BuG: BuG II, A 2513
Weimar Winter 1785/86

Carl August an Knebel 26. 12. 1785 (Düntzer11 S. 59)

Weimar Winter 1785/86

Goethen bekommt der December besser als in alten Zeiten.

Carl August an Lavater 1. 1. 1786 (Im neuen Reich 1876, 2 S. 294)

Weimar Winter 1785/86

Göthe ist wohler als er gemeinigl. im December zu sein pflegt; von allen Menschen führt er gewiß das nützlichste, nutzbarste thätige Leben.

Carl August an Lavater 22. 2. 1786 (Im neuen Reich 1876, 2 S. 295)

Weimar Winter 1785/86

Göthe ist diesen Winter wohler wie gewöhnl. Seine Existenz ist eine der fleißigsten, moralischten, besten, die sich über dreißig erhalten hat.

Der Verfasser teilt die Geschichte seiner botanischen Studien mit (LA I 10, 326)

Weimar Winter 1785/86

August Karl Batsch, der Sohn eines in Weimar durchaus geliebten und geschätzten Vaters, hatte seine Studienzeit in Jena sehr wohl benutzt, sich den Naturwissenschaften eifrig ergeben und es so weit gebracht, daß er nach Köstritz berufen wurde, um die ansehnliche Gräfliche Reußische Naturaliensammlung zu ordnen und ihr eine Zeitlang vorzustehen. Sodann kehrte er nach Weimar zurück, wo ich ihn denn, im harten pflanzenfeindlichen Winter, auf der Schrittschuhbahn, damals dem Versammlungsort guter Gesellschaft, mit Vergnügen kennen lernte, seine zarte Bestimmtheit und ruhigen Eifer gar bald zu schätzen wußte, und in freier Bewegung mich mit ihm über höhere Ansichten der Pflanzenkunde und über die verschiedenen Methoden dieses Wissen zu behandeln, freimütig und anhaltend besprach.

Seine Denkweise war meinen Wünschen und Forderungen höchst angemessen, die Ordnung der Pflanzen nach Familien, in aufsteigendem, sich nach und nach entwickelnden Fortschritt, war sein Augenmerk.

Zur Morphologie. Nacharbeiten und Sammlungen (LA I 9, 108)

Weimar Winter 1785/86

Durch den fördernden Umgang mit Batsch waren mir die Verhältnisse der Pflanzenfamilien nach und nach sehr wichtig geworden.

A. J. G. C. Batsch an Goethe 19. 1. 1790 (Düntzer5 1, 132)

Weimar Winter 1785/86

Ew. Hochwohlgeborne Excellenz erhalten hierbei die Abhandlung [über die Metamorphose der Pflanzen] mit unterthänigem Dank zurück ... Vielleicht finden Sie in der Folge, daß ich von gewissen Ideen, sobald es ernstlich gemeint ist, nicht leicht abweiche, bis ich vollkommen überzeugt zu sein glaube, und daß es das freiwilligste Bekenntniß sei, wenn ich sage, daß jene edeln Analogien, mich, im Ganzen genommen, überrascht und hingerissen haben. Sie sind weiter auf diesem Wege gegangen, als ich versuchte; schon weiß ich es nicht mehr, ob wir uns vor 5 Jahren auf ihm begegneten, oder ob ich es ganz Ihrem Winke schuldig bin, auf ihn gekommen zu sein; eines wie das andre ist für mich ehrenvolle und theure Erinnerung.

Wirkung dieser Schrift (LA I 10, 297)

Weimar Winter 1785/86

Der Erste, dem ich von meinen Gedanken und Bestrebungen einiges mitteilte, war Dr. Batsch; er ging auf seine eigne Weise darauf ein und war dem Vortrage nicht ungeneigt. Doch scheint die Idee auf den Gang seiner Studien keinen Einfluß gehabt zu haben, ob er sich schon hauptsächlich beschäftigte das Pflanzenreich in Familien zu sondern und zu ordnen.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_2513 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_2513.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 561 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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