BuG: BuG I, A 279
Frankfurt 1. Hälfte Febr. 1774

Merck an Luise Franziska Merck 14. 2. 1774 (Wagner3 S. 88)

B2 45

Frankfurt 1. Hälfte Febr. 1774

Goethe ne fera plus le voyage de la Suisse. Le grand succès que son drame [Götz v. Berlichingen] a eu, lui a tourné un peu la tête. Il se détache de tous ses amis et n’existe que dans les compositions, qu’il prépare pour le public. Il doit réussir dans tout ce qu’il entreprend et je prévois qu’un roman [Werther], qui paroitra de lui à pâques, sera aussi bien reçu que son drame. A côté de cela il a la petite Mme Brentano à consoler sur l’odeur de l’huile, du fromage et des manières de son mari.

Dichtung und Wahrheit XIII (WA I 28, 224)

Frankfurt 1. Hälfte Febr. 1774

Das nunmehr fertige Manuscript [des Werther] lag im Concept, mit wenigen Correcturen und Abänderungen, vor mir ... Doch in Erwartung, daß nach einiger Zeit, wenn ich es in gewisser Entfernung besähe, mir manches beigehn würde, das noch zu seinem Vortheil gereichen könnte, gab ich es meinen jüngeren Freunden zu lesen, auf die es eine desto größere Wirkung that, als ich, gegen meine Gewohnheit, vorher niemanden davon erzählt, noch meine Absicht entdeckt hatte ... Wie ich mich nun aber dadurch erleichtert und aufgeklärt fühlte, die Wirklichkeit in Poesie verwandelt zu haben, so verwirrten sich meine Freunde daran, indem sie glaubten, man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln, einen solchen Roman nachspielen und sich allenfalls selbst erschießen.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0279 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0279.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 245 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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