BuG: BuG I, A 177
Frankfurt Sept./Nov. 1771

H. C. Robinson, Monthly Repository for May, 1832 (Norman 1, 22)

Frankfurt Sept./Nov. 1771

Goethe’s mother related to a friend [H. C. Robinson] that he came home one day from the town library snapping his fingers and jumping about as if he were crazy: „Oh, mother, I have found such a book, the Life of Old Götz, I will turn it into a play, and I will call it the Knight with the Iron Hand – how that Iron hand will make the philistines stare.“

H. C. Robinson, Reminiscences 1802 (Norman 1, 22)

B2 28

Frankfurt Sept./Nov. 1771

She [Elisabeth Goethe] spoke also of the origin of Götz von Berlichingen. He came home one evening in high spirits. ‘Oh, mother,’ he said ‘I have found such a book in the public library, and I will make a play of it! What great eyes the Philistines will make at the Knight with the Iron-hand! That’s glorious – the Iron-hand!’

Dichtung und Wahrheit XIII (WA I 28, 197)

Frankfurt Sept./Nov. 1771

Das Leben des biedern Götz von Berlichingen, von ihm selbst geschrieben, trieb mich in die historische Behandlungsart, und meine Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, daß auch meine dramatische Form alle Theatergränzen überschritt, und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu nähern suchte. Ich hatte mich davon, so wie ich vorwärts ging, mit meiner Schwester umständlich unterhalten, die an solchen Dingen mit Geist und Gemüth Theil nahm, und ich erneuerte diese Unterhaltung so oft, ohne nur irgend zum Werke zu schreiten, daß sie zuletzt ungeduldig und wohlwollend dringend bat, mich nur nicht immer mit Worten in die Luft zu ergehen, sondern endlich einmal das, was mir so gegenwärtig wäre, auf das Papier festzubringen. Durch diesen Antrieb bestimmt, fing ich eines Morgens zu schreiben an, ohne daß ich einen Entwurf oder Plan vorher aufgesetzt hätte. Ich schrieb die ersten Scenen, und Abends wurden sie Cornelien vorgelesen. Sie schenkte ihnen vielen Beifall, jedoch nur bedingt, indem sie zweifelte, daß ich so fortfahren würde, ja sie äußerte sogar einen entschiedenen Unglauben an meine Beharrlichkeit. Dieses reizte mich nur um so mehr, ich fuhr den nächsten Tag fort, und so den dritten; die Hoffnung wuchs bei den täglichen Mittheilungen.

Soret, Tagebuch 31. 1. 1830 (Robinet de Cléry S. 80)

B2 2767

Frankfurt Sept./Nov. 1771

Le même jour il a sorti de son fourreau pour nous le montrer l’original de son Goetz, tel qu’il est sorti de sa plume d’une traite après quatre semaines de travail. „C’est à ma soeur, disait Goethe, que je dois de l’avoir écrit; je lui parlais souvent de l’idée qui me préoccupait et je parlais de la réaliser, elle m’en défia et ce défi fut suffisant pour animer mon courage.“

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0177 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0177.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 191 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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