BuG: BuG I, A 530
Weimar 26. 1. 1776

An Charlotte v. Stein 27. 1. 1776 (WA IV 3, 23)

Weimar 26. 1. 1776

Ich war heut Nacht von einem Teufels Humor zu Anfange. Es drückte mich und Louisen dass Sie fehlten. Die Keller und die niedliche Bechtolsheim konnten mich nicht in Schwung bringen. Carl gab mir das Zettelgen, das machte die Sache ärger ... Endlich fing ich an zu miseln, und da gings besser ... Ich log und trog mich bey allen hübschen Gesichtern herum, und hatte den Vorteil, immer im Augenblick zu glauben was ich sagte ... Die Herzoginn Mutter war lieb und gut, Louise ein Engel, ich hätte mich ihr etlichemal zu Füssen werfen müssen! Aber ich blieb in Fassung und kramte läppisches Zeug aus. Sie widersprach über eine Kleinigkeit dem Herzog heffig – doch macht ich sie nachher lachen. Wir dachten an dich liebe liebe Frau.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0530 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0530.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 404 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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