BuG: BuG I, A 540
Weimar 23. 2. 1776

Ph. Seidel an J. A. Wolf 1. 3. 1776 (Grenzboten 33 I 1, 377)

Weimar 23. 2. 1776

Es [der Aufzug am 23. Febr.] war sehenswerth. Die Verwünschungen [Versuchung] des heil. Antonius stellte es vor, der in einer Höhle vor Buch und Todtenkopf saß, dann kam ein Teufel nach dem andern und ängstete ihn und suchte ihn zu quälen und irre zu machen; jeder Teufel stellte ein Laster vor, von dem er Teufel war; mein Doctor war der Hochmuthsteufel, kam mit Pfauenschwanzflügeln und aufgeblasen auf Stelzen herein ... Alles war natürlich und schauerlich, nicht leichtfertig.

K. v. Lyncker, Am Weimar. Hofe S. 48

Weimar 23. 2. 1776

Im folgenden Winter gab man eine Redoute [Die Versuchung des heiligen Antonius], bei der ein Aufzug Teufel zum Vorschein kam. Jedes Laster wurde durch einen Derselben repräsentiert, so z. B. der Geiz, die Gefräßigkeit, die Völlerei, die Wollust und noch mehrere andere. Diese Maskerade fand man sehr anstößig und sprach den lautesten Tadel über Goethe aus, der sie veranstaltet hatte.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0540 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0540.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 406 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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