BuG: BuG I, A 325
Elberfeld - Kölner Tage 22./25. 7. 1774

An Betty Jacobi 25. 7. 1774 (WA IV 2, 180)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Ihr Friz Betty, mein Friz, Sie triumphiren Betty, und ich hatte geschworen ihn nie zu nennen vor seinen Lieben, biss ich ihn nennen könnte, wie ich ihn zu nennen glaubte, u. nun nenne. Und so willkommen tausendmal, willkommen! Die gesperrte Schiffahrth geöffnet, Handel u. Wandel im Flor, und gnade Gott dem scheelsüchtigen Nachbaarn. Wie schön, wie herrlich dass Sie nicht in D[üsseldorf] waren, dass ich that was mich das einfältige Herz hies. Nicht eingeführt, marschallirt, exküsirt; grad rab vom Himmel gefallen vor Friz Jacobi hin! Und er und ich und ich und er! Und waren schon, eh noch ein schwesterlicher Blick drein präliminirt hatte, was wir seyn sollten u. konnten.

An F. H. Jacobi 13. 8. 1774 (WA IV 2, 182)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Du hast gefühlt dass es mir Wonne war, Gegenstand deiner Liebe zu seyn. – O das ist herrlich dass jeder glaubt mehr vom andern zu empfangen als er giebt! ... Glaub mir, wir könnten von nun an stumm gegen einander seyn, uns dann nach Zeiten wieder treffen, und uns wärs als wären wir Hand in Hand gangen. Einig werden wir seyn über das was wir nicht durchgeredt haben.

F. H. Jacobi an Sophie v. La Roche 10. 8. 1774 (Roth 1, 174)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Göthe ist der Mann, dessen mein Herz bedurfte, der das ganze Liebesfeuer meiner Seele aushalten, ausdauern kann. Mein Charakter wird nun erst seine ächte eigenthümliche Festigkeit erhalten, denn Göthen’s Anschauung hat meinen besten Ideen, meinen besten Empfindungen – den einsamen, verstoßenen – unüberwindliche Gewißheit gegeben. Der Mann ist selbstständig vom Scheitel bis zur Fußsohle.

F. H. Jacobi an Wieland 27. 8. 1774 (Roth 1, 178)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Je mehr ich’s überdenke, je lebhafter empfinde ich die Unmöglichkeit, dem, der Göthe nicht gesehen noch gehört hat, etwas Begreifliches über dieses außerordentliche Geschöpf Gottes zu schreiben. Göthe ist, nach Heinse’s Ausdruck, Genie vom Scheitel bis zur Fußsohle; ein Besessener, füge ich hinzu, dem fast in keinem Falle gestattet ist, willkührlich zu handeln. Man braucht nur eine Stunde bei ihm zu seyn, um es im höchsten Grade lächerlich zu finden, von ihm zu begehren, daß er anders denken und handeln soll, als er wirklich denkt und handelt. Hiemit will ich nicht andeuten, daß keine Veränderung zum Schöneren und Besseren in ihm möglich sey; aber nicht anders ist sie in ihm möglich, als so wie die Blume sich entfaltet, wie die Saat reift, wie der Baum in die Höhe wächst und sich krönt. Sie wissen, mein Bester, daß am Anfange im großen All auch die Götter eingeschlossen waren; daß sie gefangen lagen zwischen den Elementen; Sie wissen auch, wie die Götter endlich durchbrachen und sich wider die Titanen lagerten.

Was Göthe und ich einander seyn sollten, seyn mußten, war, sobald wir vom Himmel runter neben einander hingefallen waren, im Nu entschieden. Jeder glaubte von dem Andern mehr zu empfangen, als er ihm geben könne; Mangel und Reichthum auf beiden Seiten umarmten sich einander; so ward Liebe unter uns. Sie kann’s ausdauern, seine Seele, – zeugte in sich der Eine vom Andern, – die ganze Glut der meinigen; nie werden sie einander verzehren.

F. H. Jacobi an Wieland 15. 10. 1774 (Roth 1, 185)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Die Aufforderung oder der Zuruf, man müsse den wankenden Götzen Wieland vollends niederreißen, ist mir nicht durch Göthen zu Ohren gekommen; dieser spottete nur, ohne jene lächerliche Rede anzuführen, der Schurken und Narren, welche sich in den Kopf gesetzt hatten, er wolle und müsse an Wieland zum Ritter werden ...

Ich müßte zu weitläufig werden ... wenn ich Ihnen noch erklären wollte, in welchem Sinne, nach welcher Vermischung und Charakter und Genie man Sie beschuldigt, Sie seyen auf einmal vom Kinde zum Greis geworden. Daß Sie bereits zu sehr empfinden, quantum est in rebus inane, gehört mit dazu. Auch Göthe jammerte hierüber bei Gelegenheit, daß er mit Bewunderung und Entzücken von Ihrem Gedicht an Psyche sprach. Wielands Weisheit, sagte er, konnt’s doch nicht unerörtert lassen, daß die Wonne des Mädchens frühzeitig ein Ende nehmen würde; da macht er ihm einen herrlichen Nektarbecher zurecht, gießt aber beim Hinreichen einen vollen Löffel Rhabarber-Tinctur darunter, und rührt’s brav durch, daß das arme Ding nun den ganzen Soff nicht mag.

F. H. Jacobi an Sophie v. La Roche 28. 10. 1774 (Roth 1, 190)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Bald sehen wir uns wieder. Dann rede ich auch mit Ihnen aus der Fülle meines Herzens von Werthers Leiden. Welch ein Büchlein! Göthe weiß, daß ich’s ganz gefaßt habe. Das ist doch nun einmal ganz gewiß ein wahres, inniges, ewiges Verhältniß, was mich und Göthe an einander bindet.

F. H. Jacobi an Goethe (Jacobi, Woldemar. Zueignung)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Zwanzig Jahre sind verflossen seitdem unsre Freundschaft begann. Damals fragte jemand Dich in meiner Gegenwart: ob wir nicht Freunde wären schon von Kindesbeinen an? und Du gabst zur Antwort: diese Liebe wäre so neu, daß sie, wenn es Wein wäre, nicht zu genießen seyn würde. – Ein edler Wein ist sie geworden.

Liebend, zürnend, drohend riefst Du mir zu in jenen Zeiten: „Der Genügsamkeit, die sich mit Theilnehmung an Anderer Schöpfungsfreude sättigte, zu entsagen; nicht länger zu gaffen; sondern in die eigenen Hände zu schauen, die Gott auch gefüllt hätte mit Kunst und allerley Kraft.“

F. H. Jacobi an Chr. W. Dohm 20. 6. 1818 (Roth 2, 487)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Ich habe viel Umgang mit ihm [Jung-Stilling] gehabt, wie auch Göthe. Dieser sagte von ihm: der wunderliche Mensch glaubt eben, er brauche nur zu würfeln, und unser Herr Gott müsse ihm die Steine setzen.

W. Heinse an Gleim u. Klamer Schmidt 13. 9. 1774 (Schüddekopf 9, 225)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Göthe war bey uns, ein schöner Junge von 25 Jahren, der vom Wirbel bis zur Zehe Genie und Kraft und Stärke ist; ein Herz voll Gefühl, ein Geist voll Feuer mit Adlerflügeln, qui ruit immensus ore profundo – und mit ihm Lavater und nicht weit davon Basedow.

W. Heinse an Gleim 13. 10. 1774 (Schüddekopf 9, 233)

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Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Von Göthen soll und muß nunmehr schon ein Roman die Presse verlassen haben: Die Leiden des jungen Werthers, welcher nach dem was ich davon gehört habe, ein Meisterstück ist.

Ich kenne keinen Menschen in der ganzen Gelehrten Geschichte, der in solcher Jugend so rund und voll von eignem Genie gewesen wäre, wie er. Da ist kein Widerstand; er reißt alles mit sich fort, und seine Götter Helden und Wieland ... kömmt in keine große Betrachtung, wenn man ihn persönlich reden hört.

W. Heinse an J. G. Jacobi 21. 2. 1775 (Schüddekopf 9, 238)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

... das heißt doch in der That: ein braver Kerl seyn; um mich eines Göthischen Ausdrucks zu bedienen.

Dichtung und Wahrheit XIV (WA I 28, 281)

Elberfeld, Köln 22./25. 7. 1774

Schon in Ems hatte ich mich gefreut, als ich vernahm, daß wir in Cöln die Gebrüder Jacobi treffen sollten ... Ich an meinem Theile hoffte von ihnen Vergebung wegen kleiner Unarten zu erhalten, die aus unserer großen, durch Herders scharfen Humor veranlaßten Unart entsprungen waren ... Es war dadurch eine gewisse Mißhelligkeit zwischen dem Ober- und Unterrhein entstanden, aber von so geringer Bedeutung, daß sie leicht vermittelt werden konnte, und hierzu waren die Frauen vorzüglich geeignet ... Genannte Damen [Sophie v. La Roche, Johanna Fahlmer, Betty und Charlotte Jacobi] hatten, bei längerem und kürzerem Aufenthalte in Frankfurt, mit meiner Schwester die engste Verbindung geknüpft ... und so war uns denn ein Düsseldorf, ein Pempelfort dem Geist und Herzen nach in Frankfurt zu Theil geworden.

Unser erstes Begegnen in Cöln konnte daher sogleich offen und zutraulich sein: denn jener Frauen gute Meinung von uns hatte gleichfalls nach Hause gewirkt; man behandelte mich nicht, wie bisher auf der Reise, bloß als den Dunstschweif jener beiden großen Wandelsterne, sondern man wendete sich auch besonders an mich, um mir manches Gute zu ertheilen, und schien geneigt, auch von mir zu empfangen. Ich war meiner bisherigen Thorheiten und Frechheiten müde, hinter denen ich doch eigentlich nur den Unmuth verbarg, daß für mein Herz, für mein Gemüth auf dieser Reise so wenig gesorgt werde; es brach daher mein Inneres mit Gewalt hervor, und dieß mag die Ursache sein, warum ich mich der einzelnen Vorgänge weniger erinnere ...

Religiöse Gespräche hatte ich bisher sachte abgelehnt, und verständige Anfragen selten mit Bescheidenheit erwidert, weil sie mir gegen das was ich suchte, nur allzu beschränkt schienen. Wenn man mir seine Gefühle, seine Meinungen über meine eignen Productionen aufdringen wollte, besonders aber wenn man mich mit den Forderungen des Alltagsverstandes peinigte und mir sehr entschieden vortrug, was ich hätte thun und lassen sollen, dann zerriß der Geduldsfaden, und das Gespräch zerbrach oder zerbröckelte sich, so daß niemand mit einer sonderlich günstigen Meinung von mir scheiden konnte. Viel natürlicher wäre mir gewesen, mich freundlich und zart zu erweisen; aber mein Gemüth wollte nicht geschulmeistert, sondern durch freies Wohlwollen aufgeschlossen, und durch wahre Theilnahme zur Hingebung angeregt sein. Ein Gefühl aber, das bei mir gewaltig überhand nahm, und sich nicht wundersam genug äußern konnte, war die Empfindung der Vergangenheit und Gegenwart in Eins: eine Anschauung, die etwas Gespenstermäßiges in die Gegenwart brachte ...

In diesen mehr drückenden als herzerhebenden Augenblicken ahnete ich nicht, daß mich das zarteste und schönste Gefühl so ganz nah erwartete. Man führte mich in Jappachs Wohnung, wo mir das was ich sonst nur innerlich zu bilden pflegte, wirklich und sinnlich entgegentrat. Diese Familie mochte längst ausgestorben sein, aber in dem Untergeschoß, das an einen Garten stieß, fanden wir nichts verändert ... Was nun aber die hiedurch wundersam aufgeregten Empfindungen überschwänglich vermehrte und vollendete, war ein großes Familiengemählde über dem Kamin. Der ehemalige reiche Inhaber dieser Wohnung saß mit seiner Frau, von Kindern umgeben, abgebildet: alle gegenwärtig, frisch und lebendig wie von gestern, ja von heute, und doch waren sie schon alle vorübergegangen. Auch diese frischen rundbäckigen Kinder hatten gealtert, und ohne diese kunstreiche Abbildung wäre kein Gedächtniß von ihnen übrig geblieben. Wie ich, überwältigt von diesen Eindrücken, mich verhielt und benahm, wüßte ich nicht zu sagen. Der tiefste Grund meiner menschlichen Anlagen und dichterischen Fähigkeiten ward durch die unendliche Herzensbewegung aufgedeckt, und alles Gute und Liebevolle was in meinem Gemüthe lag, mochte sich aufschließen und hervorbrechen: denn von dem Augenblick an ward ich, ohne weitere Untersuchung und Verhandlung, der Neigung, des Vertrauens jener vorzüglichen Männer für mein Leben theilhafl.

In Gefolg von diesem Seelen- und Geistesverein, wo alles was in einem jeden lebte zur Sprache kam, erbot ich mich, meine neusten und liebsten Balladen zu recitiren. Der König von Thule, und „Es war ein Buhle frech genung“ thaten gute Wirkung, und ich trug sie um so gemüthlicher vor, als meine Gedichte mir noch an’s Herz geknüpft waren, und nur selten über die Lippen kamen ... Jacobi’s originelle, seiner Natur gemäße Richtung gegen das Unerforschliche [war mir] höchst willkommen und gemüthlich. Hier that sich kein Widerstreit hervor, nicht ein christlicher wie mit Lavater, nicht ein didaktischer wie mit Basedow. Die Gedanken, die mir Jacobi mittheilte, entsprangen unmittelbar aus seinem Gefühl, und wie eigen war ich durchdrungen, als er mir, mit unbedingtem Vertrauen, die tiefsten Seelenforderungen nicht verhehlte. Aus einer so wundersamen Vereinigung von Bedürfniß, Leidenschaft und Ideen, konnten auch für mich nur Vorahnungen entspringen dessen, was mir vielleicht künftig deutlicher werden sollte. Glücklicherweise hatte ich mich auch schon von dieser Seite wo nicht gebildet, doch bearbeitet und in mich das Dasein und die Denkweise eines außerordentlichen Mannes aufgenommen, zwar nur unvollständig und wie auf den Raub, aber ich empfand davon doch schon bedeutende Wirkungen. Dieser Geist, der so entschieden auf mich wirkte, und der auf meine ganze Denkweise so großen Einfluß haben sollte, war Spinoza ...

Noch war aber alles in der ersten Wirkung und Gegenwirkung, gährend und siedend. Fritz Jacobi, der erste den ich in dieses Chaos hinein blicken ließ, er, dessen Natur gleichfalls im Tiefsten arbeitete, nahm mein Vertrauen herzlich auf, erwiderte dasselbe und suchte mich in seinen Sinn einzuleiten. Auch er empfand ein unaussprechliches geistiges Bedürfniß, auch er wollte es nicht durch fremde Hülfe beschwichtigt, sondern aus sich selbst herausgebildet und aufgeklärt haben. Was er mir von dem Zustande seines Gemüthes mittheilte, konnte ich nicht fassen, um so weniger, als ich mir keinen Begriff von meinem eignen machen konnte. Doch er, der in philosophischem Denken, selbst in Betrachtung des Spinoza, mir weit vorgeschritten war, suchte mein dunkles Bestreben zu leiten und aufzuklären. Eine solche reine Geistesverwandtschaft war mir neu, und erregte ein leidenschaftliches Verlangen fernerer Mittheilung. Nachts, als wir uns schon getrennt und in die Schlafzimmer zurückgezogen hatten, suchte ich ihn nochmals auf. Der Mondschein zitterte über dem breiten Rheine, und wir, am Fenster stehend, schwelgten in der Fülle des Hin- und Wiedergebens, das in jener herrlichen Zeit der Entfaltung so reichlich aufquillt.

Doch wüßte ich von jenem Unaussprechlichen gegenwärtig keine Rechenschaft zu liefern; deutlicher ist mir eine Fahrt nach dem Jagdschlosse Bensberg, das, auf der rechten Seite des Rheins gelegen, der herrlichsten Aussicht genoß. Was mich daselbst über die Maßen entzückte, waren die Wandverzierungen durch Weenix ...

Die weitere Fahrt rheinabwärts ging froh und glücklich von statten ... Wir gelangten nach Düsseldorf und von da nach Pempelfort, dem angenehmsten und heitersten Aufenthalt, wo ein geräumiges Wohngebäude an weite wohlunterhaltene Gärten stoßend, einen sinnigen und sittigen Kreis versammelte. Die Familienglieder waren zahlreich und an Fremden fehlte es nie, die sich in diesen reichlichen und angenehmen Verhältnissen gar wohl gefielen ...

Die schöne Ruhe, Behaglichkeit und Beharrlichkeit, welche den Hauptcharakter dieses Familienvereins bezeichneten, belebten sich gar bald vor den Augen des Gastes, indem er wohl bemerken konnte, daß ein weiter Wirkungskreis von hier ausging und anderwärts eingriff. Die Thätigkeit und Wohlhabenheit benachbarter Städte und Ortschaften trug nicht wenig bei, das Gefühl einer inneren Zufriedenheit zu erhöhen. Wir besuchten Elberfeld und erfreuten uns an der Rührigkeit so mancher wohlbestellten Fabriken. Hier fanden wir unsern Jung, genannt Stilling, wieder, der uns schon in Coblenz entgegengekommen war, und der den Glauben an Gott und die Treue gegen die Menschen immer zu seinem köstlichen Geleit hatte. Hier sahen wir ihn in seinem Kreise und freuten uns des Zutrauens, das ihm seine Mitbürger schenkten, die mit irdischem Erwerb beschäftigt, die himmlischen Güter nicht außer Acht ließen. Die betriebsame Gegend gab einen beruhigenden Anblick, weil das Nützliche hier aus Ordnung und Reinlichkeit hervortrat. Wir verlebten in diesen Betrachtungen glückliche Tage.

Kehrte ich dann wieder zu meinem Freunde Jacobi zurück, so genoß ich des entzückenden Gefühls einer Verbindung durch das innerste Gemüth. Wir waren beide von der lebendigsten Hoffnung gemeinsamer Wirkung belebt, dringend forderte ich ihn auf, alles was in ihm sich rege und bewege, in irgend einer Form kräftig darzustellen. Es war das Mittel, wodurch ich mich aus so viel Verwirrungen herausgerissen hatte, ich hoffte, es solle auch ihm zusagen. Er säumte nicht, es mit Muth zu ergreifen, und wie viel Gutes, Schönes, Herzerfreuendes hat er nicht geleistet! Und so schieden wir endlich in der seligen Empfindung ewiger Vereinigung, ganz ohne Vorgefühl, daß unser Streben eine entgegengesetzte Richtung nehmen werde, wie es sich im Laufe des Lebens nur allzu sehr offenbarte.

Zitierhinweis

Online-Edition:
BuG I, BuG01_A_0325 (Ernst Grumach/Renate Grumach), in: https://goethe-biographica.de/id/BuG01_A_0325.

Entspricht Druck:
BuG I, S. 284 (Ernst Grumach/Renate Grumach).

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