotene Prämie hierzu geben. Sein immer noch einsames grönländisches Leben sei von mancherlei andern anomalischen Geschäften begleitet. - Er habe sich vorgenommen, nächsten Sommer oder Herbst nach Weimar zu kommen.

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  Antwort.

 

 Wenn ich lebe und gesund bleibe, wil ich freilich meine teutsche Ilias volenden. Ich habe nur deswegen noch keine öffentliche Anzeige gethan, weil ich vor der Zeit noch nichts gewisses bestimmen kann.

 Mein Leben ist von mancherlei andern anomalischen Geschäften begleitet. Weil ich indessen in vielen Briefen um die Fortsezung gefragt worden bin, die ich ohnmöglich alle beantworten kan, so wil ich denn doch nächstens ein algemeines gedrucktes Jawort von mir geben. – Natürlicher Weise, werden die Edlen, die mich aufmuntern wollen, die Pramie eben so wenig umsonst ausgeben wollen, als ich sie umsonst einnehmen mag. Wie weit nun mir und meiner Sache unter solchen Umständen zu trauen sey, das mus ich Denselben eignem Ermessen anheim geben.

  Ich lebe noch immerfort, wie vorher mein einsames grönländisches Leben. Kunftigen Sommer oder Herbst habe ich mir vorgenommen, nach W. zu kommen.

  GAB

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 83, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0083_00091.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 83.

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