BuG: BuG II, A 1158
Neunheiligen 8. 3. 1781

An Charlotte v. Stein 8. 3. 1781 (WA IV 5, 69)

Neunheiligen 8. 3. 1781

Es geht uns recht gut. Der Tag lauft weg wie das Leben, man thut nichts und weis doch nicht wo die Zeit hinkommt. Der Herzog hat einen entsezlichen Schnuppen der ihn in der Sozietät nicht sehr interessant seyn läßt, ich bin auch davon ein wenig angegriffen, doch sind meine Ideen immer um ein gut Theil losgebundener.

Sie ist liebenswürdig, einfach, klug, gut, verständig, artig pp alles was Sie wollen, und ihr ganzes Wesen ist recht gemacht mich an das zu erinnern was ich liebe.

Heute ist gezeichnet worden. Der Graf hat auserordentlich schöne Ewerdingen, davon hab ich zwey angefangen.

Sonst liest und schwäzt man, isst und trinckt, mir kommts ganz ungewohnt vor solche harmlose Tage zu haben ...

Der Herzog kan für Schnuppen nicht schreiben sagt er.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG II, BuG02_A_1158 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG02_A_1158.

Entspricht Druck:
BuG II, S. 289 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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