Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1017
20. Januar 1782, Sonntag, Weimar

20 Sonnt. 2 Epiph

Kalbs Betrachtungen gelesen. Kam Bertuch und klagte mir seine Noth. Bey Hofe zu Tafel. Nachm zu . zu Boden, der mir die Präpar. las womit aufgen. werden sollte. Ins Conzert. Alsden zu kam auch hin. Er War 1 gar nicht wohl.

  1. war > War  ↑

H: GSA 27/7–8


Das Tagebuch ist von Goethe eigenhändig geschrieben. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich im ersten Band eines zweibändigen vorgedruckten Kalenders mit dem Titel: »Gothaisch-verbesserter / Schreib- / Calender / auf / das Jahr 1782. / Mit Sr. Herzogl. Durchl. zu Sachs. Gotha / gnädigstem Privilegio. / [Wappen] / Gotha, / zu haben bey Johann Christoph Reyhers sel. / Wittwe und Erben.«

Bd 1: Januar – Juni (Tgb-Eintragungen Januar-Juni)

Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »4« bis »209«.

Beschriebene Blätter: 43

Bd 2: Juli-Dezember (keine Eintragungen)

Die Druckseiten des Kalenders (112 × 186 mm) paginiert von »212« bis »423«.


Brauner französischer Ledereinband (115 × 190 × 3 mm). Auf der Vorderseite beider Bände ein achteckiges Titelschild mit der Aufschrift 1782. a bzw 1782. b. von Goethes Hand. Auf der Vorder- und Rückseite eingeprägt eine Ornamentleiste, Silberdruck. Der Rücken von Bd 1 oben eingerissen. Goldschnitt. Die bedruckten Kalenderseiten aus festem, die Innenseiten des Einbands aus dünnerem geripptem Schreibpapier. Fadenheftung.


Inhalt des »Gothaisch-verbesserten Schreib-Calenders« 1782:

Ks 1: Titelblatt des Kalenders

Ks 2 leer

Ks 3–37: Kalender für Januar

Ks 3: Aufschrift des Monatsnamens

Ks 4–35: auf der linken Seite die Daten zu jeweils zwei Tagen und Raum für Eintragungen; von oben nach unten: Seitenzahl, Monatsname, Vermerk über Sonnen- und Mond- auf- und -untergang, Datum, abgekürzter Wochentag und Heiligenname des ersten und ab Seitenmitte des zweiten Tages; neben den Heiligennamen gegebenenfalls Angaben über die Mondphasen; auf der rechten Seite Raum für Eintragungen; am Außenrand der linken und rechten Kalenderseite jeweils drei Spalten mit der Überschrift »thlr.«, »g⟨r⟩«., »pf.«

Ks 36: »Recapitulatio der Einnahme.«

Ks 37: »Recapitulatio der Ausgabe.«

Ks 38 leer

Ks 39–421: Kalender für Februar bis Dezember; jeweils wie für den Monat Januar beschrieben

Ks 422–423: »Rekapitulation vom ganzen Jahr.«

Ks 424–431 (unpaginiert): Kalenderanhang (»Das Hofgericht zu Jena«; kalendarische und astronomische Angaben; »Post-Bericht«, Zinstabellen für Taler und Gulden)


Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:

Schwarze, zum Teil ins Braune verblaßte Tinte.

Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

11.–12. Januar: (Früh bis Nach Hause.)

19.–20. Januar: (Den Morgen bis nicht wohl.) ⟨19. Januar:⟩ (Jeder Stand bis erzeugen.)

5. Februar: (Aufnahme bis in der )

2. Juni: (in die Stadt bis geschlafen.)

10. Juni: (War Kalb bis Entlassung.)

In der Tgb-Eintr 12. Januar W. mit Bleistift ergänzt durch »edels« (Kanzler von Müller?). Bleistiftvermerke in Bd 1 »1782. a«:

Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links oben »43 Bl«, links unten der Signaturvermerk »27/7«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »7«.

Bleistiftvermerke in Bd 2 »1782. b«:

Auf dem linken vorderen Vorsatzblatt links unten der Signaturvermerk »27/8«, auf dem rechten vorderen Vorsatzblatt Vs rechts unten »8«.


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 140–153 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 128–129 (Auszüge)

Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 251–260 WA III 1, 134–141, udT: 1782., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 363

Kalbs Betrachtungen] Nicht überlieferte Rechtfertigungsschrift Johann August von Kalbs; siehe die erste Erläuterung zu 3. Januar und die Erläuterung zu 10. Juni 1782.

Kam Bertuch bis Noth] Friedrich Justin Bertuch mußte als Verwalter der herzoglischen Schatulle für die Finanzierung der im Januar 1782 veranstalteten Maskenzüge sorgen. Siehe Brief an Charlotte von Stein, 20. Januar 1782 (WA IV 5, 253): Ich habe den Kopf voll Ideen und Sorgen. Keine für mich 〈…〉, desto mehr für andre, für viele.

Bey Hofe zu Tafel] Laut FB 20. Januar 1782 mittags Fürstliche Tafel, anwesend vierundzwanzig Personen, einschließlich Goethes.

zu Boden] Zu Johann Joachim Christoph Bode wegen der Vorbereitung der Aufnahme Carl Augusts in die Loge »Amalia«; siehe die Erläuterung zu 5. Februar 1782.

Präpar.] Präparationen: die für die Einführung in die Loge vorgeschriebenen Regeln.

Ins Conzert. Alsden zu ] Siehe Brief an Charlotte von Stein, 20. Januar 1782 (WA IV 7, 276; Datierung nach BGS 1, 351): Ich kann aus dem Conzert gehn wann ich will. Treff ich iemanden etwa um halb achte zu Haus.

Er War gar nicht wohl] Siehe Carl August an Karl Ludwig von Knebel, 8. Februar 1782 (GG, Nr 617): »Hier fängt alles an, krank zu werden. Ich hab’s mit achttägigen Zahnschmerzen überstanden 〈…〉

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 20.1.1782 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1017.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 131–132 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 549 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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