BuG: BuG I, A 223
Wetzlar 6./10. 11. 1772

J. Chr. Kestner an A. v. Hennings 18. 11. 1772 (Berend1 S. 112)

Wetzlar 6./10. 11. 1772

Kürzlich konnte er es doch nicht lassen, mit einem Freunde [J. G. Schlosser], der hier Geschäfte hatte, herüber zu kommen; er würde vielleicht noch hier seyn, wenn seines Begleiters Geschäfte nicht in einigen Tagen beendigt worden wären, und dieser gleiche Bewegungsgründe gehabt hätte, zurückzueilen: denn er folgt seiner nächsten Idee, und bekümmert sich nicht um die Folgen, und dieses fließt aus seinem Charakter, der ganz Original ist.

An Sophie v. La Roche 20. 11. 1772 (WA IV 2, 40)

Wetzlar 6./10. 11. 1772

Merck sagt mir dass Sie von Jerusalems Todte, einige Umstände zu wissen verlangen. Die vier Monate in Wetzlar sind wir nebeneinander herumgestrichen, und ietzo acht Tage nach seinem Todte war ich dort. Baron Kielmansegg, einer der wenigen denen er sich genähert, sagte mir: „das was mir wenige glauben werden, was ich Ihnen wohl sagen kann, das ängstlichste Bestreben nach Wahrheit und moralischer Güte, hat sein Herz so untergraben, dass misslungne Versuche des Lebens und Leidenschafft, ihn zu dem traurigen Entschlusse hindrängten.“

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0223 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0223.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 225 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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