Tagebuch­eintrag: GT, Nr. 1147
3. Dezember 1786, Sonntag, Rom

d 1 3 Dez. Peter in Vinculis Mosé. Trinita 2 di Monti 3 Dan. d. Volt. 4

  1. davor, oberer Teil des Blattes, ca vier Zeilen, unbeschrieben  ↑
  2. Trinta > Trinita  ↑
  3. Minti → Monti  ↑
  4. danach eine Leerzeile  ↑

H: GSA 27/57


Die Tagebuchaufzeichnungen befinden sich in einem eigenhändigen, aus Quartblättern (163 × 202 mm) bestehenden Notizbuch Goethes, das in einen dünnen, verblaßt blauen Pappeinband eingebunden und von Goethes Sekretär Friedrich Theodor David Kräuter mit schwarzer Tinte beschriftet ist: »Tragblatt. / Aller⟨l⟩ey Notanda / während der 1​ n Reise in / Italien.«

Es ist bis Bl 53 jeweils auf der Vs rechts oben eigenhändig durchpaginiert, aber nur teilweise beschrieben. Von rückwärts her, das Buch umgedreht, beginnen nochmals Eintragungen auf unpaginierten Blättern.

Die Tagebuchnotizen stehen auf dem unpaginierten Bl 3 Vs; geschrieben mit verblaßter schwarzer Tinte, die Einträge zum 6. und 8. Dezember mit Bleistift. Die Notizen sind schräg vertikal mit kräftigerer schwarzer Tinte durchstrichen.

Goethe hat sie später dem Jahre 1787 zugeordnet, und zwar sowohl im Schlußteil der »Italiänischen Reise« (»Zweiter römischer Aufenthalt vom Juni 1787 bis April 1788«, vgl »December. Bericht«; WA I 32, 163–164 und 169–170) als auch in einer Vorarbeit zur Autobiographie (»Tageregister einer Italiaenischen Reise 1786 Sept – 1788 Juni«; WA I 32, 471–480; siehe S. 479). Sie gehören aber eindeutig in den Dezember 1786, wie die Erwähnung der – bereits Mitte 1787 gedruckten – »Iphigenie auf Tauris« und des Ammazzamentos (siehe die jeweils erste Erläuterung zu 341,4 und zu 341,12) beweisen.


D:

SchrGG, Bd 2: Tagebücher und Briefe Goethes aus Italien an Frau von Stein und Herder. Mit Beilagen. Hrsg von Erich Schmidt. Weimar 1886. S. 402–403

In WA nicht enthalten.

3 Dez. bis 8.] Sonntag bis Freitag.

Peter in Vinculis Mosé] Volkmann, Bd 2, S. 208: »Die ⟨bis ins 5. Jh zurückgehende und im 15. Jh erneuerte⟩ Kirche S. Pietro in Vincoli hat den Namen von den hier aufbewahrten Ketten, womit der Apostel Petrus gefesselt gewesen. 〈…〉 Hauptsächlich verdient diese Kirche wegen des Grabmals des Pabsts Julius II. ⟨gest. 1513⟩ von Michael Angelo, welches eines der berühmtesten in Rom ist, besucht zu werden.« Über dem Sarkophag die »kolossalische« Moses-Statue (S. 209–210 kritisch-würdigend beschrieben). Eine verkleinerte Bronzekopie der Plastik erwarb Goethe später in Teplitz, siehe Tgb 22. Juli 1812.

Trinita di Monti] Volkmann, Bd 2, S. 336: »Die Kirche Sa. Trinita de Monti ist ⟨angeblich 1494⟩ vom König Carl VIII. ⟨1470–1498⟩ gestiftet, daher die hier wohnenden Franciscaner alle von Geburt Franzosen sind.«

Dan. d. Volt.] Gemeint ist die in Santissima Trinità de’ Monti befindliche »Abnehmung vom Kreuze auf nassem Kalk von Ricciarelli, insgemein Daniel von Volterra genannt, welche unter die drey vornehmsten Gemälde in Rom gesetzt wird« (Volkmann, Bd 2, S. 336–337).

 

 
 

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Zitierhinweis

Online-Edition:
GT I, 3.12.1786 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), in: https://goethe-biographica.de/id/GT01_1147.

Entspricht Druck:
Text: GT I 1, S. 341 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.
Kommentar: GT I 2, S. 620–621 (Wolfgang Albrecht/Andreas Döhler), Stuttgart 1998.

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