BuG: BuG II, A 1266
Weimar vor 25. 6. 1781

Wieland an Merck 11. 7. 1781 (Wagner1 S. 301)

Weimar vor 25. 6. 1781

Für Göthen ... laß Dir nicht bang seyn. Er ist wohl, und das Geschwätze mancher Leute seine angebliche Gesundheitsabnahme betr., gemahnt mich an die Fabel von den zween Wölfen, die gehört hatten, daß der Hirsch nicht wohl sei. Wie befindt sich der Hr. Vater? sagten sie zum Hirschkalb etc. Besser, als es die Herren wünschen, antwortete das Kalb – fiat applicatio wo und soweit sichs schicken mag. Denn auf Kaysern paßt das nun freilich nicht, aber der hat sonst Gespenster im Kopf, und meint vielleicht, um wohl zu seyn, müsse Jedermann so wohl genährt aussehen, wie er selbst. Kurz, ich bitte Dich, ein für allemal, nichts von solchen rumusculis zu glauben. Daß er etwas mager ist, ist wahr; aber fetter wird man freilich in seiner Lage nicht. Indessen ist er doch wohl und munter, und weder sein Genius, noch seine Laune hat ihn verlassen, wiewohl er so sanft und gutmüthig gegen alle Leute ist, daß er von dieser Seite nicht mehr zu kennen ist.

Marianne v. Wöllwarth an Caroline Gräfin v. Goertz 9. 7. 1781 (GRFA)

Weimar vor 25. 6. 1781

Grand-Maman [Anna Amalia] a le coeur navré de douleur, puisque le Poëte son idole l’abandonne, pour s’attacher plus fort que jamais à sa divine Lotte. Il est incroyable comment cet Amour peut durer si longtems, car elle enlaidit à vue d’oeil.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_1266 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_1266.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 305 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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