BuG: BuG I, A 241
Frankfurt 27. 1. 1773

An J. Chr. Kestner 28. 1. 1773 (WA IV 2, 60)

Frankfurt 27. 1. 1773

Gestern Abend putzt ich meine Freundinnen [die Schwestern Münch?] auf den Ball, ob ich gleich nicht selbst mitging. Der einen hat ich aus der Fülle ihres Reichtums eine Egrette von Juwelen und Federn zusammengestutzt, und sie herrlich geziert ... Dann ging ich mit Antoinetten und Nannen [Gerock] auf die Brücke einen Nachtspaziergang. Das Wasser ist sehr gross rauschte starck und die Schiffe alle versammelt in einander, und der liebe trübe Mond ward freundlich gegrüsst, und Antoinette fand das alles paradiesisch schön und alle Leute soglücklich die auf dem Land leben, und auf Schiffen, und unter Gottes Himmel. Ich lass ihr die lieben Träume gern, macht ihr noch mehr dazu wenn ich könnte. Wir gingen nach Hause und übersetzt ihnen Homer, das ietzt gewöh[n]liche Lieblings lecktüre ist. Die andern waren gefahren zu tanzen.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0241 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0241.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 230 f. (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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