Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 18
25. März 1776, Montag, Leipzig

25 Nachmittags 3 Uhr in Leipzig. 1 Stellas Monolog. 2

  1. Leiz → Leipzig.  ↑
  2. danach Rest des Blattes, ca fünf Zeilen, leer  ↑

H: GSA 27/2


Das Tagebuch ist fast durchweg von Goethe eigenhändig geschrieben. Die Tgb-Eintragungen 11. März – 17. April von der Hand Philipp Seidels, Tgb-Eintragungen 4.–19. Dezember von unbekannter Hand. (Zusätze von unbekannter Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf Durchschußblättern (170 × 200 mm) und einem quer beschriebenen Einlageblatt (200 × 150 mm) in einem vorgedruckten Kalender mit dem Titel: »Nach verbesserter und alter Zeit / wohleingerichteter / Sachsen-Weimarischer / Calender, / in welchem / das Leben / der Durchl. Herzoge zu Sachsen / zu erzehlen fortgesetzet wird, / auf das Schalt-Jahr nach Christi Geburt / 1776. / Mit Hochfürstl. Sächs. gnäd. Privilegio. / Weimar, / gedruckt und zu finden bey Conrad Jacob Leonhard Glüsing, / Fürstl. Sächs. privil. Hof-Buchdrucker.«

Druckseiten des Kalenders: 36 (unpaginiert; die Kalenderseiten 37–40 fehlen im vorliegenden Exemplar)

Durchschuß- und Einlageblätter insgesamt: 25

Beschriebene Blätter: 16


Kalendereinband (175 × 200 mm) aus dreifarbig gemustertem Kartonpapier. Auf der Vorderseite achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1776. von Goethes Hand. Am rechten Rand der vorderen Einbandseite zwei Einrisse, der Rücken des Kalenders stark abgegriffen, die Unterseite tintenfleckig. Die bedruckten Kalenderseiten und die Innenseiten des Einbands aus holzhaltigem Druckpapier, die Durchschuß- und Einlageblätter aus festem, zum Teil stark vergilbtem Schreibpapier, die Ränder unbeschnitten, gewellt. Ks 35/36 am Bundsteg 180 mm von unten und 5 mm von oben schräg eingeschnitten. Fadenheftung.


Inhalt des »Sachsen-Weimarischen Calenders« 1776:

Ks 1: Frontispiz. Im oberen Teil Abbildung Bernhards des Großen mit der Aufschrift »HBernhard der Große Hertzog zu Sachsen etc.« und Titelei: »Wohleingerichteter privilegirt-verbesserter Kriegs- und Historien CALENDER auf das Schalt Jahr 1776«, im unteren Viertel das Weichbild Weimars

Ks 2 leer

Ks 3: Titelblatt des Kalenders

Ks 4–5: Astronomische und historische Daten (vgl das Verzeichnis der Abkürzungen, astronomischer und anderer Zeichen Goethes, S. 366)

Ks 6: Kalender für Januar mit Angabe der Namenstage, des Sonnen-und des Mondlaufes, der »Planetenscheine und Witterung, 1776«, Ratschläge für den Monat

Ks 7: Weitere Angaben zum Monat Januar: Zählung der Tage, »Gewitters Beschreib.«, Geburtstage von Fürsten, »LebensBeschreibung Wilhelm des Vierten, Herzog zu Sachsen.«

Ks 8–29: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben

Ks 30: »Aderlaß-Tafel.«

Ks 31–34: »Astrologische Muthmaßungen«

Ks 35–36: »PostBericht. Verzeichniß der 〈…〉 Messen und Jahrmärckte. ⟨Altenburg-Eschwege⟩«


Schreibmaterial und Zusätze von unbekannter Hand:

Schwarze, zum Teil ins Bräunliche verblaßte Tinte. Die Tgb-Eintragung 2. August mit Bleistift geschrieben und mit Tinte überzogen, Tgb-Eintragung 28. September mit Bleistift.

Auf den beschriebenen Blättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts oben.


Zählung und Anordnung der Handschrift:

Bl 1–2 (zwischen Ks 6 und 7) leer

 

Bl 3–4 (zwischen Ks 8 und 9) leer

 

Bl 5–6 (zwischen Ks 10 und 11)

 

Bl 5 Vs:

Tgb-Eintr März

Bl 5 Rs–6 leer

 

Bl 7–8 (zwischen Ks 12 und 13)

 

Bl 7 Vs:

Tgb-Eintr April

Bl 7 Rs–8 leer

 

Bl 9–10 (zwischen Ks 14 und 15)

 

Bl 9 Vs:

Tgb-Eintr Mai

Bl 9 Rs–10 leer

 

Bl 11–12 (zwischen Ks 16 und 17)

 

Bl 11 Vs–12 Vs:

Tgb-Eintr Juni

Bl 12 Rs leer

 

Bl 13–14 (zwischen Ks 18 und 19)

 

Bl 13:

Tgb-Eintr Juli

Bl 14 leer

 

Bl 15–16 (zwischen Ks 20 und 21)

 

Bl 15 Vs–16 Vs:

Tgb-Eintr August

Bl 16 Rs leer

 

Bl 17–18 (zwischen Ks 22 und 23)

 

Bl 17 Vs–18 Vs:

Tgb-Eintr September

Bl 18 Rs leer

 

Bl 19–20 (zwischen Ks 24 und 25)

 

Bl 19 Vs–20 Vs:

Tgb-Eintr Oktober

Bl 20 Rs leer

 

Bl 21–22 (zwischen Ks 26 und 27)

 

Bl 21 Vs–22 Vs:

Tgb-Eintr November

Bl 22 Rs leer

 

Bl 23 (zwischen Ks 28 und Bl 24 eingelegtes Bl, quer beschrieben)

 

Bl 23 Vs:

Tgb-Eintr 4.–19. Dezember

Bl 23 Rs leer

 

Bl 24–25 (zwischen Ks 28 und 29)

 

Bl 24:

Tgb-Eintr Dezember

Bl 25 leer


D:

Carl August Hugo Burkhardt: Kritische Bemerkungen zu Goethe’s Biographien. In: Die Grenzboten 33 (1874), 1. Semester, 1. Bd, Nr 10. S. 378–379 Fußnote (Auszüge) Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 61–94 WA III 1, 11–29, udT: 1776.

Leipzig] Die Reise nach Leipzig war für den 20. März vorgesehen (siehe Brief an Johanna Fahlmer, 18. März 1776; WA IV 3, 39), wurde wegen Goethes Erkrankung aber erst am 24. März angetreten; siehe Briefe an Charlotte von Stein, 19. März (WA IV 3, 40) und 24. März 1776 (WA IV 3, 43 und 43–44). Goethe wurde von Philipp Seidel begleitet.

Stellas Monolog] Vortrag Corona Schröters aus »Stella« (WA I 11, 125–196); erste Fassung, entstanden 1775, ED »Stella. Ein Schauspiel für Liebende in fünf Akten«, Berlin 1776. Das Stück enthält insgesamt zwei von der Titelfigur gesprochene Monologe, der erste Monolog (WA I 11, 172–173) eröffnet den vierten, der zweite (ebd, S. 182–184) den fünften Akt. – Carl August hatte am 16. März 1776 testamentarisch verfügt, Corona Schröter, ab November 1776 als Hofvokalistin in Weimar tätig, »eine jährliche Pension von 300 Rth. lebenslänglich« zu gewähren (Hans Wahl: Aus der Frühzeit der Freundschaft Goethes und Karl Augusts. In: GJb 1925, S. 34). Goethe kannte Corona Schröter aus seiner Leipziger Zeit; siehe das Paralipomenon »Leipziger Theater« (DuW 2, 522–523; WA I 36, 228). Siehe Briefe an Carl August, 25. März (BGCA 1, 7–8; WA IV 3, 46–47) und 26. März 1776 (BGCA 1, 8; WA IV 3, 47). Siehe Brief an Charlotte von Stein, 25. März 1776 (WA IV 3, 45–46): Nachts 10. 〈…〉 Die Schröter ist ein Engel – wenn mir doch Gott so ein Weib bescheeren wollte dass ich euch könnt in Frieden lassen 〈…〉. Siehe Brief an Christian Wilhelm Steinauer, wohl Anfang April 1776 (WA IV 30, 9): 〈…〉 für der Schrötern Schicksaal ist mirs nicht bange es ist mit dem meinen verbunden 〈…〉.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 25.3.1776 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_0018.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 17 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 386 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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