BuG: BuG I, A 212
Rheinfahrt 20. 9. 1772

Dichtung und Wahrheit XIII (WA I 28, 186)

Rhein 20. 9. 1772

Ich fuhr mit ihm [Merck] und den Seinigen auf einer nach Mainz rückkehrenden Jacht den Rhein aufwärts, und obschon dieses an sich sehr langsam ging, so ersuchten wir noch überdieß den Schiffer, sich ja nicht zu übereilen. So genossen wir mit Muße der unendlich mannichfaltigen Gegenstände, die bei dem herrlichsten Wetter jede Stunde an Schönheit zuzunehmen und sowohl an Größe als an Gefälligkeit immer neu zu wechseln scheinen ...

Wir hatten fleißig gezeichnet, und uns wenigstens dadurch die tausendfältige Abwechselung jener herrlichen Ufer fester eingedruckt; aber auch unser Verhältniß verinnigte sich durch dieses längere Zusammensein, durch die vertrauliche Mittheilung über so mancherlei Dinge, dergestalt, daß Merck einen großen Einfluß über mich gewann, und ich ihm als ein guter Gesell zu einem behaglichen Dasein unentbehrlich ward.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0212 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0212.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 223 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

Zurück zum Seitenanfang