Briefe an Goethe: RA 1, Nr. 141
Von Johann Heinrich Merck

Ende März oder April? 1781, ? Kassel

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   Das merkwürdigste von allen ist No 1. u. 2.
Von No 1. wirst du in den Papieren eine Beschrei-
bung finden


No 2. ist das Gegentheil davon, nemlich es hat
   gar keine Allaun erde und schmilzt in keinem
   Feuer leicht, beide finden sich aber oft bei-
   sammen in derselben Masse eingesprengt.


No 3. Ist Glimmer in den Bassalten befindlich
   oft in diken Scheiben.


No 4. Diese Schörle verwittern leicht zu einem
   Thon an der Luft.


Alle Massen dieser Bassalte enthalten Allaunerde
Kiesselerde und Eisen mehr oder minder. Die
von Transfeld hast du durch den herzog bekom-
men, sie stehen in einander gefügt als Prismen
und Pyramiden perpendikulär. Das merk-
würdigste aber ist ein anderer Bassaltberg
der grosse Stauffenberg genannt, eine Stun-
de von Münden nach Cassel zu. Diese die
du hier offen erhälst sind von dem Stauffen-
berge und stehen nicht perpendikular sondern
liegen horizontal, bald nach Osten bald nach
Westen, Ohngefehr 50 Schritte davon steht ein
Bassaltbruch, der perpendikular steht von Parale-
lipeden und Säulen sieben bis acht kandigt neun
fus hoch. Alle diese Sachen werd ich nächstens be-
schreiben.


S:  GSA 26/LVIII,37 Bl. 23  D:  Merck BW Nr. 447  B? : 1780 Oktober 11 (WA IV 4, Nr. 1025)  A : - 

Beschreibung vulkanischer Gesteine aus der Kasseler Gegend, der Basalte von Transfeld, die G. durch Herzog Karl August bekommen habe, und derjenigen von einem zwischen Münden und Kassel gelegenen Bassaltberg der grosse Stauffenberg genannt, die G. hier offen erhalte.

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  Das merkwürdigste von allen ist No 1. u. 2. Von No 1. wirst du in den Papieren eine Beschreibung finden

 No 2. ist das Gegentheil davon, nemlich es hat  gar keine Allaun erde und schmilzt in keinem  Feuer leicht, beide finden sich aber oft bei sammen in derselben Masse eingesprengt.

 No 3. Ist Glimmer in den Bassalten befindlich  oft in diken Scheiben.

 No 4. Diese Schörle verwittern leicht zu einem  Thon an der Luft.

 Alle Massen dieser Bassalte enthalten Allaunerde Kiesselerde und Eisen mehr oder minder. Die von Transfeld hast du durch den herzog bekommen, sie stehen in einander gefügt als Prismen und Pyramiden perpendikulär. Das merkwürdigste aber ist ein anderer Bassaltberg der grosse Stauffenberg genannt, eine Stunde von Münden nach Cassel zu. Diese die du hier offen erhälst sind von dem Stauffenberge und stehen nicht perpendikular sondern liegen horizontal, bald nach Osten bald nach Westen, Ohngefehr 50 Schritte davon steht ein Bassaltbruch, der perpendikular steht von Paralelipeden und Säulen sieben bis acht kandigt neun fus hoch. Alle diese Sachen werd ich nächstens beschreiben.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
RA 1, Nr. 141, in: https://goethe-biographica.de/id/RA01_0141_00154.

Druck des Regests: RA 1, Nr. 141.

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