Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 953
12. August 1781, Sonntag, Weimar

12 Früh mit Leuten geplagt. Mittags allein. Abends Cr. Rousseaus Lieder gesungen, kam noch spät.

H: GSA 27/6


Das Tagebuch 1781 ist von Goethe fast durchweg eigenhändig geschrieben. Die Korrektur in der Tgb-Eintragung Jan. 81. und die Tgb-Eintragung Aprill. bis studirt. von der Hand Philipp Seidels. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf nachträglich eingehefteten Blättern (170 × 210 mm) im »Sachsen-Weimarischen Calender« für 1780, zwischen der letzten bedruckten Seite und dem linken hinteren Vorsatzblatt des Kalenders.

Blätter insgesamt: 6

Beschriebene Blätter: 4


Die Blätter aus festem Schreibpapier, stark abgegriffen. Die oberen Ränder beschnitten, die unteren und äußeren Ränder einwärts gebogen. Auf der Rückseite von Blatt 5 Tintenflecke. Fadenheftung.


Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:

Schwarze, etwas verblaßte Tinte.

Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

1.–4. August: (d. 1. bis Carolingen waren,)

8.–13. August: (d. 8. bis dann zu .)

14. August: (14 bis bey essen).

15. August: (Bey den Arbeitern bis Kinderlehre)

16. August: Waldner war(.)

22. August: Klammer nach von Gluck.

28. August – 15. Oktober: (28. bis nach Hause.)

Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

1. August: in merckwürdig vertikaler Strich über g

4. August: nach Parade Silbentrennungsstrich ergänzt

Auf den beschriebenen Blättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts oben.


Zählung und Anordnung der Handschrift:

Bl 1:

Vs:

Tgb-Eintr Jan. 81. / Aprill.

Rs leer

Bl 2:

Vs:

Tgb-Eintr 1.–16. Januar

Rs:

Tgb-Eintr 17. Januar, 1.–4. August

Bl 3:

Tgb-Eintr August

Bl 4:

Vs:

Tgb-Eintr 25. August – 2. Oktober

Rs:

Tgb-Eintr Oktober-Dezember

Bl 5–6 leer


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 126–139 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 127–128 (Auszüge)

Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 237–248 WA III 1, 127–133, udT: 1781., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 362

mit Leuten] Siehe Brief an Charlotte von Stein, 12. August 1781 (WA IV 5, 181): Statt der gehofften Sonntagsruhe, bin ich seit heute früh wie besät von Menschen.

Mittags allein] Siehe Brief an Charlotte von Stein, 12. August 1781 (WA IV 5, 181): Heute will ich ganz zu Hause bleiben und die singenden Mäuse einladen.

Cr. Rousseaus Lieder gesungen] Corona Schröter sang Rousseaus Liedersammlung »Les consolations des misères de ma vie ou Recueil d’airs«. Siehe Brief an Philipp Christoph Kayser, 13. August 1781 (WA IV 5, 182–183): Ich vermuthe, daß Sie die Sammlung von Rousseau’s Liedern, die nach seinem Tode herausgekommen ist, noch nicht kennen 〈…〉. Die M. Schröter, die die meisten gespielt und gesungen, behauptet es seyen Fehler wider die Harmonie drinne, die sie für Drukfehler halten müßte. Die Sache ist aber zu delikat als daß ich iemand andern als Ihnen darüber trauen sollte, ich halte mir also bey Ihnen aus, daß Sie mir 〈…〉 die Fehler auf einen Bogen anmerken. Jedoch wünscht ich daß es bald geschähe, denn zu den meisten dieser Lieder sind Instrumente gesezt, die ich gerne, und doch nicht eher mögte ausschreiben laßen, biß ich wegen der Richtigkeit sicher bin.

kam noch spät] Siehe Brief an Charlotte von Stein, 13. August 1781 (WA IV 5, 182): Es ist mir gestern nicht recht wohl bekommen dich gar nicht zu sehen. Abends wär ich gar zu gern von meinen Gästen weggelaufen.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 12.8.1781 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_0953.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. – (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. – (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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