Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1121
4. Oktober 1786, Mittwoch, Venedig

d. 4. Oktbr. Mittag

Es hat heute geregnet und ich habe die Zeit gleich angewendet, an der Iph. zu schreiben. Nun der Geliebten einige Worte.

Gestern war ich in der Kommödie Theatro S. Luca. 1 die mir viel Freude gemacht hat. Ein extemporirtes Stück in Masken, mit Viel Naturel, Energie, und Bravheit ausgeführt. Sie sind nicht gleich. Der Pantalon ist recht brav, und die eine Frau die der Gr. Lanthieri sehr ähnlich sieht, keine grose Acktrice 2 aber spricht exzellent und weis sich zu betragen. Ein tolles Sujet, das mit unglaublicher Abwechslung gern 3 Stunden unterhielt. Doch ist immer wieder das Volck die Base worauf das alles steht. Das Ganze 3 machts, nicht das einzelne. Auf dem Platz 4 und am Ufer und auf den Gondeln und im Pallast.

Der Käufer und Verkäufer, der Bettler 5 der Schiffer die 6 Nachbarinn, der Advokate und sein Gegner alles lebt und treibt und läßt sichs angelegen seyn und spricht und betheuert und schreyt und bietet aus und singt 7 und schilt und flucht und lärmt. Und abends gehn sie in’s Theater und sehn und hören das Leben ihres Tags, nur künstlich zusammengestellt, artiger ausgestutzter 8 mit Mährgen durchflochten pp und freuen sich kindisch und schreyen wieder und klatschen und lärmen. es ist alles von Nacht 9 zu Nacht, ja von Mitternacht zu Mitternacht immer dasselbe.

Ich habe nicht leicht natürlicher agiren sehn, 10 als diese Masken, aber ein ausgezeichnetes glückliches Naturell.

Da ich das schreibe ist ein Larm auf dem Canal unter meinem Fenster, der bis nach Mitternacht anhält. sie haben im Guten und Bösen immer etwas zusammen.

In dem Hause Farsetti ist eine kostbare Sammlung von Abgüßen der besten Antiken. Ich schweige von denen die ich von Mannheim her und sonst kannte, und erwähne nur neuer Bekanntschafften Der 11 Cleopatra die kolossalisch ruht den Aspic 12 auf den Arm gebunden hat, und in den Todt hinüber schläft. Der Mutter Niobe, die ihre jüngste Tochter mit dem Mantel vor den Pfeilen des Apolls deckt, Einiger Gladiatoren, eines in seinen Flügeln ruhenden Amors, eines sitzenden und stehenden Marius, es sind Werke an denen sich Jahrtausende die Welt freuen kann und erschöpft den Werth des Künstlers nicht. 13 Auch sehr schöne Büsten. Ich fühle nur auch jetzt wie weit ich in diesen Kenntnißen zurück bin, doch es wird rücken, wenigstens weiß ich den Weg. Palladius hat mir ihn auch dazu und zu aller Kunst und Leben geöffnet. Es klingt das vielleicht ein wenig wunderlich, aber doch nicht so paradox, als wenn Jakob Böhme bey Erblickung einer zinnernen Schüssel über das Universum erleuchtet wurde. Komm ich zurück und du bist mir hold; so sollst du auch um meine Geheimniße wißen.

Auch steht in dieser Sammlung ein Abguß eines Stücks der Frise und des Carnises vom Tempel des Antonins und der Faustina wovon ich, dir eine flüchtige Idee zu geben, aus den Werken des Palladius, die Formen leicht durchzeichnen will. Obgleich in keiner Zeichnung die vorspringende Gegenwart der Architecktur erreicht wird. Dies ist ohne dies nur ein armes Bildchen. |: Ich hab es weggelaßen es war gar nichts :| 14

Morgen Donnerstag spielt die truppe, 15 zu St Luca 16 nach der Anzeige eine Art historisches Stück. Sonnabend ist solenne Messe bey der Hl. Justina welcher der Doge beywohnt, den ich dann auch in Pontifikalibus mit dem Adel sehen werde. Sonntag ist der Weihe Tag der Markuskirche wo er auch wieder erscheint. Bis dahin wollen wir sehn was uns an der Iphig. und den Venetianischen Merckwürdigkeiten zu sehen noch übrig bleibt.

p. 523. Paradies von Tintoret. Auch eine Verherrlichung der Mutter Gottes. Aber reicht nicht an Geist an jenes in der Casa Bevi l’aqua zu Verona. Eine Bemerkung glaube ich zu machen daß Tintoretten kleinere Figuren beßer geriethen 17 als große. daß 18 er da ganz der Grazie und Leichtigkeit seiner Natur sich überlaßen konnte und daß ein größer Maas ihn genirte.

auch in diesem Paradies sind die Figuren gröser und das Bild ist immer von ihm, aber iener Glanz des Geistes wird hier vergebens gesucht. Auch hat er jenes gewis jung gemahlt, wie ich aus allem und der reizenden Eva schliese, dieses im Alter. Eva ist ganz versteckt.

Die übrigen Gemählde im Pallast 19 hab ich alle gesehn und mir sie erklären lassen, und habe wenigstens ein Bild in der Seele vom ganzen und von den merckwürdigsten 20 Gegenständen. 21


Ich habe jetzt einen Lohnbedienten. Einen trefflichen Alten. Einen Teutschen – der mir täglich was er mich kostet erspart.

Er ist mit Herrschafften durch ganz Italien gegangen und weis alles recht gut. Er dressirt die Italiäner, auf die rechte Weise. So giebt er Z. E. genau das wenigste Trinckgeld an jedem Orte, ich muß überall für einen Kaufmann passiren.

Er zanckte sich mit einem Gondolier um 10 Soldi, mit einem ungeheuren Lärm, und der Gondol. hatte noch dazu Recht. Er nimmt aber keine Notiz, heut im Arsenal hat ers eben so gemacht. Er sieht ohngefähr aus wie Wende, hat auch die Manieren. Es ist mir lieb, daß ich die ersten Tage allein war und lieb daß ich ihn nun habe.

Es war mir die Lust angekommen mir einen Tabarro mit den Apartinentien anzuschaffen, denn man lauft schon in der Maske. Hernach dauerte mich aber das Geld und bin ich ihnen nicht schon Maske genug? 22 ich will mir dafür einen Vitruv kaufen und mir eine Freude bereiten die auch ausser Venedig und dem Carneval dauert. 23


Abends.

Ich bin recht gut gewöhnt, wenn es Nacht schlägt geh ich nach Hause. Der lärmige Platz 24 wird mir einsam und ich suche dich. Nun einiges.

Ich habe nun öffentlich reden hören:

1) 3 Kerls auf dem Platze nach ihrer Art Geschichten erzählend.

2) 2 Prediger

3) 2 Sachwalter

4) Die Commödianten, besonders den Pantalon.

alle haben etwas gemeines, 25 sowohl weil sie von Einer Nation sind, die beständig im Leben und sprechen begriffen ist, als 26 auch weil sie sich unter einander nachahmen.

Sie haben gewiße Lieblings Gesten, 27 die ich mir mercken will, und überhaupt üb’ ich mich sie nachzumachen und will euch in dieser Art Geschichten erzählen, wenn ich zurück komm ob sie gleich mit der Sprache vieles von ihrer Originalität verliehren, auch liegt die Figur des einen Advocaten 28 bey, die viel unter der Carikatur des Originals ist.

Heute am Fest des Heil. Franciskus war ich in seiner Kirche Francesco alle vigne. Des Kapuciners laute Stimme, ward von denen Verkäufern vor der Kirche mit ihrem Geschrey, gleichsam als einer Antiphone, accompagnirt, ich stand zwischen beyden und es nahm sich gut aus. Diese Kirche ist auch von Palladio auf eine alte gepfropft, und die sonderbaren Widersprüche, deren ich gestern gedachte, 29 zeigen sich auch hier. Ich bin voll Verlangen das alles in der Folge näher 30 zu studiren.

Heut Abend will ich in das Theater St Chrysostomo wo sie Comödien, aus dem Französchen 31 übersetzt, spielen, ich will auch sehn, was das thut.

p. 520 in einem Zimmer neben der Sala del Consiglio di Dieci welches auch diesem fürchterlichen Tribunal gehört hängt ein köstlicher Albrecht Dürer gegen einem Raphael über; als ich den ersten betrachtete, kame aus dem Nebenzimmer einer der Avogadoren heraus, eine ungeheur Figur, in seiner Kleidung wohl anzusehn und meine Begleiter neigten sich fast zur Erden. Er 32 rief jemanden und war sonst ganz leutseelich, ging 33 wie er gekommen war. Man lies mich auch einen Blick in das Zimmer thun, wo die 3 Staats Inquisitoren zusammen kommen, das ich doch also auch weis wie es darinn aussieht. Mich freut nur wie man meine Vögel in Ordnung hält,

  1. Theatro S. Luca. erg  ↑
  2. Acktion > Acktrice  ↑
  3. ganze > Ganze  ↑
  4. Patz > Platz  ↑
  5. der Bettler erg  ↑
  6. das → die  ↑
  7. und bietet aus und singt erg  ↑
  8. ausgestuztẹṛ > ausgestutztẹṛ  ↑
  9. Komma nach sehn erg  ↑
  10. der > Der  ↑
  11. Den Aspic > den Aspic  ↑
  12. nicht, > nicht.  ↑
  13. Eingeklammertes erg  ↑
  14. Trauerspieltruppe > truppe  ↑
  15. zu St Luca erg  ↑
  16. G → geriethen  ↑
  17. das > daß  ↑
  18. im Pallast erg  ↑
  19. merckwurdigsten > merckwürdigsten  ↑
  20. vor der folgenden Zeile ein kurzer Doppeltstrich  ↑
  21. Fragezeichen erg  ↑
  22. danach Rest des Blattes, ca zwei Zeilen, unbeschrieben  ↑
  23. Plaz > Platz  ↑
  24. in gemeines die beiden Schlußbuchstaben mit Bleichstift get (WA vermutet: von Riemer)  ↑
  25. und → als  ↑
  26. nach Gesten Komma erg  ↑
  27. Advocate > Advocaten  ↑
  28. nach gedachte Komma erg  ↑
  29. naher > näher  ↑
  30. französchen > Französchen  ↑
  31. er > Er  ↑
  32. und → ging  ↑

H: GSA 27/9


Das Tagebuch ist durchweg von Goethe eigenhändig geschrieben, mit unterschiedlich kräftiger schwarzer und blasserer, bräunlicher Tinte. Es besteht aus fünf »Stücken«, vergilbten Quartblättern von leicht differierender Größe: ca 142–170 × 207–215 mm.

Jedes »Stück« ist foliiert. Lose am Ende beiliegend zwei Blätter: der zum »Dritten Stück« gehörende Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr (siehe S. 220) und ein Entwurf dazu.

Nicht enthalten sind bei den fünf »Stücken« die Zeichnungen, die Goethe auf Extrablättern anfertigte und teilweise im Tagebuch, anfangs mit Nummern versehen, angab; siehe den Abschnitt: Zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörige separate Zeichnungen (S. 568–569).

Wie alle Freunde Goethes war zwar auch Charlotte von Stein über sein Reisevorhaben uninformiert geblieben, aber ihr allein wandte er sich im »Reise-Tagebuch« zu, das er ihr ausdrücklich widmete (siehe S. 175, 23) und am 18. September 1786 erstmals brieflich ankündigte (WA IV 8, 23): Ich habe ein treues Tagbuch geführt und das Vornehmste was ich gesehn was ich gedacht aufgeschrieben und nach meiner Rechnung kannst du es in der Mitte Oktbr. haben. 〈…〉 Sag aber niemanden etwas von dem was du erhältst. Es ist vorerst ganz allein für dich. Der geschätzte Empfangstermin deutet darauf hin, daß Goethe zunächst »Stück« 1 und 2 des Tagebuchs übersenden wollte. Dann scheint er sich anders besonnen und es erst aus Venedig, ergänzt um »Stück« 3 und 4, abgeschickt zu haben (siehe Tgb 13. Oktober; S. 286, 8–10). Am 14. Oktober 1786 beauftragte er seinen Diener Philipp Friedrich Seidel brieflich (WA IV 8, 36): Sage der Frau von Stein: das versprochene Tagebuch würde später kommen, weil es nicht mit der Post, sondern mit Fuhrleuten ginge. Diese Sendung aus Venedig stand jedoch am Jahresende versehentlich noch ungeöffnet in Goethes Haus (vgl seinen Brief an Philipp Friedrich Seidel vom 30. Dezember 1786), so daß seine Absicht, Frau von Stein schnellstmöglich eingehend zu informieren, verfehlt wurde, und er bereute (Brief vom 17.–20. Januar 1787; WA IV 8, 139): Warum schickt ich dir nicht das Tagebuch von jeder Station! Das fünfte und letzte »Stück« sandte Goethe am 12. Dezember aus Rom (siehe S. 318, 12–15), nachdem sich sein Vorhaben, das Tagebuch dort fortzuführen, nicht hatte verwirklichen lassen (an Charlotte von Stein, 7.–11. November 1786; WA IV 8, 47): 〈…〉 hier ⟨in Rom⟩ wollt ich es fortsetzen allein es ging nicht. Auf der Reise rafft man auf was man kann, jeder Tag bringt etwas und man eilt auch darüber zu dencken und zu urtheilen. Hier kommt man in eine gar große Schule, wo Ein Tag soviel sagt und man doch von dem Tage nichts zu sagen wagt. Und nochmals an Charlotte von Stein (17.–20. Januar 1787; WA IV 8, 139–140): In Rom konnt ich nicht mehr ⟨Tagebuch⟩ schreiben. Es dringt zu eine grose Masse Existenz auf einen zu, man muß eine Umwandlung sein selbst geschehen laßen, man kann an seinen vorigen Ideen nicht mehr kleben bleiben, und doch nicht einzeln sagen worinn die Aufklärung besteht.

Die Intention, die in Weimar verbliebene Empfängerin des Tagebuchs fortlaufend zu informieren, verband Goethe damit, sich selbst Aufzeichnungen für spätere Verwendungszwecke zu machen. Deshalb gab er Charlotte von Stein kund (14. Oktober 1786; WA IV 8, 30–31): Anfangs gedacht ich mein Tagebuch allgemein zu schreiben, dann es an dich zu richten und das Sie zu brauchen damit es kommunikabel wäre, es ging aber nicht es ist allein für dich. Nun will ich dir einen Vorschlag thun. / Wenn du es nach und nach abschriebst, in Quart, aber gebrochne Blätter, verwandeltest das Du in Sie und liesest was dich allein angeht, oder du sonst denckst weg; so fänd ich wenn ich wiederkomme gleich ein Exemplar in das ich hinein korrigiren und das Ganze in Ordnung bringen könnte. Umfassend redigiert wurde das »Reise-Tagebuch 1786« erst zwischen Ende 1813 und 1815 für den Abdruck innerhalb der Autobiographie »Aus meinem Leben. Zweyter Abtheilung Erster Theil: Italienische Reise. Auch ich in Arkadien« (Stuttgart, Tübingen 1816; der Titel »Italiänische Reise« erst in: Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Bd 27. Stuttgart und Tübingen 1829). Nach der Rückkehr von Italien benutzte Goethe es teilweise als Quelle für seine Artikelserie »Auszüge aus einem Reisejournal«, die 1788–1789 anonym in Wielands Zeitschrift »Der Teutsche Merkur« erschien.

Eine nach Goethes brieflichem Vorschlag angefertigte oder eine andersartige Abschrift muß zustande gekommen sein, denn er verweigerte sie Herder, der sie für seine Italienreise erbeten hatte: Die Abschrift meines Reise Journals gäbe ich höchst ungerne aus Händen, meine Absicht war sie ins Feuer zu werfen. (Ende Juli/Anfang August 1788; WA IV 9, 8) Diese Absicht wurde wohl später noch verwirklicht, denn vom »Reise-Tagebuch 1786« ist keine Abschrift überliefert. Caroline Herder konnte es »nach 1791« lesen (HB 6, 311); ob abschriftlich oder original, läßt sich nicht ausmachen. Auch wann und wie Goethe seine Handschrift von Charlotte von Stein zurückerhalten hat, ist nicht mehr zu rekonstruieren.

Die fünf »Stücke« des Tagebuchs sind bis zum Herbst 1996 (bis zur Verfilmung für den unter D genannten Faksimiledruck) eingebunden gewesen in einem ca 3 mm dicken braun-beige marmorierten Pappeinband. In Golddruck steht auf dem Rücken des nun lose beiliegend aufbewahrten Einbandes, zwischen horizontalen Zierleisten, auf schwarzem Untergrund: »Italiänische / Reise. / 1786.« Genaues Alter des Einbandes und des Aufdrucks sind unbestimmbar. Sie scheinen aus der zweiten Hälfte des 19. Jh herzurühren. Die Innenseiten des Einbandes bestehen aus leicht grauem, gröberem Papier. Auf dem Nebenblatt der vorderen Innenseite steht rechts oben mit Rötel der Vermerk: 24.


Erstes Stück:

33 Quartblätter, ca 170 × 210 mm, einschließlich des Titelblatts. Vergilbtes Schreibpapier, am rechten Rand meist etwas ungerade beschnitten. Vertikal auf Mitte gebrochen.

Die Zählung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, beginnt nach dem Titelblatt und überspringt das folgende, unbeschriebene Blatt. Außerdem sind unbeschrieben: Titelblatt Rs, Bl 23 Rs (letztes Blatt der Note a), Bl 27 (zwischen Note c und Note d), Bl 31 Rs (Schlußblatt).

Auf ganzer Breite beschrieben ist Bl 18 (d. 9 Sept. 86 Abends. bis G; siehe S. 175,20–176,6). Ansonsten wurde zunächst nur die rechte Hälfte der gebrochenen Blätter beschrieben und die linke dann für Ergänzungen genutzt. Die Ergänzung d 6. S. (S. 169,9) wurde erst mit Bleistift geschrieben und dann mit Tinte nachgezogen.

Innerhalb des Textes auf Bl 26 Rs Zeichnung: Fig 1 und 2, 80 × 50 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 180; Corpus V B, Nr 50).


Zweytes Stück:

35 Quartblätter, einschließlich des Titelblatts. Papier, Format und Brechung wie im »ersten Stück«.

Die Zählung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, beginnt auf dem Titel und dann neu auf dem Blatt mit dem Eintrag Trent d. 10 Sept. (S. 187). Dieses Blatt, wie auch das folgende, trägt zweifache Paginierung: 1 und 5 bzw. 2 und 6. Unpaginiert sind das Schlußblatt und je ein unbeschriebenes Blatt vor Bl 21 (vor Note a; S. 200) und vor Bl 24 (vor Note d; S. 202). Letzteres ist zudem am oberen Rand unaufgeschnitten.

Ferner sind unbeschrieben: Titelblatt Rs, Bl 2 Rs (Vs: Übersicht der Stationen) und Bl 3–4 der ersten Zähleinheit.

Auf ganzer Breite beschrieben ist Bl 26, Verzeichniß der Gebirgsarten (S. 204). Ansonsten überwiegend nur rechtsseitig beschrieben, in der linken Hälfte gelegentliche Ergänzungen. Bl 15 Vs Ergänzung mit Bleistift: unter dem 45 Gr. 50 Min (S. 196,25).

Innerhalb des Textes, auf der linken Hälfte von Bl 3 Rs (der zweiten Zähleinheit) stark verblaßte Zeichnung mit Bleistift (ca 100 × 75 mm; Faksimile auf S. 189; Corpus VI A, Nr 273, dazu der Vermerk: »Nicht reproduzierbar.«; auch in WA III 1 nicht abgebildet), zur Veranschaulichung des Satzes (S. 188,14–16): Uber lange niedrige Lauben sind die Stöcke gezogen und die blauen Trauben hängen gar zierlich und reich von der Decke herunter.


Drittes Stück:

53 paginierte Kleinquartblätter und unpaginiertes Titelblatt; geripptes Papier, auf voller Breite beschrieben, nur schmaler linksseitiger Rand. Format bis Bl 29: ca 153 × 215 mm; ab Bl 30: ca 142 × 207 mm.

Die Paginierung, mit Bleistift und jeweils Vs rechts oben, springt von 15 auf 17. Das unpaginierte Bl 16 (150 × 217 mm) mit der inkorrekten, nicht eigenhändigen Bleistiftaufschrift »gehört zu pag 66 Rückseite« und mit dem Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr (S. 220) »fand sich, nebst einem ⟨mittels Bleistift ausgeführten⟩ Entwurf auf grauem Packpapier ⟨ca 210 × 270 mm⟩, lose in einem kleinen dies Thema umfassenden Convolut vor« (WA III 1, 366). Der mit Zirkel und Tinte gezogene Vergleichungs Kreis hat einen Durchmesser von 49 mm, der handgezeichnete unregelmäßige Entwurfskreis von ca 85 mm. Die Stundenangaben im Kreis und die darüber bzw darunter stehenden Worte Mittag und Mitternacht sind mit Bleistift eingetragen. Der Entwurf ist stark vergilbt und liegt zusammen mit Bl 16 der Handschrift zum »Reise-Tagebuch 1786« am Ende gesondert bei.

Unbeschrieben sind Titelblatt Rs, Bl 15 Rs (nach: Ein Caligula pp. ⟨S. 219,15⟩), Bl 20 Rs (nach: und wird in der Zukunft dienen. ⟨S. 225,4–5⟩), Bl 21 Rs (nach Nr 35 im Verzeichniß der mitgenommen Steine. ⟨S. 225,19⟩) und am Ende Bll 47 Rs bis 53.

Auf Bl 17 Vs mit Bleistift die Ergänzung in der ietzigen Jahrszeit (S. 221,25).

Innerhalb des Textes auf Bl 33 Vs Zeichnung, 35 × 37 mm, Feder mit schwarzer Tinte (S. 233; Corpus VI A, Nr 118).


Viertes Stück:

61 Kleinquartblätter, ca 143 × 210 mm. Papier und Zeilenbreite wie »Drittes Stück«.

Die Zählung, mit Bleistift vorgenommen, beginnt nach dem Titelblatt und befindet sich bis Bl 54 rechts oben, dann links unten.

Leer sind Titelblatt Rs, ein unpaginiertes Blatt nach Bl 8 (nach: Schon die drey Tage die ich hier bin; S. 254,11) und Bll 55 Rs, 56 Rs und 57 Rs bis 59. Mit Bleistift ergänzt auf Bl 31 Vs (S. 271,3): (Erygnium maritimum.)

Zeichnungen innerhalb und am Ende des Textes:

Bl 6 Rs (S. 252): Säulen der Kolonnaden des Dogenpalastes in Venedig, 22 × 40 mm, Feder mit schwarzer Tinte; Corpus VI A, Nr 136.

Bl 23 Rs (S. 262): Gebälk vom Tempel des Antoninus und der Faustina in Rom, ca 165 × 143 mm, durchkopierte Umrißzeichnung nach Palladio (siehe Erläuterung 263,7–8) mit Bleistift, stark verblichen; Corpus VI A, Nr 132 (mit dem Vermerk: »Nicht reproduzierbar.«); auch in WA III 1 nicht abgebildet.

Bl 55 Vs (S. 287): Avocato Reccaini. Ca 210 × 143 mm, Bleistift und Feder mit Tusche und Bister; mit Tinte betitelt, mit Bleistift der Zusatz ad pag. 15. (= S. 258,20–24); Corpus VI A, Nr 119; in WA III 1 nicht abgebildet.

Bl 56 Vs (S. 288): Profil der Mauern bey Palestrina. 60 × 143 mm, gezeichnet und betitelt mit Feder und Bister; mit Bleistift der Zusatz ad pag. 43. (= S. 278,33–279,4); Corpus VI A, Nr 137; in WA III 1 nicht abgebildet.


Fünftes Stück:

36 Kleinquartblätter, einschließlich des Titelblatts, bis Bl 26 ca 146 × 214 mm, ab Bl 27 ca 143 × 210 mm. Papier und Zeilenbreite wie »Drittes Stück«. Paginierung mit Bleistift und jeweils Vs links unten.

Unbeschrieben sind Titelblatt Rs, Bl 2 (gleich auf das Titelblatt folgend), Bl 34 Rs (nach dem letzten Tgb-Eintrag), Bl 35 Rs (nach Gesteinsverzeichnis) und Bl 36.

Auf Bl 16 Vs mit Bleistift erg 8 und NB auch findet sich reiner Gypsspat 9 (S. 303,11). Außerdem im gesamten »Stück« zahlreiche Korrekturen mit Bleistift.


Notizen und Entwürfe zu H:

Auswahlweise mitgeteilt innerhalb der Paralipomena zu IR 1 in WA I 30, 297–300. Zu ihnen gehört auch der unter »Drittes Stück« angeführte Entwurf zum (S. 220 abgebildeten) Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr.


D:

Friedrich Wilhelm Riemer: Mittheilungen über Goethe. Aus mündlichen und schriftlichen, gedruckten und ungedruckten Quellen. Bd 2. Berlin 1841. S. 208–213 und 219 (zitathafte Auszüge)

SchrGG, Bd 2: Tagebücher und Briefe Goethes aus Italien an Frau von Stein und Herder. Mit Beilagen. Hrsg von Erich Schmidt. Weimar 1886. S. 9–214 (vollständiger Erstdruck, aber ohne die zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörigen separaten Zeichnungen)

WA III 1, 143–331, udT: Tagebuch der Italiänischen Reise für Frau von Stein. (ohne die dazugehörigen Gesteinsverzeichnisse und separaten Zeichnungen)

Johann Wolfgang Goethe: Reise-Tagebuch 1786 (Italienische Reise). Bd 1–2. Hrsg von Konrad Scheurmann und Jochen Golz mit Transkription von Wolfgang Albrecht. Mainz 1997 (Faksimiledruck von H ohne die separaten Zeichnungen und ein Beiheft, lose beiliegend das Blatt mit dem Vergleichungs Kreis der italiänischen und teutschen Uhr und der Entwurf dazu)



Zum »Reise-Tagebuch 1786« gehörige separate Zeichnungen


Einen Teil der Zeichnungen, die auf der Reise nach Rom entstanden, numerierte Goethe und sandte sie zusammen mit dem »Reise-Tagebuch«, worin sie – meist mit Nummernangabe – erwähnt sind, an Charlotte von Stein. 1788, nach der Heimkehr, vereinigte er die Hauptmasse der in Italien angefertigten Zeichnungen zu einem gehefteten Sammelband (beschrieben von George von Graevenitz in: GJb 1911, S. 12–18), zu dessen erster Abteilung die nachfolgend aufgelisteten Zeichnungen gehört haben. Dieser Sammelband ist dann, zwischen den beiden Weltkriegen, im Zuge von Neuordnungen des Goethe-Nachlasses aufgelöst worden.

Der nachstehenden Abfolge entsprechend finden sich die Zeichnungen, als Abbildung 1–15, nach S. 321 des Textbandes.

Wenn nicht anders angegeben, sind die Beschriftungen eigenhändig mit Bleistift.


No 1 Posthaus Zwota

MSWK: InvNr 145. Corpus II, Nr 1.

174 × 305 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift, Kohle. Beschriftung Rs.


No 2 Donau

MSWK: InvNr 146. Corpus II, Nr 5; dort betitelt: Donau bei Regensburg.

186 × 316 mm, weißes Papier. Bleistift (gelöscht), Feder mit Tusche.


No. 2b Donau

MSWK: InvNr 146 Rs. Corpus II, Nr 5; dort betitelt: Kalkfelsen bei Saal a. d. Donau.

Auf No. 2 Rs. Bleistift.


3. Cochl

MSWK: InvNr 147. Corpus II, Nr 7; dort betitelt: Kochelsee-Ufer.

186 × 307 mm, weißes Papier, stark vergilbt. Bleistift.


No 3b gegen den Cochl. See

MSWK: InvNr 147 Rs. Corpus II, Nr 7; dort betitelt: Kochelsee-Ufer von entfernterem Standpunkt.

Auf No 3 Rs. Bleistift.


No 4 Am Walch See

MSWK: InvNr 148. Corpus II, Nr 9; dort betitelt: Walchensee-Ufer.

174 × 308 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift. Beschriftung Vs.


No. 5 Cirl

MSWK: InvNr 149. Corpus II, Nr 10; dort betitelt: Vom Gebirge umschlossenes Tal bei Zirl.

174 × 309 mm, blaugraues Papier mit Stockflecken. Bleistift. Beschriftung Vs.


Brenner

MSWK: InvNr 150. Corpus II, Nr 11; dort betitelt: Gegen den Brenner. (Es ist aber nur noch der Name zu erkennen.)

186 × 305 mm, braunes Papier. Bleistift, Kohle. Beschriftung Vs (Titel) und RS: 6.


Brenner

MSWK: InvNr 152 Rs. Corpus II, Nr 12; dort betitelt: Brennerpaß.

188 × 306 mm, stark vergilbtes, einst weißes Papier. Bleistift. Bei der Beschriftung noch eine unleserliche Zahlenangabe.


Roveredo

MSWK: InvNr 151. Corpus II, Nr 13; dort betitelt: Rovereto a. d. Etsch.

186 × 315 mm, weißes Papier. Bleistift, Feder mit Tusche, Tuschlavierung. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 7. (Rs findet sich ferner die kaum noch erkennbare Skizze einer mehrjochigen Brücke.)


Hafen von Torbole

MSWK: InvNr 156. Corpus II, Nr 15; dort betitelt: Hafen Torbole am Gardasee.

188 × 306 mm, vormals weißes und jetzt stark vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 8.


Lago di Garda

MSWK: InvNr 153. Corpus II, Nr 14; dort betitelt: Gardasee, vom Hafen Torbole gesehen.

188 × 306 mm, vormals weißes und jetzt stark vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Rs (Titel) und Vs: 9.


L. d. G.

MSWK: InvNr 152. Corpus II, Nr 12; dort betitelt: Gardasee mit Riva, Monte Brione und Torbole.

188 × 306 mm, weißes Papier mit braunen Farbflecken. Bleistift. Beschriftung Vs: Titel und 10.


Castel di Malsesine al Lago di Garda

MSWK: InvNr 154. Corpus II, Nr 16; dort betitelt: Castell Malcesine am Gardasee.

186 × 309 mm, ursprünglich weißes, vergilbtes Papier. Bleistift. Beschriftung Vs: Titel und 11.


Venedig

MSWK: InvNr 155. Corpus II, Nr 22; mit gleichem Titel.

187 × 314 mm, graubraunes Papier mit Stockflecken. Bleistift, schwarze Kreide. Beschriftung Rs. Laut WA III 1, 364 muß früher noch die Bezifferung erkennbar gewesen sein: 12.

Iph.] »Iphigenie«.

Theatro S. Luca] Später Teatro Goldoni.

extemporirtes Stück in Masken] Nach Tradition der Commedia dell’arte, des populären italienischen Stegreiftheaters. Titel, Autor und Darsteller des Stücks nicht ermittelt.

Bravheit] IR 1: Bravour (WA I 30, 118).

Pantalon] Stehende Figur eines tölpelhaften Alten oder mißtrauischen Kaufmanns oder eifersüchtigen Vormunds.

Ein tolles Sujet] In IR 1 hinzugefügt: demjenigen ähnlich, das bei uns unter dem Titel Der Verschlag behandelt ist (WA I 30, 119). Gemeint ist die Bearbeitung von Pedro Calderóns (1600–1681) Komödie »El escondido y la tapada« (»Das Versteck und die Verschleierte«; im 7. Teil der »Comedias«, Madrid 1682) durch Johann Christian Bock (1724–1785) udT »Der Verschlag, oder: Hier wird Versteckens gespielt« (in: Vermischtes Theater der Ausländer. Zum Gebrauch der deutschen Bühne herausgegeben. Bd 3. Leipzig 1781).

Canal] Seitenkanal des Rio Memmo.

Hause Farsetti] Ein Palazzo aus dem 12./13. Jh; heute ein Teil des Rathauses.

Sammlung] Angelegt von Filippo Farsetti (1705–1774), fortgeführt von seinem Neffen Daniele; in den Kriegswirren 1797, beim Sturz der Venezianischen Republik, zerstört und zerstreut.

von Mannheim her] Aus dem 1767 eingerichteten Mannheimer Antikensaal, den Goethe 1769 und 1771 besucht hatte.

Cleopatra] Vielmehr ein Abguß der Vatikanischen Ariadne, der römischen Kopie einer griechischen Plastik aus dem 2. Jh vChr.

Aspic] Aspis: Viper. Kleopatra ließ sich angeblich von einer Schlange beißen, um aus dem Leben zu scheiden. Hier handelt es sich jedoch um den Armschmuck der Ariadne.

Niobe] Ebenfalls eine römische Kopie.

Niobe bis deckt] Die mythologische Königin von Theben, die mit dem Sänger Amphion 14 Kinder hatte, verspottete in ihrem Glücksgefühl die Zeus-Gemahlin Leto, die nur zwei Kinder, Apollon und Diana, geboren hatte. Daraufhin töteten diese beiden alle Kinder der Niobe.

Amors] IR 1: Genius (WA I 30, 134).

eines sitzenden und stehenden Marius] IR 1: sitzende und stehende Philosophen (WA I 30, 134).

Jakob Böhme bis erleuchtet] IR ergänzend: durch Einstrahlung Jovis 〈…〉 erleuchtet (WA I 30, 135). Dabei wurde Böhme befähigt, ins Innere der Natur und aller Geschöpfe hineinzusehen, so berichtet sein Schüler und Biograph Abraham von Franckenberg (in: Theosophia Revelata, oder Alle Göttliche Schriften Jacob Böhmens. Bd 10, Leiden 1730 und Reprint Stuttgart 1961, S. 8–9).

des Carnises] Des obersten Teiles am Dachgesimse.

Tempel des Antonins und der Faustina] Auf dem Forum Romanum von Rom; 141 nChr, beim Tod der Faustina, errichtet und nach dem Tod des Antoninus Pius 161 geweiht, im 11. Jh. zur Kirche San Lorenzo in Miranda umgebaut. In IR 1 dazu ergänzend eine Kritik an den gothischen Zierweisen (WA I 30, 135). Den Tempel beschreibt und skizziert Palladio, »I Quattro Libri«, Buch IV, Kapitel 9.

aus den Werken des Palladius] Ebenda, S. 35 der Originalausgabe.

weggelaßen] Die Bleistiftzeichnung befindet sich jedoch auf Bl 23 Rs (siehe Handschriftenbeschreibung zum »Vierten Stück«), stark verblaßt und daher kaum erkennbar; siehe Faksimile S. 262.

historisches Stück] »La punizione nel precipizio« von Carlo Gozzi (nach Johann Wolfgang Goethe: Viaggio in Italia. A cura di Giovanni Vittorio Amoretti. Torino 1965, S. 151, Erläuterung 32).

solenne Messe] Missa solemnis: feierliche Messe.

Hl. Justina] Santa Giustina, am gleichnamigen Fluß, mit einer Fassade aus dem 17. Jh; bei Volkmann unerwähnt. Auf Befehl Napoleons zu einer Kaserne umfunktioniert.

Doge] Paolo Renieri.

in Pontifikalibus] In festlicher Amtstracht. Über das Dogenamt Volkmann, Bd 3, S. 580–583 und 611–614; siehe im Anhang dieses Bandes.

Sonntag] 8. Oktober.

Paradies von Tintoret] Riesengemälde (7 × 22 m) in der Sala del Maggior Consiglio (Saal des großen Rats) des Dogenpalastes.

jenes in der Casa Bevi l’aqua] Siehe zu 218,32 und 218,34.

Eine Bemerkung] Fortgeführt Tgb 8. Oktober; S. 277,23 – 278,5.

jung gemalt] Bei dem Bild in Vicenza (heute im Louvre) handelt es sich vielmehr um den zehn Jahre zuvor entstandenen Entwurf zu dem venezianischen Gemälde.

Eva ist ganz versteckt] Eine Änderung gegenüber dem Entwurf, die auf Wunsch der Auftraggeber des Gemäldes erfolgte.

Pallast] Palazzo Ducale.

Lohnbedienten] Name nicht ermittelt.

Arsenal] Im Osten der Stadt 1104 gegründet und in dem Maße vergrößert, wie die Seemacht Venedig expandierte; siehe Volkmann, Bd 3, S. 547–552.

Tabarro mit den Apartinentien] Dominokostüm mit Zubehör: Kappe, Gesichtsmaske und Federhut.

man lauft schon in der Maske] Der venezianische Karnaval begann bereits im Oktober. Die Masken wurden vor Weihnachten gemeinhin nur nachmittags und abends getragen.

einen Vitruv] Goethe kaufte sich einige Tage später die Vitruvius-Edition von Berardo Galiani (siehe zu 281,8); Ruppert, Nr 1461.

Platz] Wohl der Markusplatz.

2 Sachwalter] Advokaten; siehe erste Erläuterung zu 258,20.

Pantalon] Siehe zu 260,32.

gemeines] IR 1: Gemeinsames (WA I 30, 120); vgl auch Variantenverzeichnis vorliegender Edition.

Figur des einen Advocaten] S. 287.

Francesco alle Vigne] Die Franziskanerkirche San Francesco della Vigna (Heiliger Franziskus vom Weinberg) nahe beim Arsenal; 1534 begonnen und 1568–1572 mit einer Fassadengestaltung durch Palladio fortgeführt. Volkmann, Bd 3, S. 545–546.

Antiphone] Gegenstimme in einem liturgischen Wechselgesang.

Sala del Consiglio di Dieci] Der Ratssaal der Zehn im oberen Stockwerk des Dogenpalastes. Zum Rat der Zehn vgl Volkmann, Bd 3, S. 578–579.

Dürer] Nicht nachweisbar. Es könnte ein »Ecce homo« gemeint sein, der heute dem Niederländer Quentin Massys (1465 oder 1466–1530) zugeschrieben wird.

Raphael] Nicht nachweisbar.

Nebenzimmer] Wohl die Sala della Bussola, der Nußbaumsaal, so genannt nach der Verschalung.

Avogadoren] Dazu Volkmann, Bd 3, S. 589.

Zimmer] Sala dei Tre Inquisitori di stato: Saal der Drei Staatsinquisitoren.

die 3 Staats Inquisitoren] Die obersten Richter; Volkmann, Bd 3, S. 578–579.

meine Vögel] Goethes Bezeichnung für die Italiener, hier speziell für die Venezianer, im Anschluß an seine Aristophanes-Adaption; siehe zu 198,20.

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 4.10.1786 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1121.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 260–265 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 601 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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