Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 946
5. August 1781, Sonntag, Weimar

d. 5. früh Conzepte signirt. Ackten das Conk. Patent betr. gelesen. Zu Cronen. Die Arien zu der Fischerinn berichtigt. kam Aulhorn und sie sangen die alten Duetts Abends mit spazieren. Mit ihr und Stein zu Nacht gegessen. Auf die Schnecke das Blitzen am Horizont zu sehen. War die Nacht sehr schön.

H: GSA 27/6


Das Tagebuch 1781 ist von Goethe fast durchweg eigenhändig geschrieben. Die Korrektur in der Tgb-Eintragung Jan. 81. und die Tgb-Eintragung Aprill. bis studirt. von der Hand Philipp Seidels. (Zusätze von fremder Hand siehe unten.) Die Eintragungen befinden sich auf nachträglich eingehefteten Blättern (170 × 210 mm) im »Sachsen-Weimarischen Calender« für 1780, zwischen der letzten bedruckten Seite und dem linken hinteren Vorsatzblatt des Kalenders.

Blätter insgesamt: 6

Beschriebene Blätter: 4


Die Blätter aus festem Schreibpapier, stark abgegriffen. Die oberen Ränder beschnitten, die unteren und äußeren Ränder einwärts gebogen. Auf der Rückseite von Blatt 5 Tintenflecke. Fadenheftung.


Schreibmaterial und Zusätze von fremder Hand:

Schwarze, etwas verblaßte Tinte.

Einzeichnung runder Klammern, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

1.–4. August: (d. 1. bis Carolingen waren,)

8.–13. August: (d. 8. bis dann zu .)

14. August: (14 bis bey essen).

15. August: (Bey den Arbeitern bis Kinderlehre)

16. August: Waldner war(.)

22. August: Klammer nach von Gluck.

28. August – 15. Oktober: (28. bis nach Hause.)

Korrekturen und Ergänzungen, mit Bleistift (Kanzler von Müller?):

1. August: in merckwürdig vertikaler Strich über g

4. August: nach Parade Silbentrennungsstrich ergänzt

Auf den beschriebenen Blättern Bleistiftpaginierung von unbekannter Hand jeweils Vs rechts oben.


Zählung und Anordnung der Handschrift:

Bl 1:

Vs:

Tgb-Eintr Jan. 81. / Aprill.

Rs leer

Bl 2:

Vs:

Tgb-Eintr 1.–16. Januar

Rs:

Tgb-Eintr 17. Januar, 1.–4. August

Bl 3:

Tgb-Eintr August

Bl 4:

Vs:

Tgb-Eintr 25. August – 2. Oktober

Rs:

Tgb-Eintr Oktober-Dezember

Bl 5–6 leer


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mitteilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 126–139 passim (Auszüge) Carl August Hugo Burkhardt: Goethe’s Tagebuch 1780. 1781. 1782. In: Die Grenzboten 33 (1874), 2. Semester, 4. Bd, Nr 43. S. 127–128 (Auszüge)

Robert Keil: Goethe’s Tagebuch aus den Jahren 1776–1782. Leipzig 1875. S. 237–248 WA III 1, 127–133, udT: 1781., und in den Lesarten dazu, WA III 1, 362

Conzepte signirt] Die von den Räten des Geheimen Consiliums signierten Konzepte wurden den Geheimen Sekretären zur Ausfertigung vorgelegt.

Ackten das Conk. Patent betr.] Goethe las die das Konkurspatent betreffenden Akten in Vorbereitung der »Betrachtungen über die Konkurs-Konstitutionen vom 25. Mai 1780«; siehe das Votum vom 16. August 1781, Niederschrift von Philipp Seidel nach Diktat mit eigh Korrekturen Goethes (AS 1, Nr 85).

Die Arien zu der Fischerinn] Die von Corona Schröter vertonten Lieder aus dem Singspiel »Die Fischerin« (WA I 12, 87–115); Entstehung des Singspiels wohl 1781, ED »Die Fischerin ein Singspiel. Auf dem natürlichen Schauplatz zu Tiefurth vorgestellt«, Weimar 1782. Die Erstaufführung fand am 22. Juli 1782 in Tiefurt statt.

sie sangen] Corona Schröter und Johann Adam Aulhorn.

die alten Duetts] Nicht ermittelt.

Stein] Gottlob Ernst Josias von Stein.

Schnecke] Im Welschen Garten errichteter turmartiger, mit Linden umstandener Holzbau mit zwei spiralförmig gewundenen Gängen.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 5.8.1781 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_0946.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 122 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 535–536 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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