BuG: BuG I, A 41
Frankfurter Zeit I 1757/65

Dichtung und Wahrheit I (WA I 26, 45)

Frankfurt 1757/65

Durch schnelles Ergreifen, Verarbeiten und Festhalten entwuchs ich sehr bald dem Unterricht, den mir mein Vater und die übrigen Lehrmeister geben konnten, ohne daß ich doch in irgend etwas begründet gewesen wäre ... Und wäre nicht der gereimte angehende Lateiner gewesen, so hätte es schlimm mit mir ausgesehen; doch diesen trommelte und sang ich mir gern vor ... In rhetorischen Dingen, Chrien und dergleichen that es mir niemand zuvor, ob ich schon wegen Sprachfehler oft hintanstehen mußte. Solche Aufsätze waren es jedoch, die meinem Vater besondre Freude machten, und wegen deren er mich mit manchem, für einen Knaben bedeutenden, Geldgeschenke belohnte.

K. H. Jördens, Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten 2, 164

Frankfurt 1757/65

Schon damals [in seiner Schulzeit] gab er viele Merkmale eines außerordentlichen und originellen Genie’s. Sein lebhafter und aufgeweckter Geist machte ihn zum Liebling und Orakel seiner Mitschüler, doch suchte er allemal mehr die unterrichtende Gesellschaft älterer Personen.

Riemer, Tagebuch 12. 12. 1806 (Dtsch. Revue 11, 2 S. 165)

B2 926

Frankfurt 1757/65

G. liebte in seiner Jugend einen jungen Freund außerordentlich. Dieser starb, bei seinem Begräbnis warf ihm G. den linken Handschuh nach ins Grab. Dies erregte äußerste Bewegung und Sensation unter den Anwesenden, die diese Äußerung jeder anders anklagten und entschuldigten.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0041 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0041.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 61 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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